07.12. 2005
Wir, mein Mann und ich, konnten endlich unsere Traumreise in den indischen Ozean beginnen.
Flug ab Bremen über Paris nach Mauritius mit Air France/ Air Mauritius.
08.12.-15.12.2005, Mauritius, La Cocoteraie
08.12.2005
Kurz nach Sonnenaufgang Landung auf Mauritius, Shuttle vom Flughafen zur Unterkunft La Cocoteraie in Mont Choisy an der Nordwestküste.
Das Cocoteraie ist eine nette kleine Hotelanlage mit 10 Zimmern und einem kleinen Restaurant. Wir hatten nur Übernachtung gebucht, versorgen wollten wir uns dann vor Ort. Da das Frühstück nicht so überzeugend war, sind wir meist morgens mit dem Bus nach Grand Baie, dem Haupt-Touriort im Nordwesten, gefahren und haben dort gefrühstückt. Überhaupt haben wir viel Zeit in Grand Baie verbracht, denn in Mont Choisy war so überhaupt nichts los. Nicht dass wir Trubel wollten, aber die Strände waren auch nicht so schön, dass man dort den ganzen Tag verbringen wollte, und viel Natur und Landschaft war auch nicht zu bestaunen, aber das erwartete uns ja auch auf den Seychellen.
So haben wir denn mal einen halben Tag in der Hauptstadt Port Louis verbracht, sind einen Tag mit einem Führer in den Nationalpark gefahren und haben uns den Krater Trou aux Cerfs, die Wasserfälle Alexandra Falls und Cascade Chamarel, die Pilgerstätte der Hindus in Grand Bassin und die faszinierenden Farben der Terre de Couleurs angesehen. Dies waren eigentlich die schönsten Eindrücke der Insel und für uns die Höhepunkte von Mauritius, ansonsten hatte uns die Insel abgesehen von den Bergen, die aus der sonst flachen Landschaft herausragen, nicht so viel an Landschaft und Natur zu bieten. Der Süden besteht überwiegend aus Zuckerrohrfeldern. Die Strände die wir im Norden besucht haben, waren meistens von Häusern und Hotels gesäumt, teilweise kam man auch gar nicht an die Strände heran und mußte erst lange der Straße folgen, bis es denn endlich mal einen Durchgang gab. Strandspaziergänge führten unweigerlich durch Hotelanlagen, was zwar nicht unbedingt verboten war, wir kamen uns aber manchmal wie Eindringlinge vor. Echt nervig waren die Strandverkäufer, die auch nicht locker ließen, selbst wenn man so tat als ob man geschlafen hat, und Taxifahrer die sich aufdrängten, wenn man an der Bushaltestelle wartete.
Uns war von vornherein klar, dass wir keine Vergleiche mit den Seychellen anstellen sollten. Wir sind einfach unbelastet und neugierig angekommen, und wir sind froh, Mauritus kennen gelernt und unseren Horizont erweitert zu haben. Wir haben nur einen kleinen Teil der Insel gesehen, wir waren gar nicht an der Ostküste, und sicherlich gibt es noch ganz tolle Ecken und sicherlich auch schönere Strände, aber einmal gesehen reicht uns eigentlich. Nicht dass man dort keinen schönen Badeurlaub machen kann, und wer auf Strände mit Liegen, Strandverkäufern und angrenzender Infrastruktur wie Strassen, Restaurants, Shoppingmöglichkeiten steht und dem volle Strände nichts ausmachen, wird dort sicherlich glücklich werden. Wer jedoch mehr Natur, Einsamkeit und unbebaute, leere Strände sucht für den ist Mauritius unserem Eindruck nach nicht so ganz das Richtige.
Wir wussten, dass der Lebensstandard nicht so besonders hoch ist, aber was wir dort teilweise bei Fahrten über Land (wir sind viel Bus gefahren, unbedingt empfehlenswert!) gesehen haben, hat uns doch sehr erschrocken. Die Leute lebten z.T in gammeligen Wellblechhütten, es sah teilweise aus wie im Slum, immer wieder absolute Armut. Es gab überall wilde Müllkippen, selbst direkt in den Touri-Ecken, an den Stränden lag Müll, und Umweltschutz schien ein Fremdwort zu sein. Auch unter dem Status eines Nationalparks verstehen wir etwas anderes, aber selbst dort darf man offensichtlich alles, vom Müllwegwerfen ganz zu schweigen.
Das war eine traurige Erfahrung. Auch wenn wir uns vorab informiert und keine naive Vorstellung von mauritianischen Traumstränden und unberührten Landschaften hatten, so schlimm hatten wir es uns teilweise nicht vorgestellt.
