Haifinning-Kampagne

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kosak
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Beitrag von kosak »

Ah Rolf,
ganz einfach: Das shark-protect Project hat mit sharkproject ja nix zu tun, ausser dass beide Projects zum shark protect da sind. :lol:
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seybrew
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Beitrag von seybrew »

Folgenden Artikel habe ich heute in Nation.online gefunden. Also, vom Stoppen des Finning ist man denn doch ziemlich weit entfernt. Es geht nur um ein genaueres Kontrollieren der Mengen.

Hier der Artikel:

Keeping tabs on shark stocks - 13.08.04

Seychelles plans to keep a closer eye on local shark stocks and has introduced a new log sheet for recording statistics on this fish caught locally.



SFA authorities met yesterday with owners of large boats to discuss the new logsheet the authority has introduced.

The meeting came in the face of a discrepancy in the volume of shark fins reportedly exported from Seychelles, compared to the amount said to have been received in Hong Kong in 2002 and efforts of SFA to improve its monitoring of this developing fishery.

"Local figures indicated that Seychelles exported 3.82 metric tonnes, yet Hong Kong, one of our main markets, reported receiving 10.05 metric tonnes," SFA managing director Rondolph Payet said.

He said after the recent introduction of the logbook, many of the sailors have not been filling some particulars correctly. However, some operators noted that this exercise could have been done earlier.

There has, for example, been some confusion regarding the species of shark caught, Mr Payet said, adding this is useful information for the development of sound management practices.

He said the operators welcomed the idea to help out in identifying the shark species, and that while sharks were previously being fished on an artisanal basis, shark fisheries boomed with the recent swordfish export restrictions by the European Union.

He also said that people in Seychelles are more interested in the shark's flesh, and not the fins, adding that there are between five and 10 local vessels that target sharks.
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kosak
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Beitrag von kosak »

seybrew hat geschrieben:Also, vom Stoppen des Finning ist man denn doch ziemlich weit entfernt. Es geht nur um ein genaueres Kontrollieren der Mengen.
Jo, wenn die Fischer erst ein mal das Blut (Flossen-Geld) geleckt haben, dann kann man ja hinterher nur die Schadensbegrenzung betreiben.
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Pico
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Beitrag von Pico »

:cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:

Soll denn unsere Aktion ganz umsonst gewesen sein?!? Offensichtlich gibt es ja noch keinerlei Rückmeldung diesbezüglich. Das Ganze ist doch sehr unbefriedigend.
Wolfgang ist wohl wieder am Insel-Testen, vielleicht weiß er Näheres, wenn er wieder zurück ist? Wooooooooolfgang!

Wir sollten uns aber nicht unterkriegen lassen!

Frustrierte Grüße von Pico
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kosak
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Beitrag von kosak »

Pico hat geschrieben: Wir sollten uns aber nicht unterkriegen lassen!
Wieso auch? Es hinterlassen täglich ein paar Leute ihre Unterschrift auf der Sharkprotect-Seite, ohne dass wir dafür Werbung machen. Wenn man bedenkt, dass die Haie nicht so einen Kuschel-Bonus wie Babyrobben haben und Seychellen weniger "bekannt" sind als etwa die Malediven, ist es doch beachtlich. Und 500 empörte Touristen sind auf den Seychellen immerhin über 1.000.000 EUR schwer. Hoffentlich wird es noch viel mehr.
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Pico
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Beitrag von Pico »

tja, Kosak, stimmt, die Unterschriftenliste flutscht in letzter Zeit wieder besser (Dank nochmal an Sascha Regmann für das Laufbanner auf der Project Blue Sea Seite!), und das macht Mut. Aber wie du wohl leider schon richtig angemerkt hast, wenn das finning dort erstmal richtig einreißt und damit Geld gemacht werden kann...

Also, dranbleiben!

Pico
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kosak
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Beitrag von kosak »

Also, ich verstehe jetzt diesen Artikel so:

1. Der Haifang erlebt auf den Seychellen einen massiven Aufschwung. Es wurde zwar erst durch die Einschränkung des Schwertfisch-Exports ausgelöst, hat aber mittlerweile Eigendynamik erlangt.

2. Es entsteht möglicherweise bereits ein Schwarzmarkt für den Haiflossen-Handel, über den z.Z. ca. 70% des Fangvolumens abgewickelt wird.

3. Die Regierung will dem Ganzen nicht entgegenwirken, sondern nur verwalten (also mitverdienen), wodurch eine Intensivierung des Finning zu erwarten wäre.

-------------------------------------

Dieses unerfreuliche Fazit werde ich in den nächsten Tagen als Situationsbeschreibung anno August 2004 auf der Sharkprotect-Seite veröffentlichen, falls keiner dies zu korrigieren vermag.
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Pico
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Beitrag von Pico »

Kosak, mir sind leider die gleichen Gedanken bei diesem Artikel gekommen, kann dein Vorhaben also nur gutheissen... :-(
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Die erste Reaktion auf unser Schreiben liegt mir nun vor. Es handelt sich um einen recht kurzen Brief der Seychelles Fishing Authority an Wolfgang, der mir freundlicherweise eine Kopie geschickt hat. Da der Brief nicht zur Veröffentlichung bestimmt ist, werde ich hier nur eine Zusammenfassung wiedergeben.

