Inselleben Teil 4 / Mahe-Süd / Juli 2013

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Familie Feuerfisch
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Inselleben Teil 4 / Mahe-Süd / Juli 2013

Beitrag von Familie Feuerfisch »

Inselleben Teil 4 / MAHE-SÜD Juli 2013
Von La Digue kehrten wir per Fähre (10:30 h) und Flugzeug (12:00 h) nach Mahe zurück. Das Flughafenrestaurant/Take away nutzten wir für ein gutes und günstiges Mittagessen, denn in unserer letzten Woche war wieder selfcatering angesagt. Danach übernahmen wir unseren Mietwagen, in den wir uns mit vier Personen und Gepäck gerade so reinquetschen konnten. Da es Samstag war horteten wir auf der Fahrt in den Süden noch einige Lebensmittel.
Unser Bungalow „Coco“ in der ANSE TAKAMAKA VIEW ( „ATV“ ) wurde unsere schönste Bleibe. Wir wohnten unter einem riesigen Dach: Küche, Esszimmer, Wohnzimmer und Terrasse sind sehr großzügig. Die zwei Schlafzimmer und WCs stellen die einzig geschlossenen Räume dar und geduscht wird unterm Sternenhimmel. Zitat Roland: „Wenn’s regnet wird man unter der Dusche nass.“ Alle Feuchtigkeit zieht ab und Muff in Zimmern hat hier keine Chance. Dazu gibt’s einen kleinen Pool mit Liegewiese, nebst Meer-und Urwaldblick.
Blick vom ATV
Blick vom ATV
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Wir wurden von Roland, einem sehr umgänglichen und hilfsbereiten Deutschen mit seychellischer Staatsbürgerschaft bestens versorgt: Roland weiß was Deutsche wollen: heiße Duschen, eine Waschmaschine und ein Grillfest …
Unsere Lieblingsschnorchelbucht auf Südmahe wurde die ANSE TAKAMAKA. Obwohl hier von Juli bis September höherer Wellengang vorkommen kann (Warntafel), erwischten wir zwei ruhigere Tage. Zur Sicherheit fragten wir den obligatorischen Strandpolizisten, ob Schnorcheln ok wäre. Hier ist man glücklicherweise wieder unabhängig von Ebbe und Flut. Begeistert entdeckten wir erneut die üblichen Verdächtigen: Schildkröten, Flötenfische, Fledermausfische, Kalmare, Kugelfische, Papageien-und Doktorfische; einmal am späten Nachmittag auch einen freischwimmenden Feuerfisch, der mich dann doch zum Rückzug bewegte. Die ganze Atmosphäre unter Wasser hatte sich am Ende des Tages geändert: Fische, die man sonst alleine sah, schwammen nun in Schwärmen…. Als wir zum Schluss am Ufer im Wasser standen, kamen Rochen ganz nah an uns heran und plantschten zwischen unseren Füssen. :D Angeblich spüren sie die elektrischen Impulse unseres Herzens und halten uns für Beute.

Der Besuch der ANSE SOLEIL ist ebenfalls lohnenswert. Das Meer ist hier etwas ruhiger; die Bucht wird auch von Familien mit kleineren Kindern besucht. Die Parkplätze direkt unten an der Bucht sind knapp, bzw. für die Gäste des Restaurants gedacht. Deshalb lieber auf der Zufahrtsstraße etwas weiter oben parken. An unserem letzten Schnorcheltag sahen drei von uns weiter draußen zum Abschied nochmal Büffelkopfpapageifische.

Einmal fiel am Abend, gerade als wir anfangen wollten zu kochen, der Strom aus (passierte in Praslin auch mal). Der Hunger nagte bereits deutlich und wir wussten ja nicht wie lange wir warten müssen. So verwurstelten wir kurzerhand eine gekochte Brotfrucht zum ersten? deutsch-seychelloisen Kartoffelsalat. Voila! (Als ich mal wieder am Straßenrand I) nach Brotfrucht suchte, erhielt ich Beistand von Einheimischen. Mit Hilfe einer langen Stange, an die sie ein Messer steckten, schnitten sie ein reifes Exemplar vom Baum und warfen es uns zu ). Nach zwei Stunden war der Strom wieder da. Taschenlampen oder Kerzen sind also nie verkehrt.

Montags fuhren wir zum Port Launey Marine Nationalpark. Die Straße, die an der Westküste Mahes nach Norden führt ist schmal und kurvig. Busse begegnen einem zwangsläufig diesseits der Mittellinie, da sie nicht im Graben landen und auch keine Fußgänger überfahren wollen! Eine defensive Fahrweise ist angebracht und nachts wollten wir hier nicht mehr unterwegs sein.
Dafür fanden wir auf dieser Strecke einige Obst- und Gemüsestände, deren Angebot wir gerne annahmen. Obst wird nicht nach Gewicht, sondern nach Stückzahl verkauft. Kleine Bananen (Bündel 15-35 Rp.), Papayas (35-50 Rp.), Coeur de Beuf, Mangos und Stachelannonen (Soursop) reifen etwas nach. Passionsfrüchte (à 5 Rp.) sollten violett oder fast gelb sein.-Grüne bleiben ewig „grün“. :mrgreen:
Bereits etwas gerädert konnte uns der eigentlich berühmte Strand - links mit, rechts ohne Liegestühle - nicht so recht aufheitern. Das Wasser war dermaßen aufgewühlt, dass wir wirklich nur Sand vor unsere Taucherbrillen bekamen und schließlich frustriert den Ort verließen. Wir fuhren dann noch das letzte Stück Straße zur Baie Ternay, wo wir wie zu erwarten genau wie einige andere unentwegte Autofahrer an einem (dem)Tor von einem Wächter zurückgeschickt wurden. Am Strand des Ephelia-Resort werden Bootsausflüge zur Baie Ternay angeboten, aber es war uns zu spät und zu teuer und nochmal wollten wir nicht herfahren. Dieser Ausflug war leider ein Flop!