Das Wetter war super, an den letzten beiden Tagen mal für ein Minütchen leichter Nieselregen, den man bei der Wärme aber als sehr angenehm empfunden hat. Im Hinterland in den Bergen sah man aber die ganze Woche über oft dicke schwarze Wolken, da wird es wohl öfter mal kräftig geregnet haben. Bei unserer Fahrt in den Süden hatten wir aber Glück und die Sonne schien perfekt.
Wir haben trotz aller unerfreulichen Dinge den Aufenthalt genossen und natürlich auch viele schöne Seiten kennen gelernt, aber nach einer Woche freuten wir uns dann auch riesig auf… die Seychellen!!!
15. – 19.12.2005, Praslin, Beach Villas
Am 15.12.2005 war es dann soweit, wir wurden morgens vom Cocoteraie abgeholt und zum Flughafen gebracht, dann ging es mit der Aldabra der Air Seychelles etwas über 2 Stunden Richtung Norden… und dann: kurz vor 14h, Mahé in Sicht, der Flieger drehte noch eine Ehrenrunde: Anflug im Süden von Mahé, dann an der Ostküste hoch, dann einen Bogen über Ste. Anne und wieder Anflug vom Süden, warum auch immer. Es war ein genialer Anblick, einfach fantastisch!
Wie lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet, naja, genau genommen seit dem 06.12.2003, unserem damaligen Abreisedatum. Als dann endlich der Flieger aufsetzte, wurde ich so richtig sentimental, die Tränen fingen vor lauter Freude an zu kullern. Peinlich, aber erfährt ja niemand…

Dann konnte ich es kaum erwarten, rauszukommen. Endlich wieder auf dem „heiligen“ Boden! In diesem Moment konnte ich sogar den päpstlichen Ritus nachvollziehen, ich hätte auch am liebsten den Boden geküsst. Ich glaube, das hätte aber doch albern ausgesehen, und so habe ich es lieber gelassen.

Rein ins Flughafengebäude, Immigration und ab zum Kofferband. Da fing es auch schon kräftig an zu regnen. Aber nach 10 Minuten war es wieder vorbei.
Mein Mann hatte sich am Vorabend in Mauritius beim Abendessen irgendetwas eingefangen, jedenfalls war seine (und damit auch meine) Nacht sehr kurz, der Arme konnte sich kaum auf den Beinen halten. Also kümmerte ich mich während dieses Reisetages meist allein ums Gepäck. Weiterwuppen desselbigen zum Inlandsflugterminal, schwül und warm, unruhige Nacht, früh aufgestanden, kein Frühstück (außer dem Häppchen im Flieger), auch ich war so langsam k.o.
Mein Magen ist ja nicht so der große Freund des Fliegens, und mutig wie ich war, dachte ich, wenn ich die 2,5 Std. von Mauritius ohne Hilfe dieser kleinen Tabletten schaffe, dann schaffe ich diese 15 Minuten Flug nach Praslin auch noch. Kaum waren wir oben, verschwanden wir auch schon in den Wolken, und dieser kleine Hopser wurde ordentlich durchgeschüttelt. Das war nicht schlimm, aber diese Luftlöcher, uuuh, war mir üüüübel… Somit wackelten wir dann beide ziemlich angeschlagen zum Taxi, das uns in die Beach Villas brachte.
Es regnete als wir ankamen, und das änderte sich für den Rest des Tages bis auf einige Momente auch nicht wesentlich. Aber das machte auch nicht viel, wir fielen erstmal auf´s Bett und rührten uns kaum noch. Als wir uns dann wieder ein wenig erholt haben, wurde es auch schon langsam dunkel. Wir sahen uns erst einmal in Ruhe um und packten die Koffer aus. Wir hatten den Bungalow Nr. 5, sehr geräumig, nett eingerichtet, großes Bad, direkter Blick auf´s Meer. Toll! Irgendwann bemerkte ich, dass ich tatsächlich wieder Hunger hatte, mein Mann war zwar immer noch nicht für Essen zu begeistern, aber wir überlegten, wo man den etwas essen konnte. In den Beach Villas muss man bis mittags sein Abendessen aus der Karte wählen, entsprechend wird dann eingekauft. Das hatten wir natürlich verpasst, aber so großen Hunger hatten wir ja eh nicht, und wir marschierten einfach mal los und landeten im Sunset Café. Die Speisekarte war bescheiden und auch davon nicht alles vorhanden, aber eine Portion Reis war für unsere angeschlagenen Mägen schon angemessen. Was soll´s, wir waren endlich angekommen, George Camille´s „Seygirl“ dröhnte aus den Boxen, und wir waren happy.
