Ein etwas anderer Reisebericht von unserer Reise 2017

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Curry Dog
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Ein etwas anderer Reisebericht von unserer Reise 2017

Beitrag von Curry Dog »

Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da reisten zwei lustige Gesellen in ein fernes Land, wo es sehr, sehr grün, warm und angenehm war. Und weil das den beiden so sehr gut gefallen hatte, reisten die Beiden schon ein Jahr später wieder in dieses ferne Land, auf ein kleines Eiland namens Ladigue.

Dieses Mal fuhren sie mit einem gar schnellen Gefährt, welches den drolligen Namen Iezeäh trägt und eilig wie der Sausewind ist in das ferne Frankenfort, wo schon ein riesiger Vogel aus Blech darauf wartete, aberhunderte Menschen in seinen Bauch aufzunehmen. Schon bald erhob er seine Schwingen und trug alljeden in nur 9 Zeigerumkreisungen in das ferne Land, welches hinter den Sieben Bergen, und noch weiter hinter dem Horizont lag.
Schon gar früh zeitig um fünf Uhr in der Früh setzte der schwere Metallvogel auf und spuckte dann all seinen Inhalt auf den Horst.
Die beiden Gesellen wurden von den Ureinwohnern des fernen Landes herzlich willkommen geheißen und eilig zum Hafen gebracht, wo sie eine fleißige Zofe an die frühe Fähre geleitete.
Schon um 7 und einhalb Uhr legte die Fähre ab. Nach einer kurzen und ruhigen Überfahrt zur nächsten Insel setzten die Beiden auf ein anderes Schiff, welches ebenso eilig zum Ziele fuhr.
So ergab es sich also, dass die beiden schon um 9 und einhalb Uhr ihre Kammer beziehen konnten.
Alles war wieder so fein wir im Jahre zuvor. Sogar die Mägde, Zofen, Köche und Knechte waren alle noch da und winkten und lachten gar herzlich.
So gingen die Beiden für eine Erfrischung in das kühle Nass.
Doch ach!
Ein böser Zauberer hatte die wunderbare Welt, welche man nur dann sieht, wenn man sein Haupt unter Wasser steckt, mit einem schlimmen Fluch belegt.
Alle Blümlein und Pflänzlein sind gar jämmerlich verkümmert.
Das tat den beiden lustigen Gesellen sehr weh.

Doch es war noch etwas anders!
Es war auch nicht so still, wie im Jahr zuvor!
Gar nimmer endend Volk war auf dem Eiland. Wo kamen denn nur alle her?
Man munkelte schon vom Untergang des Eilandes vor lauter Gewicht, wenn noch mehr Reisende kommen. Doch schon bald, nach den Osterfeiertagen, fuhren die meisten Fremden wieder gen eigener Heimat und die gewohnte Ruhe kehrte ein.
Währen da nicht all die neuen und viel zu vielen fahrenden Eisenkutschen, die kaum auf die Wege passen und in Windeseile von Nord nach Süd und West nach Ost eilen, um allerlei Zeug von da nach dort zu schaffen.
Auch wurde sich, gleich in anderen Ländern mit gar lauten und tobendem Verkehre, mit lautem Horn zum Gruße bedankt. So manch einmal stürzte bald ein fliegender Hund Geäst und ward auf der Stelle tot.
Die Beiden wünschten sich eine Fee, die all diese knatternden Blechkisten dort hin zurück schaffe, wo sie her gekommen sind. Gleich samt den lautstarken Bewohnen eines anderen fernen Landes, die den ganzen Tag nur diskutieren, und sich allerorten über Pizza und Pasta streiten.

Doch es gab auch so viel Gutes! Petrus meinte es immer gut und in den zwei Wochen strahlte einen jeden Tag die Sonne und erfreute Allen die Herzen. So gab es auch Speiß und Trank überall ausreichend und schmackhaft. Nun gab es auch keine Not mit dem Biere.
Besonders gut gefiel den Beiden die Wanderungen zum Strande Kokos und dem Berge des Adlers Nest.
Wer diese Orte nicht besucht, der ist ein armer Wicht!
Viel zu schnell verging die Zeit und so ward es daran, Abschied zu nehmen. Auch wenn sich einiges verändert hatte, so war es dennoch dieses Idyll, welches man als hastiger Ruhesuchender aufsuchen sollte, um zu neuen Kräften zu erlangen.
Schon am Vorabend aber wühlte Poseidon das Meer mit seinem Zorn und Trauer über den Abschied der Beiden auf und wollte offenbar nicht, dass sie hinfort gehen.
Doch der Kapitän trotzte Poseidons Wut und peitsche mit seinem Schiff über das Wasser wie ein vom Teufel gerittener Fährmann. So ergab es sich, dass viele Reisende gar bleich um die Nase wurden und das Heck aufsuchten, um nach frischer Luft zu schnappen. Nach über einer Stund war aber diese Fahrt vorüber und alle gingen endlich von Bord.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann fahren sie bald wieder auf das kleine, schöne Eiland.
Cherry
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Re: Ein etwas anderer Reisebericht von unserer Reise 2017

