Rolf hat geschrieben:Hoffen wir, daß er sich positiv auswirkt.
kosak hat geschrieben:Hoffentlich ist die Ansprache (der Name des Präsidenten) richtig.
Hoffentlich ist es ein glücklicher Zufall, daß wir ausgerechnet jetzt auf das finning aufmerksam wurden und diesen Brief zufällig zum ersten Präsidentenwechsel seit 27 Jahren abschicken!
Hoffnungsvolle Grüsse, knobi.
p.s.: @Wolfgang: Danke für das schnelle Weiterleiten!
Zuletzt geändert von knobi am 19 Apr 2004 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
ich habe mal im annual report 2001 der SFA nachgesehen, um herauszufinden, wie groß das Problem des finning überhaupt ist. Dort werden die Fischexporte aufgeführt. Ende der 1990er-Jahre waren die Flossenexporte eher gering. Doch im Jahr 2000 stiegen sie stark an.
1999: 4 Tonnen shark fins, Wert: 293.000 SR
2000: 18 Tonnen shark fins, Wert: 1.452.000 SR
Um herauszufinden, wie viele Haie schätzungsweise für den Export getötet wurden, müssen zwei Annahmen getätigt werden:
- Im Mittel wiegt ein Hai 15,8 Kg.
- Die Flossen der Haie machen 7% des Gesamtgewichts aus, d.h 1,1 Kg.
Folglich haben im Jahr 1999 schätzungsweise über 3600 Haie ihr Leben gelassen. Im Jahr 2000 waren es über 16300 Haie.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie viele shark fins vor Ort verzehrt wurden. Wer von euch weiß, wie beliebt shark fins bei Seychellois sind?
Oliver_Hoerstmeier hat geschrieben:Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie viele shark fins vor Ort verzehrt wurden. Wer von euch weiß, wie beliebt shark fins bei Seychellois sind?
Da ich noch nie dort war kann ich natürlich nichts dazu sagen, aber dass das sonst niemand weiss gibts ja gar nicht!
Mir ist nur bekannt, dass es im Coco d'Or an der Beau Vollan "steamy shark fin soup" gibt. Inwiefern das Restaurant von Touristen, oder Einheimischen frequentiert wird...keine Ahnung.
Weiss denn niemand eine Antwort auf Olivers Frage?
habe heute eine Email erhalten, in der mir angeboten wurde, unseren offenen Brief an den Präsidenten in einer Ausgabe des Indian Ocean Magazine zu veröffentlichen. Lest euch die Email am besten selbst durch und laßt mich wissen, was ihr von dem Vorschlag haltet.
Hier die Email:
Sehr geehrter Herr Daum,
mit grossem Interesse habe ich den von Ihnen initierten offenen Brief an Mr.René, den Präsidenten der Seychellen gelesen, in dem das sogenannte Finning der Haie im Seychellenarchipel angeprangert wird. Herr Wolfgang Därr, Honorarkonsul der Seychellen, hatte eine Kopie an mich weitergeleitet.
Auch ich würde gerne diese Initiative unterstützen, auch wenn es für eine Unterschrift mit E-Mail Adresse nun bereits zu spät sein dürfte.
