Der Himmel hatte beim Aufbruch schon etwas zugezogen und auf ca. halbem Weg, verschwitzt aufgrund der Schwüle und mal wieder das Fahrrad schiebend, weil es an einem Teilstück des Weges wieder bergauf ging, überlegte ich, ob ich nicht wieder umkehren und gleich zur Unterkunft sollte, denn die Wolkendecke sah immer dunkler aus. Ich entschied mich dann dafür, meinen Weg zur Grand Anse fortzusetzen auch in der Hoffnung, dass sich die Wolken wieder verziehen würden. Mittlerweile hatte sich auch ein kleinerer Mischlingshund zu mir gesellt, der sich fest vorgenommen hatte mich zu begleiten
Kurz vor meinem Ziel ging es am Ende der Straße dann nicht mehr weiter, weil ein gefällter Baum den Weg versperrte, weiter hinten lag ein weiterer. Rechter Hand davon konnte man aber daran vorbei und das letzte Stück des Weges noch weiterfahren. Nicht allzu lange davor hatte im Forum gelesen gehabt, dass ein Teil der Bewaldung neben dem Weg gerodet worden war um hier Gemüse anzupflanzen.
So war ich schon darauf vorbereitet als ich es erblickte. Es waren noch Arbeiter da, die gerade den Feierabend eingeläutet zu haben schienen, weswegen ich hier kein Foto, mit ihnen darauf, machen wollte. Aber vom anderen Ende her passte es dann.
Dieses Foto habe ich bei einem weiteren Besuch der Grand Anse gemacht.
So hat man nun auch freien Blick auf das "Schmuckstück" am Strand
Mein tierischer Begleiter hatte zwischenzeitlich den Rückweg angetreten, weil ihm ein großer Hund, der zu den Arbeitern zu gehören schien, scheinbar Furcht eingeflößt hatte, obwohl er von ihnen zurück gerufen worden war. Sie entschuldigten sich sogar dafür und ich sagte ihnen, dass es eh nicht mein Hund gewesen ist was sie ja aber sicher auch so wußten. Nun denn, so legte ich die letzten Meter des Weges alleine zurück.
Am Strand angekommen wehte mir gleich ein ziemlich starker, wenn nicht gar schon stürmischer Wind entgegen. In ihm gefangen, so auch bei meinem weiteren Besuch, sehr feiner Sand bzw. Staub wo ich so für mich dachte, dass hier, anders als zu Zeiten von Corona, eine Staubmaske wohl eher ihren Zweck erfüllen würde. Entsprechend hoch war der Wellengang und die Brandung toste regelrecht.
Die kleine Bude links und das Warnschild hatten auch schon bessere Tage gesehen.
Bei meinem letzten Aufenthalt gab es noch so eine kleine, blaue Bude die damals etwas einladender ausgesehen hatte… Wobei es aber damals schon hieß, dass es sie wohl nicht mehr allzu lange geben sollte. Vielleicht auch, weil sie u. a. kleine Gerichte anbot, was dem damals neu hingestellten Restaurant in Betonoptik womöglich im Wege stand
Der Strand machte einen menschenleeren Eindruck, außer am Ende des Strands, da sah ich noch zwei Lebensmüde, die sich im Meer tummelten.
Wer genau hinschaut kann sie sogar noch ausmachen…
Auf den Bildern kann man nicht erkennen, wie hoch die Wellen dort tatsächlich sind. Derjenige der schon an diesem Strand war, kann die Dimension ermessen.
Innerhalb weniger Minuten zog sich der Himmel vollends schwarz zusammen und es begann auch schon zu regnen. Ich war noch angezogen und konnte gerade noch meine Tasche und Schuhe schnappen und schaffte es in die kleine Bretterbude am Strand. Von drinnen hatte man eigentlich einen ziemlich netten Ausblick auf das Geschehen
Es dauerte aber nicht lange, bis auch hier das Wasser überall durch die Decke kam.
Beeindruckend war, dass der Regen tatsächlich in der Horizontale vom Wind vor sich her gepeitscht kam, was ich bisher so noch nicht erlebt hatte.
Der einzige halbwegs brauchbare Schutz bot mir ein Pfahl in der Mitte der Bude, hinter den ich mich samt Tasche vor der Brust lehnte.
Fast so schnell wie es begonnen hatte war das Spektakel ca. 15 - 20 Minuten später auch schon wieder so gut wie vorbei und der Himmel lichtete sich tlw. auch schon wieder. Dennoch war ich klatschnass geworden und machte mich direkt wieder auf den Heimweg, auf meine Dusche und frische, trockene Kleidung freuend. Auf dem Rückweg, schon im Ort, kam ich an einem kleinen Lokal vorbei und es wurde mir zugewunken. Ich erkannte die netten Jungs vom Feld zuvor und ich wurde gefragt, ob ich den Hund denn später wieder gefunden habe.
Nach der Dusche noch etwas im Take Away besorgt, machte ich es mir auf meiner Terrasse gemütlich und lies den Tag langsam ausklingen. Auch hatte ich mir Leselektüre mitgenommen, so dass ich auch hier versorgt war.