Freitag, 16.12.2005
Das Frühstück in den Beach Villas war lecker und wir konnten uns wieder richtig stärken. Es war bewölkt und es regnete zwischendurch, aber eine trockene Phase haben wir ausgenutzt und sind am Strand bis zum Airstrip spazierengegangen. Mittags wieder Regen, der Spülkasten von unserem Klo streikte und so verbrachten wir und ein Mitarbeiter der Beach Villas den Mittag mit Kloreparatur. Mangels Baumärkten war man dort sehr erfinderisch, und wir staunten über so viel Improvisationstalent. Und funktioniert hat dann auch alles! Geht doch!
Der Spätnachmittag war dann trocken, und wir genossen den Strand.
Abends leckere Spaghetti im Strandhaus der Beach Villas; große Portion, frisch und gut gewürzt. Uns schmeckte es wieder.
Samstag, 17.12.2005
Der Tag begrüßte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein, wir waren wieder fit, und wir nahmen uns die Inselüberquerung vor. Wir wollten entweder den Paquière Track oder Salazie Track laufen, irgendwo oben auf der Hochebene sollte sich ja der Weg gabeln, wollten wir uns dann je nach Wetterlage entscheiden ob wir den kürzeren oder längeren Weg nehmen. Hm, irgendwann, nach dem es eine ganze Weile nur abwärts ging und wir schon die Nordküste sehen konnten, dämmerte es uns, dass wir die Gabelung schon hinter uns hatten. Wir sind auf dem Pasquière Track gelandet. Im Nachhinein fiel uns dann eine Stelle ein, wo die Gabelung hätte sein können. Egal, wir wollten uns ja ein wenig treiben lassen und kamen dann an der Anse Possession an. Wir liefen weiter an der Anse Boudin bis hin zur Anse Lazio. Die Sonne knallte, die berühmt berüchtigten letzen Meter zur Anse Lazio hatten es mal wieder in sich, aber die Bucht war wieder Belohnung genug. Das letzte Mal war das Meer spiegelglatt, diesmal rollte die Brandung, toll, mal beide Varianten kennen gelernt zu haben. Nach einem ausgiebigem Erholungs- und Fotostop gönnten wir uns noch eine Erfrischung im Bonbon Plume bevor es mit dem Bus wieder zurückging.
Sonntag, 18.12.2005
Strandspaziergang von der Grand Anse bis zur Anse Kerlan. Noch an der Grand Anse bekamen wir Gesellschaft von zwei Hunden, die uns treu folgten. Sie warteten brav, wenn wir Pause machten, und wenn wir weiter gingen, gingen auch sie weiter. Wir hatten eigentlich vor, so weit wie möglich am Strand zu laufen und dann mit dem Bus zurückzufahren. An der Anse Kerlan war leider Schluss, wir kamen nicht mehr um die Felsen (Cap Jean Marie) herum. Somit wollten wir also zum Bus. Aber was sollten wir mit unseren treuen Freunden machen, die uns nicht aus den Augen ließen? Wir versuchten uns davonzustehlen, aber sie waren nicht zu täuschen. Wir konnten sie doch nicht mit in den Bus nehmen! Die Hündin war sehr schüchtern, und mein Mann bewarf sie etwas mit Sand. Sie sah uns nur verschreckt an und traute sich nicht mehr zu folgen. Wir kamen uns ja so mies vor… Der Rüde ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken und trabte uns hinterher. Erst an der Strasse taten wir dann ganz böse, schrieen ihn an und fuchtelten mit den Armen. Irgendwann hatte er es dann kapiert und folgte uns nicht mehr. Von seiner Freundin war nichts mehr zu sehen. Wir warteten auf den Bus und hatten sooooo ein schlechtes Gewissen. Aber es kam kein Bus, und wir liefen ein Stück die Strasse entlang. Ja sollten wir denn den ganzen Weg an der Strasse zurücklaufen? Wir könnten wenn doch lieber am Strand zurücklaufen. Gesagt, getan. Wir erwischten uns gegenseitig, wie wir uns ringsherum umsahen…nach einer Weile sahen wir vor uns ein Paar, drumherum lief ein dunkler Hund. Könnte das nicht… ?!?! Ja, es war „unsere“ Hündin. Wir entschuldigten uns kleinlaut bei ihr, aber sie war offensichtlich nicht nachtragend, jedenfalls trabte sie brav wieder mit uns mit. Das andere Paar war wahrscheinlich froh, dass sie den Hund nun wieder los waren. An der Grand Anse verschwand sie dann in einer Hotelanlage, offensichtlich gehörte sie dahin, sie hatte ja auch ein Halsband. Wo ihr Kumpel geblieben ist, wissen wir nicht, den haben wir nicht mehr gesehen, aber forsch wie der war, wird auch der seinen Weg gefunden haben.