Rondolph Payet, der Managing Director der Seychelles Fishing Authority, teilt mit, dass sich die Behörden der Seychellen der Problematik des Finnings bewußt sind. Der Hai-Fang sei normalerweise eine traditionelle Aktivität, um Durststrecken im Fischfang zu überbrücken. Nun habe sich der Hai-Fang jedoch zu einem gewinnträchtigen Erwerbszweig entwickelt, was zum Teil auf die EU-Verordnung zur Reduzierung des zulässigen Kadmiumgehaltes in Schwertfisch zurückzuführen ist. Die so beeinträchtigte Schwertfischindustrie sah keinen anderen Weg aus dieser Misere, als in den Hai-Fang einzusteigen. Trotzdem stünden die Seychellen für einen verantwortungsvollen Fischfang und man sei gerade dabei, einen Plan zur Kontrolle des Hai-Fangs zu entwickeln. Darüber hinaus sei man aber daran interessiert, mehr über Shark-Project zu erfahren, um evtl. Elemente daraus in die eigene Planung zu integrieren.

Nicht viel Neues also. Leider. :cry: Wir sollten aber auf alle Fälle den Kontakt zu Shark-Project herstellen. Das bekundete Interesse daran ist ja das einzig halbwegs positive an dem Schreiben.

Gruß,
Rolf
TomG
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Beitrag von TomG »

Politikergeschwafel. Kanzleitrost.

Ich fass' das mal etwas realistisch zusammen: "Euer Engagement ehrt Euch, interessiert uns aber nicht die Bohne. Wir werden Euch aber in unser Abendgebet einschließen und bitten ansonsten um Verständnis."

D.h. alle Unterschreibenden boykottieren künftig die Seychellen?
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Pico
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Beitrag von Pico »

... so in etwa fasse ich das auch auf.... :-(

Zum Boykott wird es wohl in den wenigsten Fällen kommen. Sonst könnte man ja im Grunde nirgends mehr hin. Sich jedoch vor Ort umzusehen und ggfs. zu reagieren (wie konkret weiß ich so zwar auch nicht) kann sinnvoll sein.
Aber nur als traurigen Aspekt hinnehmen und nichts tun wird überhaupt nichts verändern. Ein Anfang ist gemacht und sollte trotz der negativen Tendenz nicht untergehen. Je mehr diese Aktion in die Öffentlichkeit getragen wird, desto besser sind langfristig die Chancen auf eine positivere Entwicklung.
Jedenfalls hoffe ich das....

Trotzdem enttäuschte Grüße von Pico
Zuletzt geändert von Pico am 24 Aug 2004 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

TomG hat geschrieben:Politikergeschwafel. Kanzleitrost.
Sehe ich auch so. Trotzdem sollte man nichts unversucht lassen.
Ich werde jedenfalls bei den Leuten von Shark-Project anklopfen und sie bitten, mit Mr Payet Kontakt aufzunehmen.

Darüber hinaus bin ich noch daran zu versuchen, über Nirmal Shah etwas von den Seychellois selbst ausgehendes zu initiieren.

Unsere Unterschriftenaktion sollten wir auch nicht aus den Augen verlieren.

Wenn das Finning trotzdem weitergeht, werde ich persönlich jedenfalls zukünftig nicht mehr auf die Seychellen fliegen. Meinen bereits für Oktober gebuchten Urlaub werde ich natürlich antreten. Vielleicht mit einigen Flugblättern und viel Infomaterial im Koffer...

Gruß,
Rolf
knobi

Beitrag von knobi »

Die Sache hat zwei Seiten:

1. Unser Ziel vom sofortigen finning-Verbot haben wir bisher nicht erreicht. Das ist frustrierend, Anlaß für Unmutsäußerungen und hoffentlich ziehen möglichst viele potentielle Seychellenurlauber dies in ihre Urlaubsplanung mit ein!


2. Wieviel Interesse tatsächlich hinter der Aussage zu sharkproject steckt wird die Zukunft zeigen. Von einem finning-Verbot sind wir zwar sehr weit entfernt, aber wenn man diese Antwort mit den Reaktionen der Malediven auf die Aktion von sharkproject vergleicht ist sie absolut positiv zu bewerten!
Man ist sich über die Problematik im klaren und zeigt sich offen für Ideen und Erfahrungen von außen. Diese von unserer Kampagne geschaffene gute Ausgangssituation muß unbedingt genutzt werden! Hoffentlich begreift man bei sharkproject jetzt endlich daß man hier eher was erreicht als auf den Malediven!


Gruß, knobi.
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kosak
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Beitrag von kosak »

Rolf hat geschrieben:...Darüber hinaus sei man aber daran interessiert, mehr über Shark-Project zu erfahren, um evtl. Elemente daraus in die eigene Planung zu integrieren.
Das hätte er nicht schreiben müssen.
Insofern finde ich, dass die Antwort entgegen meiner Erwartung positiver ausgefallen ist, als ich gedacht habe.

Ich werde weiterhin auf die Seychellen reisen wollen, aber den Öko-Aufschlag + den Aufschlag für den "konsequenten Naturschutz" können sich Gellwien/Trauminselreisen abschminken :lol:
Rolf hat geschrieben: Unsere Unterschriftenaktion sollten wir auch nicht aus den Augen verlieren.
Die Gefahr sehe ich nicht, da so gut wie jeden Tag neue Unterschriften hinzukommen.


P.S.
Ich habe jetzt den aktuellen "Status" der Aktion auf der www.shark-protect.info veröffentlicht. Sollen die Unterschreibenden doch wissen, woran sie sind.
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kosak
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Beitrag von kosak »

Es wurde gefragt, ob man was spenden kann. Keine Ahnung wie man so was organisatorisch handhabt. Technisch könnte ich eine Spendemöglichkeit über PayPal einrichten, möchte aber ansonsten mit dem Ganzen nix zu tun haben (bin kein Geldverwalter). Wolfgang, 'ne Idee?
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