Seychellen - Fliegenfischen und Relaxen

[Karambesi]

Seychellen - Fliegenfischen und Relaxen

1.Teil

Bitte entschuldigt, aber endlich komme ich dazu, mich dranzusetzen und den längst fälligen Urlaubsbericht niederzuschreiben.
Kaum zurück, und schon hat er dich wieder, der stress.
Wenn man einmal im Jahr 2 Wochen weg ist, bleibt so viel an Arbeit liegen, dass es einfach unmöglich ist, sich dafür die Zeit zu nehmen.

Wie ja schon in der Vorberichterstattung haben wir lange überlegt, nach gründlicher Überlegung sind wir zum Schluss gekommen, dass es diesmal die Seychellen werden.
An dieser Stelle vielen Dank den hilfreichen Antworten wegen der Lagunen bzw. über Bird.

Innerhalb einer riesigen Seefläche 1000 Km östlich der Küste Kenias befinden sich außer den gebirgigen Inseln der inneren Seychellen etwa 100 flache Inseln korallinen Ursprungs.
Die größte Landfläche besitzt das unbewohnte Aldabra Atoll, das größte zusammenhängend aus dem Wasser ragende Korallenatoll der Erde.
454 km² Landfläche stehen 390.000 km² Seefläche gegenüber, dies alleine zeigt schon die gewaltige Dimension an Wasser und damit Fisch an.
Die Hauptinsel ist Mahè mit der Hauptstadt Victoria, auf dieser Hauptinsel Leben 90% der 86.000 Einwohner.
Wirtschaftlich sind die Seychellen massiv von Importen abhängig, vorrangig aus den Arabischen Emiraten, Südafrika, Kenia.
Die Wirtschaftskraft liegt eindeutig im Tourismus sowie in der riesigen Thunfischfabrik auf Mahè.
Im Tourismus liegen vor allem die kleineren Inseln im Höchstpreissegment, sind sie doch überwiegend in privater Hand.

Für die Fliegenfischerei sind die Highlights natürlich Alfonse, Desroches sowie das Farquhar Atoll.
Doch darüber vielleicht ein anderes Mal .

Nun, es ging mit den Emirates mittels Linienflug von Wien über Dubai nach Mahè.
Ich habe mir seit dem letztmaligen Flug mit Condor geschworen, wenn möglich diese Charterflieger zu meiden.
Angenehmer Beigeschmack, 30kg Freigepäck. So musste bei meiner lieben Frau nur 1 Rute mit Rolle/E-spule untergebracht werden, könnts euch eh vorstellen, dass dies gar nicht so leicht war, schließlich fasste mein Koffer ja wirklich viel !
Den Flug sowie die 4 Nächte Bird Island buchten wir über das gut bekannte Reisebüro.
Die Reservierung des Quartiers am North Point/ Mahè erledigte meine Frau, da sie bereits vor 2 Jahren schon dort war und Kontakte dadurch schon gegeben waren.
Bernard, der Sohn von Don und Marylene holte uns vom Flughafen ab und in weiteren 20 Minuten waren wir im Quartier.
In der Villa am North Point ging uns wirklich nichts ab, die Suite im 1. Stock mit 240 m². Bernard servierte uns jeden Abend ein dreigängiges Menü in Hauben Qualität : Lobster, Red Snapper, Hummer, Marlin, Fisch, Fisch, Fisch ……
Am zweiten Tag ging es nach Bird Island, dies hatte ich mir so ausgesucht, weil es noch im finanziellen Rahmen war ( gegenüber Alfonse etc ), dort draußen geht’s unmittelbar auf 2000 m runter, gewaltige Strömungen, das riecht förmlich nach Fisch.
Das Wasser ist mir im Munde zusammengelaufen, bei diesen Gedanken.

Mit einem Inselhopper 16sitzer sind wir zu viert rübergeflogen, alleine schon der Anblick von oben war ein Zungenschnalzer.
Die Insel ist natürlich auch in privater Hand, mittlerweile auch, wie viele auf den Seychellen von einer Südafrikanischen Investorengruppe übernommen.
Öko Tourismus ist das Markenzeichen von Bird Island, es gibt keinen Fernseher, kein Radio, kein Internet, keine Klimaanlage.
Dafür Millionen von Vögeln, so viele Arten, welche ich zum ersten Mal in meinem Leben sehen konnte - Ornithologen und Bird Life Menschen hätten ihre wahre Freude daran!
Der Bungalow passte, es gibt dort keine Fenster, wenn die Balken nicht geschlossen werden, hast die Vögel drin. An ein Schlafen war vor allem die erste Nacht nicht zu denken, die Vögle schrien bei Tag und auch in der Nacht!
Alfred Hitchcok lässt grüßen, das Geschrei in der Nacht war nochmals eine Steigerung gegenüber dem Tag.
Robby, der Inselguide kennt jeden Winkel und weiss einfach alles.

