Flitterwochen auf den drei Inseln / Oktober 07

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Mediamario
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Flitterwochen auf den drei Inseln / Oktober 07

Beitrag von Mediamario »

Hallo aus Berlin,

Wir haben für Oktober 2007 über ein Reisebüro eine zweiwöchige Honeymoon-Pauschalreise incl. Halbpension gebucht, jeweils eine Woche La Digue (Patatran Village) und Praslin (Indian Ocean Lodge). Zwischenstopp (6 Stunden !!!) mit Quatar Airways in Doha, der jetzt komplett fertig ist und somit genügend Platz bietet zum Hinsetzen, Essen, Trinken und Shoppen (Duty Free ist meiner Einschätzung bei Parfum etwas preiswerter, der Rest annähern identisch mit den örtlichen Preisen, Umrechnungsfaktor zu Euro 5:1). Man muss also nicht mehr unbedingt in die teure „Oryx Lounge“ ausweichen. Man hat aber den gesamten Flughafen nach spätestens zwei Stunden intensiv kennengelernt – sechs Stunden waren eine Qual!

Nach fast 24 Stunden Anreise erreichten wir am 08.10. endlich La Digue mit der neuen Katamaran-Fähre. Erster Eindruck. Es regnet! Nach einem kurzen Schauer sind wir dann am Hafen abgeholt worden (lokale Agentur Mason, ganz gut) und zum Patatran Village gebracht worden. Sehr schöne Anlage, toller Blick direkt zum Meer, von Straße nix zu hören, neuer Swimming-Pool (wer braucht den eigentlich??), neues Gebäude mit Restaurant, Empfangshalle und zusätzlichem Raum für ein noch entstehendes Restaurant. Nette Begrüßung und hübsches Zimmer, das zusätzlich für Honeymooner mit zahlreichen Blumen und einer Flasche Wein geschmückt war (vorher über Reisebüro gebucht!). Leider mussten wir die Blumen bald rausschmeißen, da sich darin die Ameisen sammelten – der Wein war auch ziemlich süß (halt Geschmackssache). Die Zimmer waren ohne Safe (kostenlos am Counter) mit Kühlschrank, Wasserkocher, Dusche, Wannenbad, Fön, moderne Klimaanlage, Doppelbett und Balkon ausgestattet. Man braucht aber auf jeden Fall für die Steckdose einen passenden Adapter! Obwohl das Hotel ausgebucht war (schätze 15 Zimmer), war es nie überlaufen. Die Mischung der Gäste war OK, ein paar Franzosen, Italiener und Deutsche – zum Glück keine russischen Neureichen, die sich unserer Erfahrung nach unmöglich aufführen.