So beendeten wir den Tag an der ANSE INTENDANCE. Leider stehen hier am Strand ebenfalls Liegestühle. Unsere Männer vergnügten sich in den schön einzeln anrollenden Wellen und die Frauen versuchten sich im Fotografieren der größten Welle. Da wir mit den Sehenswürdigkeiten ziemlich durch waren, gaben wir uns mehr und mehr der sinnfreien Fotographie von Palmen, Wellen, Sand und Strand hin. Für unsere Tochter klapperten wir die Strände nach schräghängenden Palmen ab und eins ist sicher: auf den Seychellen wird einfach jedes Bild schön !
Trois Frères 699 m
Trois Frères 699 m
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Einmal wandern musste noch sein. Roland vermittelte für uns eine Bergtour mit dem Führer Basil auf die 699 m hohen TROIS FRÈRES (Kosten: 80 Euro pro Erwachsener, 40 Euro pro Jugendlicher). Basil holte mit seinem Wagen noch ein weiteres deutsches Pärchen in deren Hotel ab und wir trafen uns um 8:00h / 8:45h in Quatre Bornes. Wir fuhren die Ostküste (besser ausgebaut) hoch und über Victoria die Sans Souci Road entlang bis rechts eine Forststraße zu einem Wanderparkplatz führt. (Folgende Beschreibung erfolgt leider nur aus dem Gedächtnis.) Der erste Teil des Weges führt bis in Höhe der Kannenpflanzen/Pitcher Plants. Hier gibt es einen Abzweig, der vermutlich zu einem Aussichtsplatz mit Tisch führt, von wo man Victoria und den Flughafen sehen kann (Glacis-Trois Frères). Basil erklärt unterwegs unzählige Pflanzen und ihre traditionelle pharmazeutische Verwendung in allen Lebenslagen: von Krebs bis zur ungewollten Schwangerschaft. Wie alle Bergführer hat Basil einen flotten Schritt, schaut aber genau, ob jeder zurechtkommt und hilft gegebenenfalls. Dann geht's unmarkiert (!) weiter: zuerst über Felsen, später in einem steilen Hohlweg, der bei Regen sicher sehr schlammig ist. Dieser zweite Teil führt bis zu einer Schulter oder Pass, von wo ein Weg hinunter nach Le Niol führt(e). Dieser wird angeblich nicht mehr begangen. Hier befindet man sich im Bereich niedriger Bäume und hat keine Aussicht. Der dritte Teil verläuft nach rechts als teils schwer zu verfolgender schmaler Pfad. Man läuft über bei Nässe glitschige Baumwurzeln und hier sollte man nicht abschmieren, denn zwischen den Bäumen geht’s teils steil nach unten…Ohne Führer und Schuhe mit guten Sohlen gefährlich und ein bisschen alpin anmutend. Zuletzt steigt man etwas ausgesetzt über die Felsen hoch (unmarkiert!) Auf dem Gipfel (Ankunft 12:00) hat man eine tolle Aussicht, wird allerdings - dünn angezogen wie man so ist - vom Winde ordentlich durchgeblasen. Nachdem wir uns mit Basils Lunchpaket gestärkt und das obligatorische Familiengipfelfoto geschossen hatten, traten wir den Heimweg an. Um 14:00 h erreichten wir den Parkplatz.

Abends hatte Roland auch auf Wunsch der anderen deutschen Gäste ein Grillfest organisiert. Wir ließen uns einen von seinem Sohn gefangenen Red Snapper, eine landestypische Suppe, gegrillte Brotfrucht, ein leckeres Octopuscurry und Salat schmecken. :bounce: Bei einigen Seybrews kamen wir in den Genuss von Rolands Witzen :lol: und konnten alles fragen, „ was wir schon immer über die Seychellen wissen wollten“.
Freitags fand unser Abschiedsessen im „Le Reduit“, einem familiären Lokal mit großer Auswahl an Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts statt. Alles war frisch zubereitet und schmeckte sehr gut.
(Preise z.B.: Smoked fish salad 135 Rp, Chicken cashew 285 Rp, Couple le Reduit 125 Rp, Sprite 45 Rp)
Am Samstag durften wir unser Apartment noch etwas länger nutzen (Abflug erst abends) und fuhren für ein paar Stunden an die PETIT ANSE . Dazu kann/muss/darf man als Tourist das Hotelgelände des Four Season Hotels betreten, wo es einen Strandabschnitt für Externe gibt. Für Einheimische ist der Strand leider verloren. Hier erfasste uns mit Macht der Blues des letzten Tages….. ;(
Also räkelten wir uns zum letzten Mal im puderfeinen Sand, hüpften in den Wellen und nutzten die weiße Gischt vor blauem Himmel für die ultimativsten Strandbilder. Da fiel unser Blick auf eine gekeimte Kokosnuss mit gerade noch transportfähigen Ausmaßen….und so werden wir auch heute noch täglich daran erinnert, dass wir tatsächlich dort waren - im Paradies!
Petit Anse
Petit Anse
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blueshark
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Re: Inselleben Teil 4 / Mahe-Süd / Juli 2013

Beitrag von blueshark »

Danke Feuerfisch, für den schönen Bericht.......
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