Wir haben die beiden als nette Begleitung empfunden, und hätten sie auch gerne in unseren Koffer gepackt!
Diese mussten wir dann abends auch schon wieder packen, denn am nächsten Morgen ging es nach La Digue.
Zu den Beach Villas:
Die Beach Villas haben uns sehr gut gefallen. Die Atmosphäre ist dort sehr familiär, die Anlage gemütlich und schön am Strand gelegen, die Mitarbeiter gerne für einen Plausch zu haben.
Ich hatte Marie-Francis Grüße von einigen Forummitgliedern ausgerichtet, und sie war ganz happy. Sie erzählte uns über die Versorgungsschwierigkeiten auf den Seychellen, die Probleme der kleinen Gästehäuser, und wir haben einiges über das Land & Leute erfahren und gelernt.
Gegessen haben wir dort abends nur einmal (aus organisatorischen Gründen, Bestellung bis mittags, am Wochenende gibt es kein Abendessen) und es hat uns sehr gut geschmeckt. Laut den Berichten der anderen Gäste und anhand des Gästebuchs (nech Beate?!) war das Essen auch sehr gut.
Die Grand Anse zählt ja vielleicht nicht gerade zu den schönsten Stränden der Seychellen, aber allemal schöner als die Strände, die wir auf Mauritius kennen gelernt haben.
Beach Villas, jederzeit wieder!!
19.12. – 25.12.2005, La Digue, Pension Michel
Montag, 19.12.2005
Früh morgens ging es zum Jetty, und dann brachte uns die Fähre nach La Digue. Danny brachte uns mit seinem Ochsenkarren zur Pension Michel. Ich hatte wieder jede Menge Grüße dabei, und Danny grinste. Den Tag verbrachten wir im Michel und in La Passe, es regnete immer mal wieder.
Abends waren wir bei Friedel zum Essen eingeladen, und seine Frau hatte ganz hervorragend gekocht. Das war wirklich lecker! Mein Mann, sonst kein Fischfan, schwärmt heute noch von dem Fisch. Friedel, ich hoffe ich habe hiermit keinen Fehler gemacht, das zu schreiben, nicht dass euch die Leute demnächst die Bude einrennen und deine Frau auch noch zu Hause ständig kochen muss!

Als wir dann gegen 22:15h wieder im Michel ankamen, war alles duster. Wir hatten vorher auf dem Infozettel im Zimmer gelesen, dass auch nachts bei irgendwelchen Dingen Hilfe da sei, und nahmen demnach an dass auch die Rezeption besetzt ist und haben unseren Schlüssel dagelassen. Aber die Rezeption war zu, kein Schlüssel für uns. Tja, was soll´s wir hatten ja Glück, es war nicht nur trocken, wir hatten sogar einen traumhaften Sternenhimmel, ausserdem eine überdachte Veranda, Gartenliegen, unsere Strandhandtücher die zum Glück noch auf der Veranda hingen, und somit machten wir es uns auf der Veranda bequem. Unter diesen Umständen haben wir dieses unfreiwillige „Abenteuer“ sogar genossen. Am nächsten Morgen warteten wir auf das Personal, und als wir dann nach unserem Zimmerschlüssel fragten, sahen uns grosse Augen an.
Später kam dann Elodie, die Besitzerin angelaufen und war ganz aufgeregt. Es war ihr total peinlich, dass sie uns nicht informiert hat, dass wir abends den Schlüssel mitnehmen sollen oder uns in der Island Lodge melden sollten, dann würde und jemand aufschließen. Sie hat sich zigmal entschuldigt, und wir mussten sie regelrecht trösten, wir fanden das ja überhaupt nicht schlimm. Aber sie hat sich auch danach noch ständig entschuldigt. Sie war nur schwer zu überzeugen, dass es uns überhaupt nichts ausgemacht hat. Als wir dann an den nächsten Tagen nach Fahrrädern fragten, gab´s diese als Entschuldigung gratis. Das fanden wir zwar nicht unbedingt nötig, haben aber dennoch dankend dieses Angebot angenommen.