Beitrag von Cherry »

Hallo Curry Dog,

ist ja mal eine ganz andere Art eines Reiseberichts :D

Verstehe ich richtig, Du hast im Vergleich zum Vorjahr einen signifikanten Anstieg von "motorisierten Eisenkutschen" festgestellt?

VG
Curry Dog
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Re: Ein etwas anderer Reisebericht von unserer Reise 2017

Beitrag von Curry Dog »

Danke Dir. :D

Es sind gefühlt wirklich mehr Fahrzeuge. Sowohl die Taxis in VW-Bus Größe, als auch die E-Mobile, von denen ja die Domain wenigstens 4-5, wenn nicht sogar 6-7 hat. Dann fährt auch Monsieur Marston mit seinem eigenem E-Mobil herum und zahlreiche andere Unterkünfte auch.
Bisweilen fanden wir all die Fahrzeuge extrem unangenehm und viel zu viel des Guten. Als wir diese kleinen, unscheinbaren Verbindungsstraße von etwa Chateau St.Cloud bis zur Reunion gefahren sind, mussten wir 4 mal vom Rad absteigen, weil ein Taxi, oder ein Baufahrzeug die Straße langedonnert kam.
Hier hat die Administration eindeutig verpasst, dieser Art von Mobilität einen Riegel vor zu schieben.
Nun, wer zum ersten Mal dort ist, wird das nicht groß bemerken, weil man das nicht anders kennt. Aber: wir haben sogar Bekannte getroffen. Sie meinte nur: "Dafür, dass es hier angeblich gar keine Autos gibt, ist aber reichlich Verkehr!". Soviel zum Märchen der Autofreien Insel.
Man sieht inzwischen auch, dass die Straßen diesem Aufkommen nicht gewachsen sind und nun an einigen Stellen ihren Geist aufgeben.

Ich hatte mich auch mit dem Hotelpersonal unterhalten und es kam schon durch, dass seit geraumer Zeit wesentlich mehr los ist, als sonst.

Wenn in der Hinsicht nicht mal was getan wird (wovon ich absolut nicht ausgehe) nimmt das kein gutes Ende.
Ich glaube, man hat La Digue einfach dem "Massentourismus" und Verfall hingegeben.
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Suse
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Re: Ein etwas anderer Reisebericht von unserer Reise 2017

Beitrag von Suse »

Vielen dank für das
Curry Dog hat geschrieben:Märchen
:D

Ja, die Autos, das ist so krass. Diese tiefen Straßengräben rechts und links der Straße, die ein Ausweichen ja größtenteils auch unmöglich machen, ich weiß noch, wie mir das gestunken hat, wenn ich an einer Ansteigung, gerade so schön im Schwung, anhalten und ein hupendes Taxi vorbeilassen mußte. Nach ein paar Tagen war ich dann aber dickfelliger und hab sie einfach hinter mir hertuckern lassen. Ist schon schade alles, wie sie den Hals nicht vollkriegen.
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

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Curry Dog
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Re: Ein etwas anderer Reisebericht von unserer Reise 2017

Beitrag von Curry Dog »

Hahaha! Ich habe das dann auch so gemacht, bzw. mir von den Einheimischen abgeguckt und hab mich nicht aus der Ruhe bringen lassen. :)
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Pico
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Re: Ein etwas anderer Reisebericht von unserer Reise 2017

Beitrag von Pico »

Märchen haben eben immer auch ihre grausamen Seiten... sehr passend. ;-)
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mr.minolta
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Re: Ein etwas anderer Reisebericht von unserer Reise 2017

Beitrag von mr.minolta »

Curry Dog hat geschrieben: Soviel zum Märchen der Autofreien Insel.
Das mit einem weiteren Märchen wunderbar beschrieben wurde.

Schön gemacht! :D

Gerne mehr davon.
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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