Der Strand - ein Traum, wie gepudert, das Wasser - türkisblau und lauwarm.
Über einen guten Bekannten aus Deutschland hatte ich sehr brauchbare Infos erhalten über die Fischerei dort und auf Mahè.
Die aktuellen Gezeiten sind von immenser Bedeutung für die Fischerei vom Beach , unser Matthias hier vom Forum hat mir diesbezüglich auch Tipps gegeben.
Interessant ist das Fischen nur bei sinkendem Pegel, da dann natürlich die Möglichkeit besteht, nahe ans Riff bzw. an die Kanäle zu kommen.
Den ersten Tag war Erkunden angesagt.

Die darauffolgenden Tage verbrachte ich einige Stunden bei Ebbe an meinem favorisierten Hotspot.
An diesen Tagen auf Bird hatte ich einige spektakuläre Erlebnisse: einen Fisch nach langem Drill ausgeschlitzt, Begegnungen mit Rochen vor den Füßen, Bunte Fische, Kampfstarke Fische…
Eine Begegnung mit einem riesigen Grouper, ganz dunkel ist er den Kanal passiert, legte sich dann oben aufs Seegras, die Rückenflossen haben hervorgeschaut, chancenlos für einen Anbiss.
Unzählige Needles: die Größeren gehen auch ab, springen und machen Saltos.
Die großen Jacks habe ich nur schwimmen gesehen.

Eine Ausfahrt buchte ich auch, der Skipper - Clive - war aber ein sehr grimmiger Geselle und nicht nur Skipper sondern auch der Gärtner auf der Insel.
An diesem Tag fuhren wir zwar raus, aber kamen bald wieder retour, da es beim Versuch geblieben war. Zu rau die See, aber ich denke, Clive hatte auch keine rechte Lust.
Wenn man so lange wie er auf der Insel lebt ( 18 Jahre ) , ist es kein Wunder, wenn man merkwürdig wird.

Teil 2 folgt.

[Karambesi]

Teil 2

2.Teil

Zurück nach Mahè, der Leihwagen stand da schon am Airport.

Linksverkehr auf den Seychellen, keine Hektik unter den Autofahrern, sogar einen kurzen Highway (20 km lang) gibt’s vom Flughafen Richtung Victoria.
Die zwei einzigen Stresszeiten verkehrstechnisch sind am Morgen zwischen 7-8 h sowie am Nachmittag gegen 16h, da geht durch Victoria fast nix mehr.

Wir erkundeten auf eigene Faust nun den Großteil jener Strände, wo laut meinen Informationen die Fliegenfischerei vom Beach machbar und chancenreich sein sollte.
Matthias, ein Fischerfreund hatte mir zu einem Guide geraten, welcher auf die Fliegenfischerei spezialisiert war.
Diesen kontaktierten wir sofort nach der Ankunft um eine Ausfahrt zu buchen, Steph meinte jedoch, dass wir die nächsten Tage abwarten sollten, da es zu windig wäre.

Auch gut, so hatten wir doch etwas Zeit, uns auf der Insel umzusehen:
Anse Mouche, Baie Lazare, Anse Royal, Anse aux Pins, Anse Boileau, …….
Am besten hat mir bei Ebbe der Strand am Beau Vallon gefallen, bei Ebbe kann man wirklich schön weit raus, links draußen bei dem Korallenriff , vor dem Fisherman`s Cove .
Hatte da einen schönen Nachmittag dabei.

Am vorletzten Tag klappte es mit Steph, wir konnten in See stechen.
Es waren wunderbare Stunden, auf den „Rocks“ wo tausende Sardinenschwärme sich tummelten.
Dann dort und da raubende Fische.
Steph war sehr bemüht mir die besten Spots zu zeigen - ein wirklich toller Guide.
Immer wieder von Intermediate auf Trocken, wechseln der auffälligsten Fliegen.
Obwohl ich die Zweihandrute verwendete, und dadurch große Weiten mühelos erreichte, zehrte es gegen Schluss auch an den Kräften.
2 Bisse, aber keine Landung.

So ist halt die Fischerei. Aber ich habe so viel gesehen, und konnte mich überzeugen, dass es absolut möglich ist, auch auf Mahè mit der Fliege Erfolg zu haben.
Mit den Hausherrn hatten wir ein sehr gutes Verhältnis, einiges wurde da schon angedacht für ein eventuelles nächstes Mal.
Jedenfalls fährt Marlies wieder im Feber rüber, so werden die Kontakte nochmals vertieft.
Abschließend meinen besonderen Dank an meine beantwortenden Fragen hier im Forum, weiters meinen großen Dank der freundlichen Hilfe vom Harald aus Deutschland im Bezug auf die Fliegenfischerei vom Beach auf den Seychellen.

Mir war bewusst, dass beim ersten Besuch ein vieles an Erkundung angesagt ist, und so war es auch.
Mein besondere Dank geht an Matthias und Harry, welche mir Tipps für die Inseln gegeben haben.
Dies erleichterte natürlich das Finden der Hotspots.
Fest steht, sollten wir gesund bleiben und alles passen, gibt’s im Feber 2016 ein wiedersehen.

[schildifan]

Schön ist Dein Bericht. Und v.a. mal etwas anders. Vom Fischen liest man ja nicht täglich. Danke!