Ich habe als Ökologe seit 1990 in verschiedenen Projekten auf den Seychellen mitgearbeitet, u.a. bei biologischen Bekämpfung der Sandfliegen auf Praslin/LaDigue, Mangrovenschutzkonzepten, Bau einer Pflanzenkläranlagen, Aufbau eines Labors für Wasser- und Bodenanalysen, Beach- und Watermonitoring. Von 1995 bis 2003 war ich als Reiseveranstalter mit Natur- und Erlebnisreisen auf den Seychellen, sowie anderen Inselgruppen im Indischen Ozean tätig, u.a. mit Ferienprogrammen für Taucher und Schnorchler (Seychelles Marin, Mauritius Marin, Rodrigues Marin). Die Verhältnisse auf den Seychellen sind mir also sehr vertraut. Auch die Verbreitung und Vorkommen zumindest der kleineren Haiarten in den Flachwasserzonen. Da die wenigen Sechelois, die ausschliesslich Fischfang betreiben, statt im Nebenerwerb Touristen herumzuschippern, von den Einkünften aus der Fischerei kaum leben können, ist die Versuchung lukrativer Nebeneinnahmen aus dem Finning oder dem illegalen Fang von Sea Turtles recht groß. Vor einigen Jahren waren plötzlich alle Fischer auf Praslin damit beschäftigt, in Massen Seegurken zu sammeln und einzufrieren, die in den Export nach Japan gehen sollten. Wahrscheinlich hatten die Japaner wieder einmal neues Potenzmittel entdeckt.
Im Juli 2003 habe ich eine Arbeitsgruppe Indian Ocean Network ins Leben gerufen – ein Zusammenschluss von 11 Experten, die seit langem in der Region Indischer Ozean beruflich im Einsatz sind. Länderschwerpunkte sind Indien, Indonesien, Sri Lanka, Australien, Südafrika, Seychellen, Mauritius & Rodrigues, sowie Reúnion.
Unabhängig von dieser Arbeitsgruppe wollen wir einen Verein Network Indian Ocean e.V. gründen, um eine Plattform zu schaffen für einen intensiven Austausch in Kultur, Umwelt und Tourismus zwischen Personen und Gruppen zu ermöglichen, die aus beruflichen Gründen oder privatem Interesse der Region Indian Ocean verbunden sind. In diesem Zusammenhang werden wir auch ein Indian Ocean Magazine herausgeben. Näheres zum Network und zum Magazin, das vier Mal pro Jahr erscheinen wird, finden Sie unter www.indianoceanmagazine.my-page.ms . Das erste Heft ist bereits fertig und geht in wenigen Tagen in Druck, das zweite Heft soll im Juli erscheinen. Gerne würde ich Ihre Initative unterstützen und – ihr Einverständnis vorausgesetzt – im 2.Heft den Brief an den Präsidenten abdrucken, eventuell mit ergänzendem Kommentar und Stellungnahme in Deutsch von der Sharkproject - Gruppe abdrucken. Falls Sie daran Interesse haben, bitte ich Sie, mit mir umgehend Kontakt aufzunehmen, da ein großer Teil an Inhalt und Layout von Heft bereits fertiggestellt und nur noch wenige Seiten frei sind.
In späteren Ausgaben könnten auch einmal die Aktivitäten der Gruppe im Indischen Ozean dargestellt werden. Jedes Heft hat zwischen 48 und 56 Seiten, durchgehend in Farbe, daher kann auch Bildmaterial wiedergegeben werden. Über eine enge Zusammenarbeit würden wir uns in jedem Falle freuen.
Um das Projekt Verein Network Indian Ocean voranzutreiben, sind wir natürlich auch an weiteren Interessenten und potentiellen Mitgliedern interessiert. Den Satzungsentwurf finden Sie als Download im Anhang an diese E-Mail.
Für Rückfragen und weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Publicity ist bei solchen Vorhaben immer gut und wenn es in BILD abgedrückt wird. Da fände ich den Vorschlag von Indian Ocean Magazine in Ordnung auch ohne das Magazin gelesen zu haben. Aber warum es für eine Unterschrift zu spät sein sollte habe ich jedoch nicht verstanden.
Ach ja, ich hätte gerne eine Ausgabe, wenn's so weit wäre
kosak hat geschrieben:Publicity ist bei solchen Vorhaben immer gut und wenn es in BILD abgedrückt wird.
Also bei BILD hätte ich schon etwas dagegen. Diesen Schmierfinken ist nicht zu trauen. Die würden wahrscheinlich einen bluttriefenden Killerhai-Artikel daraus machen.
kosak hat geschrieben:Aber warum es für eine Unterschrift zu spät sein sollte habe ich jedoch nicht verstanden.