Dienstag, 20.12.2005
Morgens Wanderung auf den Nid d`Aigle, die Sonne brannte. Erfrischungspause oben in dem kleinen Café, dort wird noch fleißig gewerkelt und gebaut. Von dort aus marschierten wir weiter aufwärts und hatten ganz oben einen tollen Ausblick auf die umliegenden Inseln. Wir wollten einfach noch weiter gehen, mal sehen wie weit wir kommen… so manches Mal sah es aus also ob es nicht mehr weiter ginge, aber irgendwie war dann doch noch ein winziger Pfad vorhanden, und so wuchs unsere Hoffnung, vielleicht doch noch an der Grand Anse (?) rauszukommen. Aber irgendwann landeten wir immer mehr im dichten Gestrüpp, mein Mann hatte schon eine dicke Palmspinne ins Gesicht bekommen und seine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Wir waren bestimmt schon eine Stunde gelaufen, aber dann ging nichts mehr, und wohl oder übel mussten wir den ganzen Weg zurück. Wieder am Café angekommen, waren wir dankbar über eine weitere Erfrischung.
Mittwoch, 21.12.2005
Heute sollte es endlich soweit sein: die legendäre Südumrundung! Wir hatten zuvor bei Danny nach einem Guide gefragt, und George holte uns dann auch pünktlich morgens im Michel ab. Mit Taxi zur Grand Anse, und das Abenteuer begann damit, dass George bei der Hütte rechts vor der Grand Anse einen Stopp machte und die Frau dort uns Dreien ein merkwürdig aussehendes Gebräu eingoss. Ich ahnte was es sein könnte, und mir schwante Böses, als ich die großen Gläser sah… es wird doch nicht…oh doch, es war… Calou, dieses gegorene Zeug aus Kokoswasser. Ich war ja durchaus neugierig auf dieses Zeug, aber gleich so viel!?!? Es schmeckte echt eklig, und ich wusste nicht, sollte ich ehrlich sein und sagen wie schrecklich das schmeckt oder austrinken und riskieren, dass unsere lang ersehnte Wanderung nicht stattfinden konnte weil ich mit grünem Gesicht im Gebüsch hing? Ich sah, dass meinem Mann ähnliches durch den Kopf ging. Er interessierte sich plötzlich sehr für die Hühner und wollte sie sich mal ansehen gehen…, na klar! Ich unterhielt mich weiter mit den beiden, konnte ja nicht auch noch einfach weglaufen… also war ich tapfer. Runter damit, aber nicht zu schnell, sonst gibt´s evtl. noch einen Nachschlag! Irgendwann hatten wir dann alle unsere Gläser leer (jeder auf seine Weise!), George war auch marschbereit, und los ging`s. Na, hoffentlich ging das gut, mit so einem ekligen Geschmack im Mund, schnell noch mal Wasser getrunken… Aber schon nach wenigen Metern lenkte die traumhafte Landschaft so ab, dass es schnell vergessen war. Wir wateten durchs Wasser, krabbelten und rutschen über Felsen zwängten uns durch Felsspalten, so manches Mal rutschte mir das Herz in die Hose, aber es war toll! Die Landschaft atemberaubend, zu schön um wahr zu sein! George ist ein fröhlicher Zeitgenosse, er hat uns viel erzählt und erklärt, uns Kokosnüsse serviert und uns sicher geführt. Er hat sich köstlich über meine viele Fotografiererei amüsiert und mich „Queen of Fotos“ genannt. Hm, ich fand´s gar nicht so viel, der Landschaft eben angemessen, und ständig weitere traumhafte Motive. Da musste man doch einfach fotografieren! Überhaupt, ich sollte ihm mal Torsten vorbeischicken, dann wäre George vor lauter Lachen überhaupt nicht mehr zum Atmen gekommen!

Wir verabschiedeten uns an der Source d´Argent von George, und versprachen ihm wiederholt hoch und heilig, ihm Fotos zu schicken. Na, klar ist ja Ehrensache! Er hatte ja auch so schön für uns posiert und war ganz wild darauf, auf die Bilder zu kommen.
Die Source d´Argent war diesmal so voll, die schönsten Motive mit Zivilisation versehen, da sind wir dann nicht lange geblieben. Überhaupt kam uns La Digue voller vor als vor 2 Jahren, mehr Autos, mehr Touris, vielleicht lag´s aber auch an der Hochsaison, (naja, zumindest die Menge an Touris).
