Inselleben teil 3 / La Digue Juli 2013

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Familie Feuerfisch
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Inselleben teil 3 / La Digue Juli 2013

Beitrag von Familie Feuerfisch »

Inselleben Teil 3 / La Digue Juli 2013

Um 11.45 h brachte uns die Cat Roses in 12 Minuten von Praslin nach La Digue. Für die meisten Leute war es wohl eine angenehme Fahrt durch die Wellen. Ich selbst bevorzugte jedoch einen Reisekaugummi.

Untergebracht waren wir im RISING SUN GUESTHOUSE in den einzeln gelegenen Zimmern 7 und 8. Eins davon war ein Dreibettzimmer. Aufgrund der Halbpension waren wir mit Wasserkocher und Kühlschrank ausreichend versorgt. Wertsachen kann man bei Charlotte abgeben. Sie hält auch Strandtücher bereit. Ersatzweise hat sie unsere freundlicherweise mal gewaschen (knallbunte Microfaserhandtücher, die wenig Platz beanspruchen). Ein Fahrrad kostet für einen Tag 100 Rp. Mittlerweile rissen wir abends genau wie die Einheimischen kühn unsere Fenster weit auf - im Juli waren scheint’s alle Stechmücken verdurstet oder erfroren. Im Garten kann man an den Blüten kleine Nektarvögel beobachten. Und trotz Hühnern und Hunden in den Dörfern schlief ich wie ein Stein.

Wir schätzten es, uns nach dem Selfcatering wieder an den gedeckten Tisch setzen zu können.
Abends gab es um 19:00h ein Büffet mit Reis, Salat, und 2 Fischgerichten (oder alternativ eins davon ein Fleischgericht). Wir hatten den Eindruck, dass die Gäste, übrigens alles Deutsche, den Fisch schätzten, der auf den Seychellen einfach unschlagbar ist :D . Auch in 9 Tagen hatten wir noch Abwechslung. Sehr gut wurde auch ein überbackener Brotfruchtauflauf angenommen :wink: Nach dem Nachtisch konnte man sich mit den Mitreisenden noch kurz austauschen bevor alle ins Bett oder noch etwas ausgingen. Die Kosten für Getränke waren moderat: 1Cola oder große Flasche Wasser-25 Rp., 1 Bier-40 Rp.

Auf La Digue hatten wir das beste Wetter,d.h.öfters mal blauen Himmel.Da werden die Bilder einfach leuchtender! Und im Inselinnern ist es schön windstill.

An unserem 1. Nachmittag unternahmen wir einen Spaziergang. Auf der „Straße“, die die Siedlung im Osten halbkreisförmig umschließt, herrscht noch Ruhe und wir betrachteten die Häuser, Pensionen, Gärten und die glücklichen Hennen, die mit ein paar Küken im Schlepptau Futter suchten. Unsere Tochter bekam einen Bourgainvillea-Blumenstrauß geschenkt.

In der Nähe des Hafens kann man sich an einem Obststand mit Früchten eindecken. Morgens war die Auswahl am größten.

Am nächsten Tag waren wir bei Flut schnorcheln an der ANSE SEVERE , ein sehr schöner Strand, aber nicht ganz einsam, da die zum Schwimmen geeigneten Strände zu dieser Jahreszeit auf La Digue rar sind.(entweder sie haben zu starke Brandung/Strömung oder sie fallen bei Ebbe trocken)
Im Außenriff gibt es tiefe Spalten und Schluchten und wir sahen wiederholt Schildkröten, eine Orientsüßlippe und hatten unsere erste Begegnung mit einem Büffelkopfpapageifisch (wird bis 1m groß). Da rudert man doch erst mal rückwärts! Leider verschwinden solche Erscheinungen nur zu bald wieder im Nebel. :shock: :shock: :shock: Aber diese Erlebnisse machen süchtig !
Die Flutzeit fiel im Laufe unseres Aufenthaltes in den späten Nachmittag und unser Versuch die Riffkante bei Ebbe zu überwinden scheiterte. Am besten gar nicht erst versuchen, dabei trampelt man nämlich auf dem Riff herum I) . Einfach relaxen, Sandburgen bauen oder wandern.

Falls es einem wichtig ist, kann man sich bereits zuhause einen GEZEITENPLAN ausdrucken z.B. „La Passe Tide Tables and Daylight Times“. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass die „echten“ Zeiten immer etwas früher lagen ?

Auf dem Weg zur Anse Severe kommt man am Inselfriedhof vorbei, über dem passenderweise einige Flughunde, die in einem großen Mangobaum hausen, ihre Kreise ziehen. Inschriften in verschiedenen Sprachen zieren einträchtig die Gräber.