Essen war sehr gut, halt viel Fisch, Gemüse, Salat und Süßspeisen. Getränkeauswahl gut, aber halt im Verhältnis etwas teuer (großes Wasser € 3,-, Cocktail € 12,-, Weinflasche ab € 30,-) – wobei dieselben Preise in Deutschland in jedem Restaurant auch üblich sind! Der Service war gut, Personal sehr bemüht, an mehreren Abenden gab es Themen-Essen (Creolischer Abend, Barbecue, Italian, etc.) teilweise mit Live-Musik untermalt. Wobei generell gilt, dass diese Abende spätestens um 21:30 vorbei sind. Danach schließt das Restaurant, die Bar und alles andere. Wir haben uns dann damit beholfen, dass wir uns vorab im Supermarkt alles nötige besorgt haben (einheimischer Rum, Cola, Bier, Wein, etc.) und uns dann mit den anderen am Pool gesetzt haben, um den Abend ausklingen zu lassen. Thema Supermarkt: Es gibt auf La Digue einen großen (an der Island Lodge) und mehrere kleine an der Hauptstraße, wo man mit Rupien einkaufen kann. Offizieller Kurs liegt aktuell bei 1:10, wobei auf dem Schwarzmarkt zwischen 1:12 und 1:16 alles möglich ist. Wir haben jedes Mal im Souvenirshop getauscht und nie auf der Straße. Das war auch das einzige, was uns auf den Seychellen genervt hat – annähernd jeder Rasta kam auf uns zu und fragte „Wanna change“? Ansonsten sind die Einheimischen total nett und höflich. Man wird auf der Straße gegrüßt, jeder lächelt und hilft auch gern weiter. Leider sieht man gelegentlich in der Natur irgendwelchen Unrat liegen, obwohl ausreichend Mülltonnen rumstehen. Hunde haben wir ein paar gesehen, die uns aber nicht belästigt haben. Mücken oder sonstige Quälgeister hatten wir auf La Digue kaum bzw. waren nicht zu spüren. Wir haben es sehr genossen, sich nicht um das Abendessen kümmern zu müssen, würden aber beim nächsten Mal eher nur Frühstück buchen und das Abendessen woanders zu uns nehmen. Da man – je nach Umrechnungskurs – bereits für € 5,- etwas Nettes bekommt. Wobei natürlich zu beachten ist, dass man unbedingt Taschenlampen mitnimmt, da es ab 18:30 stockdunkel ist und es keine Straßenbeleuchtung gibt. So wird das Fahrradfahren unmöglich! Fahrräder würden wir nicht im Hotel, sondern eher am Hafen buchen (preiswerter und etwas besser in Schuss), wobei man eigentlich auch alles zu Fuß erreichen kann – außer die Grand Anse, da macht ein Fahrrad mehr Spaß!
Eine Woche sollte man schon für La Digue einplanen, braucht man, um mindestens einmal an jedem Strand liegen zu können. Zumal wir uns auch an den Berg gewagt haben (unbedingt festes Schuhwerk und mit Taxi bis zum wunderschönen Aussichts-Restaurant fahren lassen – der restliche Weg und der Rückweg sind anstrengend genug).
Nach einer Woche mussten wir dann Abschied nehmen von der wunderschönen Insel La Digue und kamen auf Praslin an – ein Unterschied wie Tag und Nacht. Viele Autos, viele Leute, zu Fuß kaum etwas zu erreichen, viel anonymer als wir es gewohnt waren. Unsere Unterkunft Indian Ocean Lodge war traumhaft schön, super Service, sehr gutes Essen, alles pikobello sauber, wunderschöne Anlage – nur leider zum Baden nicht geeignet, da das gesamte Meer mit Algen voll war (Mitte Oktober). War aber überhaupt nicht schlimm, da wir entweder den kostenlosen Hotel-Shuttle zur Anse Volbert genommen haben (traumhafter Strand und keine Steine im Wasser, leckere Eisdiele und netter Italiener), uns mit einem Mietwagen versorgt haben oder mit dem einheimischen Bus gefahren sind. Umtausch hier auch wieder im Souvenirladen, bester Kurs damals 1:16. Viele Souvenirläden, Restaurants von mittel bis Luxusklasse und sogar mehrere Discos - brauchen wir so was auf den Seychellen ;-)
Einen halben Tag sollte man auf jeden Fall für die Vallee de Mai einplanen und mit dem Mietwagen zum Anse Laszio fahren – eigentlich der schönste Strand mit vielen Wellen, weißem Sand und traumhaften Ausblicken. Deswegen aber auch sehr viel los (für hiesige Verhältnisse). Wir hatten hier auch wieder HP gebucht, super Buffet, nette Cocktail-Bar und vor allem – da wir als Honeymooner buchten – eine leckere Flasche Sekt auf dem Zimmer zur Begrüßung, Zimmer war total geschmückt (auch hier wieder die Ameisen in den Blüten) und einer grasgrüner Gecko war von nun an unser Zimmergenosse! Zudem hatten wir an einem Abend unser Candlelight-Dinner incl. Hummer, Muscheln, Thunfisch, Calamari – wunderschöner Abend. Preise für Getränke wieder ähnlich wie Deutsche Restaurants (Wein ab € 35,- etc.). Und am schönsten waren dann die Sonnenuntergänge, mit einem Glas Wein / Sekt unter Palmen am Strand – Romantik pur!!! Nach einer Woche war dann auch wieder Abfahrt, mussten wegen unseres frühen Rückfluges nach Berlin für eine Nacht nach Mahe in das Coral Strand Hotel! Albtraum pur!!!
Das Hotel war ähnlich einer Bettenburg auf Mallorca, wir hatten zwar ein sehr schönes Zimmer im sechsten Stock, sehr sauber und groß, aber das Hotel war für uns der Kulturschock schlechthin. Geschätzte 150 Zimmer auf mehreren Etagen, tobende und schreiende Kinder im Pool (ja, habe auch selbst ein Kind!), kein einziger Liegestuhl frei, der kleine Hotelstrand total überfüllt, Boote mit Banane hinten dran und Jet-Skies im Wasser – wir wollten nur noch zurück nach La Digue. Höhepunkt war dann der Karaoke-Abend in der offenen Hotelbar, der uns bis Mitternacht nicht schlafen ließ (trotz geschlossenem Fenster etc.). Das hatte nichts mehr mit den Seychellen zu tun, haben uns wirklich gefragt, wer hier freiwillig Urlaub macht. Bitte nicht falsch verstehen – das Hotel ist für Familien bestens geeignet, es wird viel Programm geboten, ist sauber, Essen war lecker und Zimmer waren gut. Aber dafür muss man nicht auf die Seychellen fahren. Am nächsten Morgen dann – schluchz – Abschied von unseren Flitterwochen. Dieses Mal in Doha nur anderthalb Stunden Aufenthalt, was völlig ausreichte!

Zusammengefasst können wir nur sagen: Traumhafter Urlaub auf einer der schönsten Inseln der Welt, ständig neue Eindrücke und total relaxt wieder gekommen.

Liebe Grüße aus Berlin,

Alexandra & Mario
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