Donnerstag, 22.12.2005
Morgens mit dem Rad zur Grand Anse. Herrlich, wieder diese Abfahrt hinunterzusausen! Ok, vom Rückweg sage ich jetzt mal lieber nichts…
Wir marschierten weiter Richtung Petit Anse, aber diesmal haben wir doch tatsächlich nicht den richtigen Abzweig gefunden und sind auf der Wiese am Ende der Petit Anse gelandet. Da müssen wir total gepennt haben, das war vor 2 Jahren doch gar nicht zu verfehlen! Egal, wir sind weitergelaufen und landeten dann an der Anse Cocos. Dort haben wir Strand und Meer genossen, mittendrin hat uns ein Schauer überrascht. Den Rückweg haben wir dann wieder ganz leicht über die Petit Anse gefunden.
Nachmittags mit Rad zur Anse Sevère und Bummel durch La Passe.
Freitag, 23.12.2005
Schon nachts prasselte der Regen, auch morgens sah der Himmel nicht besonders viel versprechend aus. Dennoch fuhren wir mit den Rädern entlang der Nordküste bis es an der Anse Fourmis nicht weiterging. Auf dem Rückweg erwischte uns dann ein mächtiger Regen, aber zum Glück waren wir gerade an dem kleinen Shop an der Anse Grosse Roche und warteten dort, gemeinsam mit anderen Touris und Einheimischen, den Regen ab. Der wollte aber gar nicht mehr richtig aufhören.
Nachmittags bei einigermaßen trockenem Wetter Bummel zum Hafen.
Nachts wieder mächtig viel Regen und Sturm.
Samstag, 24.12.2005
Morgens blauer Himmel, mit dem Rad zur Grand Anse, Strand und Meer genossen. Dann Schauer, abwarten in der Strandbar, dann die Insel rauf und runter geradelt. Den ganze Tag über immer wieder Schauer.
Die Tische waren zum Abendessen festlich gedeckt und es gab wie üblich ein leckeres Buffet, nur etwas umfangreicher als sonst.
Nach dem Abendessen noch ein wenig die Zeit totschlagen, und dann ging es überpünktlich zur Mitternachtsmesse, denn dort sollte vorher noch ein Kinderchor singen. Die Kirche war schon ziemlich voll, der Chor einfach toll. Wir blieben im Eingang stehen, weil es schon so voll war, aber so hatte man einen guten Blick in und vor die Kirche, und so war es beinahe Open Air. Die Chorbesucher blieben da, weitere Kirchgänger kamen und so wurde die volle Kirche wurde noch rappelvoller. Wir sind zu Hause absolut keine Kirchengänger, auch nicht zu Weihnachten, aber dieser Gottesdienst war einfach toll. Es wurde sehr viel gesungen, die Lieder waren wesentlich schwungvoller und stimmungsvoller, es wurde nur wenig gepredigt. Kinder liefen rein und raus, spielten vor der Kirche, kurz und gut, es war eine festliche aber dennoch völlig ungezwungene und lockere Stimmung, nicht so steif wie bei uns, einfach klasse. Da würden wir wieder in die Kirche gehen!!!
Ganz glückselig nach diesem Erlebnis ging es dann zurück und wir mussten wieder Koffer packen, denn morgen ging es weiter nach Mahé.
Zum Michel:
Wir haben uns im Michel sehr wohlgefühlt, die Anlage ist klein und gemütlich, die Zimmer sauber und geräumig, die Stimmung ist sehr freundlich und familiär, man hat sofort das Gefühl "dazuzugehören".
Das Essen war sehr lecker, zum Frühstück gab es Toast, Obst, selbstgemachte Marmelade, anfangs auch Käse, frisch gepresster Saft. Das Obst, die Marmelade und der Saft wurden immer erklärt.
Die ersten beiden Abende gab es Menü (je nach Auslastung des Hauses), als Vegetarier habe ich immer auch noch etwas zusätzlich bekommen. Danach gab es Buffet, das war hervorragend, auch Vegetarier kommen da voll auf ihre Kosten.
Die Menge beim Abendessen könnte allerdings etwas mehr sein. Nicht dass wir gehungert haben, wir sind aber auch keine großen Esser, aber vor allem schmeckte es so gut, da hätte man gerne noch mal zugelangt…
Auch im Michel würden wir gerne wieder wohnen!
25.12.-04.01.2006, Mahé, Chez Batista
Sonntag, 25.12.2005
Morgens zum Frühstück gab es noch für jeden Gast ein kleines Geschenk, und schweren Herzens verabschiedeten wir uns von den überaus netten uns sympathischen Angestellten der Pension Michel.
