Was gäbe es zu La Digue sonst noch zu erwähnen?
Z. B. dieser große Baum an der Hauptstraße, der vom Klang her von tausenden dieser Hirtenmanias bevölkert zu sein schien, die sich dort am Abend versammelt hatten und einen enormen Spektakel veranstalteten. Leider kann man hier keinen Ton dazu einfügen. Aber es war schon beeindruckend.
Andererseits musste ich auch feststellen, dass hier und da anderswo große alte Bäume nicht mehr da waren. Bei meiner damaligen Reise hatten sich dort tlw. zum Abend hin immer eine sehr große Anzahl von Flughunden versammelt und miteinander gezetert und gestritten gehabt, weil er voll mit Früchten war, die sie zu lieben schienen. Es war ein richtiges Schauspiel. Dass die Straße natürlich entsprechend aussah mit den heruntergefallenen, reifen Früchten kann sich jeder ausmalen, wenn er es selber noch nicht gesehen hat, aber das war so richtig Natur pur, fand ich.
Jetzt ist dort alles ruhig, die Bäume sind weg aber dafür die Straße sauber! Vielleicht ist es aber auch so ruhig geworden, weil inzwischen zu viele Flughunde im Kochtopf gelandet sind, weil es ja scheinbar genügend Touristen gibt, die es spannend finden, dabei mitzuwirken, die heimische Tierwelt zu dezimieren?
Viele sehr nette Seycheller. Z. B. auch diese eine sehr nette Verkäuferin eines Supermarktes an einem Abend, die partout darauf bestanden hatte, meinen Einkauf auf jeden Fall jetzt schon komplett mitzunehmen und den restlichen Betrag, weil ich etwas weniger Geld bei mir hatte als gedacht, erst am nächsten Tag vorbeizubringen. Obwohl ich mehrmals betont hatte, dass ich direkt danach hierfür noch einmal vorbeikommen wollte. Ich hatte noch eine Parfümprobe in meinem Gepäck, die ich ihr am nächsten Tag als kleines Dankeschön mit dazu überreichte, worüber sie sich freute.
Interessant fand ich, dass ich, ohne zu wollen, von verschiedenen Leuten auf beiden Inseln die halbe Lebensgeschichte von anderen Personen zugetragen bekommen hatte, ohne mich jemals selber mit ihnen darüber unterhalten zu haben
Und es zeigte mir, dass die Inselwelt eigentlich doch recht klein zu sein schien, weil ich oft mitbekommen hatte, dass sich viele untereinander kannten, weil sie auch schon Zeiten auf den anderen Inseln verbracht hatten.
Hier und da meine ich ein Hin- und Hergerissen sein seiner Bewohner gespürt zu haben, wohin die Zukunft führen sollte. Diesen (von einem Kenianer, wie man mir erzählte) vorgeschlagene Freizeitpark im L'Union Estate Park lehnte der eine bsplw. ab, befürwortete aber gleichzeitig eine Toilette direkt an Source d'Argent (

), damit die Besucher dort länger verweilen und somit wegen einem Toilettengang nicht extra vor zum Toilettenhaus gehen müssten um dann vielleicht nicht mehr zurückzukommen. Aber die Regierung habe das bislang abgelehnt. Allgemein wünschte man sich mehr Touristen, was ich auch auf Praslin zu hören bekam. Vor Corona wären die Geschäfte besser gelaufen.
Zu guter Letzt komme ich natürlich nicht umhin auch das Thema Baustellen anzuschneiden…
War die Zunahme der Strandbuden schon nicht zu übersehen, so auch nicht diverse Baustellen oder Rohbauten, überwiegend entlang der Hauptstraße, Richtung neues Krankenhaus. Auf der Strandseite gab es eigentlich so gut wie kaum eine Stelle mehr, die nicht bebaut worden war. Das Fällen der großen, alten Bäume, die Bilder hiervon hatte ich schon weiter oben im Thread eingestellt, läßt vermuten, dass auch hier Bautätigkeiten nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Und die wenigen urigen kleinen Shops aus Holz wirkten auf mich fast schon etwas verlorenen in all dem Treiben. Wenn gebaut wurde, dann schien das schon alles eine Nummer größer zu sein. Hier und da waren mir auch immer wieder mal Rohbauten aufgefallen, auf der es keine Bautätigkeiten mehr zu geben schien. Vielleicht war aber auch das Geld ausgegangen, so mein Eindruck und Gedanke dabei…(?)
Das letzte Bild verdeutlicht für mich eigentlich ganz gut das "alte" und "neue" La Digue, zumindest in gewisser Hinsicht…
Auf Suses Nachfrage hin, ob ich auch an der Anse Cocos gewesen bin (was nicht der Fall war), bin ich neugierig geworden und habe im NET mal nachgeschaut, ob es da vielleicht etwas neues gibt… und tatsächlich.. Dort steht nun auch eine größere Bude, wie an der Anse Severe und
Anse Source d'Argent. Damit hätte ich sicher nicht gerechnet, wenn ich dort aufgeschlagen wäre und hätte große Augen gemacht...
Und um zum Abschluss auf Mr. Minoltas Frage zurückzukommen, "ob es am Ende einen tränenreichen Abschied für immer geben würde oder gar eine Gewöhnung, verbunden mit der Vorstellung, später wieder einen Besuch zu machen?"…
Tatsächlich gab es keinen tränenreichen Abschied, für immer aber wahrscheinlich auch doch. Es gibt noch viele andere interessante und schöne Ecken auf der Welt, die es wert sind zu besuchen und die ich bisher noch nicht kenne. Sollte ich also in ein paar Jahren auch mal wieder die Seychellen in Betracht ziehen, dann gehe ich ganz schwer davon aus, dass es auf La Digue sicher keinen Stillstand bezüglich der Aktivitäten in eine bessere Zukunft gegeben hat. Deshalb denke ich nicht, dass La Digue hierbei nochmal mit auf dem Plan stehen würde.