Freizeitpark in Port Launay

[Suse]

Im Rahmen der Straßenerweiterungsarbeiten auf Mahé soll auch die Straße, die nördlich von Port Launay Richtung Baie Ternay führt, verbreitert werden (keine Ahnung, ab wann die Straße wie genau genannt wird, gibt ja keine Straßenschilder ). Bei diesem Abschnitt des Strandes (Port Launay) handelt es sich um den öffentlichen Teil, der nicht vor dem Constance Ephelia liegt. Die Bevölkerung ist per se ja dafür, die Straße zu verbreitern, denn das ist wirklich schmal da, nur müßte die Straße Richtung Strand verbreitert werden (den Berg rauf sind Grundstücke), so daß der für die Öffentlichkeit zugängliche Strand auf einen bedeutungslosen Streifen zusammenschrumpfen würde. Der Strandabschnitt ist vor allen an den Wochenenden Anlaufstelle für Locals, die Angelegenheit ist aber durchaus auch für Touristen interessant, denn Port Launay ist eigentlich wirklich schön, wenn man mal vom kleinen Beau Vallon-Feeling absieht, und auch für die wäre dann kein nennenswerter öffentlicher Strand mehr vorhanden. Das Constance Ephelia finanziert übrigens den Straßenausbau.

Was die protestierenden Einheimischen wollen, ist, daß die Straße ins Landesinnere verlegt wird. Beispielbild hier:

https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... ater&ifg=1

(nicht vor der Frau mit den Schlauchbootlippen erschrecken, das ist die Petitions-Starterin Man kann sie wegklicken und dann die Bilder vergrößern. )

Die Gelder sollen darüber hinaus für die Anlage eines "Freizeitparks" mit Grillplätzen etc. verwendet werden, der für alle kostenlos zugänglich sein soll. Solche Grill-/Picknickplätze kann ich nur begrüßen, das wäre eine tolle Sache für die Locals, die in Zukunft kein eigenes Grundstück mehr haben, sondern in mehrstöckigen Wohnhäusern wohnen, wie sie ja demnächst entstehen sollen. Thread hatten wir irgendwo im Allgemeinen Board. Den Animationsfilm zu dem Park finde ich jetzt eher abschreckend, aber das ist ja wahrscheinlich auch selbst gebastelt:

https://www.youtube.com/watch?v=09a_CuA ... e=youtu.be

Das Argument mit den gefällten Bäumen konnte ich zuerst nicht so ganz nachvollziehen, denn für die Umgehungsstraße, auch wenn da jetzt schon eine schmale Straße vorhanden ist, werden auch Bäume gefällt werden müssen. Gemeint ist aber wohl, daß der verbliebene Strand dann völlig ohne Schatten direkt an die Straßentrasse grenzen würde. Am 27.09.18, also heute, wird es eine öffentliche Anhörung vor Ort mit der lokalen Abgeordneten geben.

Jedenfalls, für die, denen die Gegend am Herzen liegt und die sich beteiligen wollen, Petition hier:

https://www.change.org/p/minister-of-ha ... lic-access

[Suse]

Ein Update hierzu: Der Lokaltermin hat stattgefunden, es gibt ein kurzes Video von den Gesprächen: https://www.facebook.com/todayinsey/vid ... 054149468/
Die Aussagen der Regierungsvertreter waren, es werde kein öffentlicher Strand durch die Straßenerweiterung verschwinden und die Zahl der zu fällenden Bäume verringerte sich von 16 auf 3, also eigentlich alles gut. Die Baupläne wurden auch gezeigt.
Daß die Straße ausgebaut wird, dafür bin ich angesichts meiner Erlebnisse genau an dieser Stelle letztes Jahr natürlich auch.

Interessant finde ich aber, daß die sich um diesen Straßenausbau und die Petition herum entwickelnde Diskussion in den Medien ein Licht auf den Zustand der Gesellschaft der Seychellen wirft. Obwohl die meisten Seychellois den Einfluß internationaler Hotels und den überbordenden Tourismus eher kritisch sehen, steht diesmal ausschließlich die Person der Petitionsstellerin, eine Russin, im Fokus (die ebenfalls an den Protesten beteiligten einheimischen Seychellois werden gar nicht erwähnt ). Die Diskussion konzentriert sich weniger auf die möglichen Folgen für die Baie Ternay (die werden im Video ja nur sehr vage angedeutet) oder auf die Finanzspritze durch das Constance Ephelia und dessen mögliche Motive hierfür, sondern auf die möglichen Intentionen der Frau, die Hintergründe, wie sie überhaupt an ihr Grundstück gekommen sei und die Frage, ob sie als nicht gebürtige Seychelloise das Recht habe, die Entscheidungen der Regierung zu hinterfragen. Also kurzum, die Chancen für die Anlage mit den Picknicktischen stehen ganz schlecht.