Neugierig wanderten wir Samstags auf der „Straße“ gen OSTEN zur GRAND ANSE
und dann weiter zur Petit Anse und Anse Cocos. Hier ist die Küste unverbaut und vermittelt bei Wind und hohen Wellen einen wilden Eindruck. In einem von Granitblöcken gebildeten natürlichen Pool kann man etwas plantschen.
nach Süden
nach Süden
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Für Sonntagmorgen hatten wir uns um 8:15 h mit Robert Agnes an der Kirche verabredet, um die SÜDUMRUNDUNG vom L’Union Estate zur Grand Anse in Angriff zu nehmen.(Erw. 35,- Kdr. 20,- E).
So früh ( es wurde dann doch ein bißchen später) war die Source d’Argent menschenleer. Außer uns wanderte nur noch eine nette französische Familie mit. Von 10:30 bis 12.00 h machten wir Pause am „Pool“ vor der Anse Marron und genossen die fantastischen Obstteller, die unser Guide kreiert hatte.Die Landschaft und Felsen sind paradiesisch und jeder, der hierher kommt, sollte versuchen keine Spuren zu hinterlassen. Bewährt hatten sich übrigens unsere wassertauglichen Wanderschuhe, so eine Art Fortentwicklung der Outdoorsandalen, aber mit richtig guten Sohlen und auch für Kinder erhältlich. (Die Einheimischen laufen barfuß, und das macht bestimmt noch mehr Spaß!) Um 14:00 kamen wir an der Grand Anse an.

Dienstags verbrachten wir einen wunderschönen Tag im Nordosten der Insel. An Jule’s Saftbar in der Anse Banane–einer Villa Kunterbunt mit Kindern, Hühnern, Hunden, und einer Schildkröte-ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

Ein Stückchen Kokosnuß bewirkte schließlich, dass von der Zahnspange unseres Sohne ein spitzer, ins Zahnfleisch stechender Draht abstand. So fand er sich auf einem Holzstühlchen in der Krankenstation von La Digue wieder. Eine hilfsbereite Angestellte konnte den Draht zum Glück abschleifen, so dass der Urlaub nochmal gerettet war.
Aussicht von Belle Vue
Aussicht von Belle Vue
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Nun zog es uns auf den höchsten Punkt der Insel, den NID D’AIGLE (333m). Zuerst geht’s auf einer „Straße“ bis zum „BELLE VUE“, wo man auf einer Terrasse mit herrlicher Aussicht über den Ort und das Riff etwas trinken oder essen kann. Von der Straße aus sahen wir in einem Waldstück einen der seltenen Paradiesfliegenschnäper (Veuve) mit langem schwarzen Schwanz fliegen. Weiter führt ein Pfad nach oben. Wir konnten keinen eigentlichen Gipfel ausmachen, es war eher ein langgezogenes Gipfelplateau. (Hinweg: 1.5 h, Rückweg: 45 min) Es gibt auch geführte Sonnenaufgangswanderungen von hier zur Ostküste runter.

Für 14:30 hatten wir uns mit Ms Josianna Rose vom LA VEUVE RESERVE (Black Paradis-Flycatcher)zu einer kleinen Führung verabredet. Wir durften uns einer Schulklasse anschließen und später lockte sie uns eine Veuve-Familie herbei. Als Nichtvogelstimmenimitator hat man hier wenig Chancen. Die Chance von Stechmücken gefressen zu werden ist dagegen hoch.

Donnerstags waren wir noch einmal im Süden unterwegs, begleitet von „Struppy“.Er kletterte wie eine Gemse und schwamm wie ein Fisch. Mit einem Caloufäßchen wäre ein perfekter „Seychellen-Bernardiner“ geschaffen!
Mittags blieben wir an der SOURCE D’ARGENT um die Flut dort ein bißchen zu nutzen.(Der Eintritt kostet 100 Rp. für alle ab 12 Jahre.) Dann wird’s am Strand schon eng. Beim Schnorcheln sahen wir allerdings wieder Schildkröten und eine Muräne bewegte meinen Sohn dazu, seine Beine schleunigst aus der Gefahrenzone zu bewegen.
nachdenklicher Seychellenhund
nachdenklicher Seychellenhund
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Fazit: Wer gerne wandert und Felsen liebt, kann sich hier im Süden und Osten wunderbar betätigen. Wir hoffen sehr , dass diese Küsten für immer unverbaut erhalten bleiben!.
( Mittlerweile waren wir so gut eingelebt, dass sich auch philosophische Gedanken über die Endlichkeit von Inseln bei uns einschlichen…)
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Suse
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Re: Inselleben teil 3 / La Digue Juli 2013

Beitrag von Suse »

Schöne Berichte. Um die Erfahrung der Führung mit Schulklasse und den herbeigelockten Veuves beneide ich Euch ein bißchen. Ich habe nur einmal weit außerhalb (in der Nähe von Gregoire's) eine Veuve gesehen, in der Reserve noch nie. :(

Gruß,

Suse
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

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