Gut, dass ich eine Wasserflasche bei mir hatte, denn gegen die Mittagszeit war es ziemlich warm geworden und in der prallen Sonne kam man schnell ins Schwitzen. Rechts und links des Wegs gab es z. T. interessante Einblicke. Schnell wurde mir entlang der Stege klar, dass es sich hier auch um eine Art Mangrovenlandschaft handeln müsste, den bei genauerem Hinsehen konnte ich erkennen, dass es sich bei den vielen dunklen Teilen im Sand um Schneckenhäuser handelte und anhand des Landschaftsbildes musste gerade Ebbe herrschen.
Teilweise ging es auch über Stock und Stein und hier und da konnte man einen Blick auf das Meer erhaschen und die Fauna bot wechselnde Ansichten.
Angekommen am Ziel zog sich der Sandstrand entlang der Bucht und ein kleines Stück weiter tauchte auch schon das Gebäude auf, wo das Barbecue stattfinden sollte. Dahinter ein weiteres Gebäude, in dem sich die Toiletten befanden.
Da verschiedene Gruppen vor Ort waren, starteten die jeweiligen Barbecues zu unterschiedlichen Zeit und ich hatte erst mal noch an die 90 Minuten Zeit, so mein Bootsführer, der mich hier wieder in Empfang genommen hatte, bis auch ich an der Reihe war und so machte ich es mir bis dahin am Strand gemütlich.
Auch erklärte er mir, dass der Rest der heutigen Tour für mich alleine weitergehen würde, weil ich als einziger eine Ganztagestour gebucht hatte. Eines der beiden Paare, die mit mir im Boot waren, hatte nur eine Halbtagestour gebucht, das er, während ich beim Essen sein würde, zurück nach Praslin bringen würde. Das andere Paar hatte wohl nur eine Überfahrt gebucht gehabt, das er in der Zwischenzeit aber schon zurück gebracht hatte, wie ich verstand. Hier müsste es sich dann vielleicht um eine sogenannte Taxifahrt gehandelt haben, von der foto-k10 geschrieben hatte und die beiden haben am Kassenhäuschen die sogenannte Landegebühr bezahlt? Jedenfalls konnte ich diese noch anfallenden Zusatzkosten bis zu Schluss nicht enträtseln, da ich von den Mitreisenden keinen mehr angetroffen hatte um zu fragen.
Nach dem Barbecue hatte ich nochmal weitere Gelegenheit, mich am Strand zu tummeln, bis mich der Bootsführer, zurück von Praslin, abholen würde um mit mir auf Schnorcheltour zu gehen. Waren wir am Vormittag noch bei richtig schönem Wetter aufgebrochen, verhieß der Blick in den Himmel inzwischen nichts allzu Gutes und leider sollte das auch ein Vorgeschmack auf die kommenden Tage sein.
Trotz des Luxus, ein Boot mit Bootsführer ganz alleine für mich zu haben, trübte der bereits allmählich einsetzende Regen den Rest meiner Schnorcheltour etwas, auch wenn der Regen warm war. Da inzwischen auch der Wellengang etwas unruhig geworden war empfahl der Bootsführer einen anderen Schnorchel-Spot als den ursprünglich angedachten bei St. Pierre und wir wichen auf die gegenüberliegende Seite aus, in Nähe einer Bucht, wo sich auch das Raffles Resort nicht allzu weit davon befindet. Dort fanden sich auch die anderen Boote zwecks Schnorcheln ein.
Unweit wurde gebaut und der Bootsführer sagte, dass es sich um eine kleine Hotelanlage handelt, das erweitern würde, die meisten Bungalows befanden sich bereits im Rohbau.
Am Ende der Tour wieder auf Praslin angekommen fragte ich den Bootsführer nochmal wegen die Höhe der Gebühr, die er im Vorfeld, lt. ihm, für mich ausgelegt hatte und er von mir noch bekommen würde. Hatte er anfangs noch etwas von 200 SCR gesagt, waren es jetzt 300 SCR, er hätte sich versprochen gehabt. Ja gut, sagte ich ihm, so oder so müsste ich zuvor erst noch zu meiner Unterkunft zurück und Geld holen, weil ich nicht soviel bei mir hatte. Das sei kein Problem, er wäre noch eine Weile am Strand um das Boot zu reinigen aber ich müsste mich beeilen.
Die 200 SCR, die ich noch hatte und als Trinkgeld für ihn gedacht waren, hatte ich ihm schon gegeben.
Hier wollte es dann aber der Zufall, dass ich ein Stück weiter des Weges den Tourenanbieter antraf, der mich fragte, wie es mir gefallen hatte.
Ich plauderte kurz mit ihm und sagte ihm, dass ich nochmals kommen würde, um dem Bootsführer seine noch ausstehenden Auslagen von 300 SCR zu bringen. Da schaute er sehr verwundert drein und fragte mich, von welchen Auslagen ich rede? Ich erklärte es ihm und da schien er dann etwas sauer und sagte mir, dass in den 90 Euro alles inkludiert sei, so wie er es mir am Vortag gesagt hatte. Es sei nichts mehr zu begleichen! Ganz offensichtlich hatte der Bootsführer mir etwas vorgegaukelt um sich selber noch etwas Cash in die Tasche stecken. Dumm war es, dass ich ihm zuvor schon ein Trinkgeld gegeben hatte, so hatte er es eigentlich nicht verdient. Aber ehrlicherweise hielt ich auch den Tourenanbieter ein wenig für ein kleines Schlitzohr. Was aber nichts damit zu hatte, dass ich am Tag danach dann auch mal in aller Ruhe die Informationsmappe der Unterkunft durchgeblättert hatte, um festzustellen, dass ich dieselbe Tour, inkl. aller Kosten, auch für 80 Euro bekommen hätte. Euphorisch, wie ich bei meiner Ankunft auf Praslin gewesen bin, dachte ich, dass ich am Strand eh den besten Preis bekommen würde und hatte im Vorfeld nicht verglichen. Aber na gut, wieder etwas dazu gelernt…
Da die nun kommenden Tage das Wetter umgeschlagen hatte, mit mal mehr, mal weniger Regeneinlagen, ergab sich für mich auch kein weiterer Bootsausflug mehr. Zudem sagte man mir in der Unterkunft, dass an manchen Zielen das Meer deswegen auch viel zu stürmisch wäre und würde mir deswegen generell davon abraten.
So verbrachte ich den kommenden Tag überwiegend in der Anlage, mit Ausnahme eines kleinen Kochkurses, den ich unweit in einer anderen Unterkunft besuchte und wollte die weiteren Tage, je nach Wetter, kurzfristig planen.