Danny holte uns mit seinem Ochsenkarren ab und brachte uns bei strömenden Regen zum Hafen. Das Wetter war richtig eklig, und mir graute vor der Überfahrt mit der Fähre, was sich überhaupt nicht besserte, als die Fähre heftig schaukelnd angeschlingert kam. Die Fähre hatte Segel gesetzt, warum keine Ahnung, vielleicht zwecks Stabilität? Hm, finde ich unlogisch. Die Seitenwände waren heruntergelassen, wäre sonst wohl eine nasse Überfahrt geworden.
Nee, ich wollte hier nicht weg, ich gehe auf keinen Fall auf die Fähre!!!
Ich tat es dann aber doch, und dort wo die Strömungen aufeinander trafen und die Fähre auf und ab, nach rechts und nach links schleuderte, war es einfach furchtbar. Wir saßen ganz hinten zwecks Frischluftzufuhr und so hatte ich auch die Möglichkeit einen Punkt anzuvisieren, soll ja bekanntlich helfen. Ich starrte also nach hinten, den Blick fest auf La Digue gerichtet. Ging alles gut, und im Gegensatz zu anderen habe ich mich wohl wacker geschlagen, wie mein Mann mir nachher berichtete.
Uff, und nun auch noch in den Insel-Hopser, mir war überhaupt nicht danach. Es goss in Strömen, es schüttete, Land unter. Mit einer Stunde Verspätung, offiziell aufgrund des schlechten Wetters ging es hinüber nach Mahé. Außer Wolken nichts zu sehen. Aber ich hab´s gut überstanden.
Am frühen Nachmittag Ankunft im Batista. Wir hatten Bungalow Nr. 7, Standardzimmer mit Blick auf den Parkplatz.
Der kleine Hunger meldete sich, heute gab es aber nur Mittagsbuffet, aber das lohnte sich für uns nicht, so groß war der ja Hunger nicht, und ein Schnäppchen ist es ja dort bekanntlich auch nicht.
Wir kannten die Diskussionen um das Essen bei Batista und haben vorsichtshalber auch nur ÜF gebucht.
Also wollten wir Le Reduit als Alternative zum Batista checken. Dort angekommen war es völlig tot, kein Tisch, kein Stuhl, keine Menschenseele.
Zum Abendessen gab es wieder nur Buffet, mit welchem Bus wohin wussten wir noch nicht, wir hatten auch kein Auto, also blieb uns nur die Möglichkeit um Batista zu essen. Das Buffet an sich war in Ordnung, für Vegetarier jedoch war außer etwas Salat und Reis nichts dabei, für satte 125R ein teurer Spaß. Wir fingen schon am ersten Abend an, das gute Essen im Michel zu vermissen…
Wir haben letztendlich die ganze Woche abends im Batista gegessen, nicht des guten Essens wegen sondern aus Mangel an Alternativen. Mit dem Bus war es schwierig, da der nach Sonnenuntergang nur noch spärlich bis gar nicht fuhr; und wie ursprünglich geplant, einen Mietwagen haben wir uns auch nicht mehr genommen, weil man ansonsten mit dem Bus alles gut erreichen konnte und sich ein Mietwagen bei dem teils miesen Wetter auch nicht wirklich gelohnt hätte.
Abends und nachts regnete es wieder wie verrückt.
Montag, 26.12.2005
Morgens im Nieselregen mit Bus nach Victoria. Dort angekommen hörte es auf zu regnen und schnell wurde es wieder recht warm. Aufgrund des (nachgelieferten) Feiertages waren die meisten Geschäfte geschlossen, aber für einen kurzen Überblick hat es gereicht. Dann sind wir über La Misère, Grand Anse, Anse Boileau zur Anse à la Mouche gefahren. Dort ein wenig umgesehen bevor wir über die Anse Royale wieder zur Anse Takamaka zurückgefahren sind. Den sonnigen Nachmittag genossen wir an der Anse Takamaka.
Dienstag, 27.12.2005
Und täglich grüsst das Murmeltier… morgens wieder im Nieselregen mit Bus nach Victoria. Heute war es richtig voll und wir erlebten eine quirlige „Weltmetropole“.

Mittwoch, 28.12.2005
Vormittags bei Sonnenschein ausgiebig die Anse Takamaka genossen. Nachmittags mit Bus Richtung Baie Lazare. Es fing wieder an zu regnen. Zurück mit dem Bus über Anse Royale zum Batista. Dort vier Rochen beim Wellenschaukeln im aufgewühlten Meer beobachtet. Wieder Nieselregen.
Donnerstag, 29.12.2005
Wolkig und immer wieder Regen, ab uns zu mal trocken und warm. Faulenzen an der Anse Takamaka und im Zimmer. Zu Fuß ins „Takamaka Village“ und ein wenig einkaufen.