Dies ist möglicherweise im Zusammenhang mit den während der Amtszeit von Präsident Faure etwas sehr großzügig vergebenen Seychellenpässen an finanzkräftige Ausländer zu sehen. Angesichts der knappen Ressourcen laufen da natürlich Verteilungskämpfe, nicht nur um Grund und Boden, das findet gerade in verschiedenen Bereichen statt. Auch gegen die Vergabe von Lizenzen an nicht einheimische Hochzeitsfotografen wurde eine Eingabe an die Seychelles Licensing Authority gemacht. Aber das gehört dann eigentlich in den "Seychellen im 3. Jahrtausend"-Thread.

[Suse]

In der Sitzung der Nationalversammlung gestern wurde entschieden, daß die Straße so wie vorgesehen verbreitert wird, trotz der Proteste der Anwohner. Was später aus der Baie Ternay und den Ruinen dort werden wird, dazu wurde nichts gesagt.

Kurios finde ich dabei nach wie vor, wieviel Aufmerksamkeit der Frau gewidmet wird, die die Petition eingereicht hat. Die Russin ist schon seit vielen Jahren eingebürgert und das wurde dann gestern sogar vom Oppositionsführer thematisiert. Die zuständige Ministerin (für Immigration etc., weiß gerade nicht, wie das Ressort genau heißt), wartete dann mit den Informationen auf, daß die Frau schon durch Präsident Michel eingebürgert wurde und ihr Lebenslauf einwandfrei sei. Ich finde das ganz seltsam, aber möglicherweise fehlen mir auch Informationen. Ob das nun an ihrem äußeren Erscheinungsbild liegt, daß man ihr unlautere Absichten mit ihrer Petition unterstellt? Denn immerhin sind die Inseln voll von ausländischen Großgrundbesitzern, für die Sonderregeln gelten.

[Klara]

In der Sitzung der Nationalversammlung gestern wurde entschieden, daß die Straße so wie vorgesehen verbreitert wird, trotz der Proteste der Anwohner. Was später aus der Baie Ternay und den Ruinen dort werden wird, dazu wurde nichts gesagt.

Kurios finde ich dabei nach wie vor, wieviel Aufmerksamkeit der Frau gewidmet wird, die die Petition eingereicht hat. Die Russin ist schon seit vielen Jahren eingebürgert und das wurde dann gestern sogar vom Oppositionsführer thematisiert. Die zuständige Ministerin (für Immigration etc., weiß gerade nicht, wie das Ressort genau heißt), wartete dann mit den Informationen auf, daß die Frau schon durch Präsident Michel eingebürgert wurde und ihr Lebenslauf einwandfrei sei. Ich finde das ganz seltsam, aber möglicherweise fehlen mir auch Informationen. Ob das nun an ihrem äußeren Erscheinungsbild liegt, daß man ihr unlautere Absichten mit ihrer Petition unterstellt? Denn immerhin sind die Inseln voll von ausländischen Großgrundbesitzern, für die Sonderregeln gelten.

Ich habe es zugegebenermaßen nicht genau verfolgt, aber mich wundert es nicht, wenn jemand was gegen Planungen der Regierung unternehmen will und noch Leute mobilisiert, ist doch jedes Mittel recht, das zu unterbinden. So sind auch andere gleich gewarnt, sich lieber bedeckt zu halten.
LG
Klara

[Suse]

Ich hatte auch den Eindruck, daß der andere Präsidentschaftskandidat mit dem ceylonesischen Namen sie jetzt gleich mal im Wahlkampf einsetzt. Sie hat ja eigentlich nix Schlimmes gemacht, soweit man das mitverfolgen konnte. Ich fand das anfangs schon gut, daß sie verhindern wollte, daß in Port Launay noch mehr öffentlicher Strand verschwindet, das ist ein bei Einheimischen besonders beliebter Ort. Und mit ihren Picknicktischen, die sie da aufgestellt haben wollte, wollte sie sich ja wohl nicht selbst bereichern. Nur hat der jetzige Präsident in den letzten Jahren wohl großzügig seychellische Pässe an alle möglichen (und unmöglichen ) reichen Leute verteilt, da kam die ex-russische Grundbesitzerin (sie hat wohl noch ein Grundstück an der Anse à la Mouche) gerade recht um das Thema wieder hochzuziehen.

Die Straße finde ich auch schrecklich, das war ja da, wo ich mich letztes Jahr mit dem Großraumtaxi verkeilt hab. Aber was nun aus der Baie Ternay wird, da bin ich mal gespannt. Da halten sie sich ja sehr bedeckt. Genau wie mit Assomption. Deswegen wundert mich das, daß das Thema die Bevölkerung nicht mehr aufregt. Sonst sind sie immer sehr schnell dabei, ihre Regierung wegen der mangelhaften Transparenz bezüglich Ausverkauf des Landes anzugreifen. Aber hier sagt bis jetzt keiner was.

[Chana468]

Uns gefällt gerade das, dass man sich manchen Traumstrand "erarbeiten" muss.

จีคลับ

[Chana468]

Wieso sollte denn da jetzt faktenbasierend entschieden werden?

จีคลับ