Gemeint ist die Unterschrift unter unserem Brief. Von der Internetaktion weiss der Schreiber (noch) nichts.
Hallo Rolf,
Medienpräsenz kann der Kampagne sehr nützlich sein und da er uns unterstützen möchte, sind die Voraussetzungen gut.
Würde mich interessieren, ob er schon mit sharkproject Kontakt hatte. Wohl eher nicht, weil die sich z. Zt. im Indischen Ozean auf die Malediven konzentrieren.
Trotzdem ist das auch im Zusammenhang mit deren Kampagne interessant: die Fischereinationen des Indischen Ozeans sind über einen gemeinsamen Fischereiverband organisiert (Name fällt mir jetzt nicht ein), tauschen also Informationen aus und stimmen Maßnahmen ab. Die Malediven haben sharkproject bisher die kalte Schulter gezeigt, ein anderes Verhalten der Seychellen hätte natürlich auch Auswirkungen auf Meinungen und Entscheidungen der Malediven.
Deshalb fände ich einen ausführlichen Artikel über die Problematik im Indischen Ozean der unseren Brief, die shark enemy award-Verleihung an die Malediven und evtl. andere Aktionen im Indischen Ozean beinhaltet, super.
Einfach nur unseren Brief abdrucken lassen wäre zu kurz gedacht.
Also Zusage, wenn wir und sharkproject Einfluss auf die Gestaltung des Artikels haben. Sharkproject könnte auch Bildmaterial beisteuern.
Gruss, knobi.
Zuletzt geändert von knobi am 04 Mai 2004 08:51, insgesamt 1-mal geändert.
Ich würde erst mal die Meinung von Wolfgang Därr einholen.
Man sollte zumindest am Anfang auf die Mentalität der angeschriebenen Regierung Rücksicht nehmen und deren Feedback abwarten; so denn eines kommt. Sonst könnte es sein, daß der wohlgemeinte Schuß nach hinten los geht.
Der Brief kann später immer noch veröffentlicht werden.
knobi hat geschrieben:Also Zusage, wenn wir und sharkproject Einfluss auf die Gestaltung des Artikels haben.
Hallo Knobi,
genau das bietet Herr Schroeder an:
eventuell mit ergänzendem Kommentar und Stellungnahme in Deutsch von der Sharkproject - Gruppe
Ich denke auch, daß das Ganze nur in Zusammenhang mit dem Kommentar Sinn macht und werde Herrn Schroeder auch anbieten, wissenschaftliche Hintergrundinfos von Sharkproject zu besorgen.
WolfgangDaerr hat geschrieben:Da noch keine Reaktion vorliegt, habe ich heute nachgefragt. Aber man muß sich vermutlich darauf einstellen, dass es die Regierung mit der Beantwortung dieses Schreibens nicht eilig hat.
Das kann ja auch ein gutes Zeichen sein.
Der "Neue" ist ja erst 2 Wochen im Amt und bis Mitte Juni sollten wir der Regierung schon Zeit lassen sich zu äußern.
@Rolf: auf jeden Fall finde ich es erfreulich, dass die Kampagne immer mehr Aufmerksamkeit erfährt und wir hier die Möglichkeit angeboten bekommen sie auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen! Ich bin mir sicher, dass Du das richtige machst.
knobi hat geschrieben: Ich bin mir sicher, dass Du das richtige machst.
Danke für das Vertrauen, aber ich will das nicht allein entscheiden, schließlich ist das Ganze eine gemeinsame Aktion.
Ich werde heute mit Herrn Schroeder telefonieren und mir erst einmal genau anhören, welche Vorstellungen er hat. Morgen werde ich hier darüber berichten und dann sehen wir weiter.
Grundsätzlich sehe ich diese Möglichkeit aber positiv.
Sicher hat auch Wolfgang Herrn Schröder nicht ohne Grund eine Kopie unseres Briefes weitergeleitet.