Freitag, 30.12.2005
Der Morgen zeigte sich sonnig, zwar mit einigen Wolken aber wir wollten jeden Sonnenstrahl ausnutzen. Also auf zur Anse Intendance. Es zog sich zwar eine durchgehende Wolkendecke zusammen, aber es war trocken und warm, und wir brauchten uns nicht in den Schatten zu flüchten. Unwichtig hier zu erwähnen, dass wir uns natürlich einen netten kleinen Sonnenbrand zugezogen haben.

Auf einmal tauchten weit draußen Delfine auf, und sie kamen immer näher. Der ganze Strand war in Aufruhr, alle starrten auf das Wasser. Jede Menge Unverbesserliche stürmten ins Wasser, mit dem Ergebnis, dass die Delfine auch bald wieder verschwanden. Aber im Laufe der Tages kamen sie immer wieder, sie hielten sich wohl den ganzen Tag in der Bucht auf, kamen immer mal wieder, machten zwischendurch plötzlich Sprünge, und verschwanden auch immer mal wieder. Das war ein tolles Erlebnis, einfach fantastisch! Das werde ich nie vergessen!
Samstag, 31.12.2005
Morgens makelloser Himmel und strahlender Sonnenschein, das schrie nach neuen Taten! Also gleich los mit dem Bus über Victoria nach Danzil und nach etwa 1,5 Stunden Wanderung bei brennender Sonne entlang einer traumhaften Küstenlandschaft mit beeindruckenden Granitblöcken erreichten wir die Anse Major. Leider waren wir nicht die Einzigen, und nach uns kamen noch einige andere Wanderer. Die Brandung war ziemlich heftig, einige Mutige (Leichtsinnige?) wagten sich dennoch ins Wasser, aber bei den Felsen, die immer wieder unter dem Wasser zum Vorschein kamen, war uns das Baden zu riskant. So genossen wir eine Weile diese nette kleine Bucht und machten uns dann am frühen Nachmittag wieder auf den Rückweg. Dort zog sich langsam der Himmel zu, und an der Bushaltestelle angelangt fing es an zu regnen. Was für ein Timing!
Zurück im Batista war es dann wieder trocken, und wir genossen noch einen herrlichen Sonnenuntergang an der Anse Takamaka.
Heute gab es wieder Buffet, einige Gäste hatten sich dazu richtig fein gemacht, wir waren gespannt, was denn da so kommen würde. Nach dem Essen war dann eigentlich wie üblich nichts mehr los, und wir vertrödelten die Zeit im Zimmer. Gegen 23:30h haben wir uns dann an den Strand gesetzt. Es war ein wundeschöner Sternenhimmel, das Meer rauschte, außer ein paar Geräuschen von der Bar war es völlig ruhig – es war einfach traumhaft. Irgendwann wurden dann ein paar Leute am Restaurant etwas lauter und prosteten sich zu. Es musste wohl Mitternacht sein! Nach einer Weile ging dann auch tatsächlich eine! Rakete hoch, von irgendwoher schallte Reggae-Musik. Dann folgten nacheinander noch zwei Signalraketen, und dann wurde es wieder dunkel. Die Lichter am Restaurant gingen auch aus, und es war wieder völlig still und einsam.
Wir hatten überlegt, an diesem Abend nach Victoria zu fahren, aber da kein Bus mehr gefahren wäre, wir keinen Mietwagen hatten und Taxen laut Auskunft auch nur schwer um diese Zeit dann zu bekommen wären, haben wir uns dagegen entschieden.
Und wir haben es nicht bereut. So einen wunderschönen, romantischen, stillen Abend an einem so traumhaften Ort haben wir Silvester noch nie erlebt. Wir haben absolut nichts vermisst!
Sonntag, 01.01.2006
Das neue Jahr begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und wir verbrachten den ganzen Tag damit, am Nordende der Bucht das schöne Licht auszunutzen um Fotos zu machen und einfach nur wieder den Strand zu genießen. Gegen Mittag gab es einen kurzen Schauer, aber der war auch schnell wieder vorbei.
Montag, 02.01.2006
In der Absicht, mit der Linie 14 über Sans Soussi die Insel zu queren und unterwegs einige Stopps einzulegen fuhren wir über die Anse Royale nach Port Launey. Dort an der Endstation haben wir dann festgestellt, dass der Bus erst in etwa 4 Stunden fahren würde. Also fuhren wir über La Misère und Victoria zur Beau Vallon. Dort sind wir in die Fluten gesprungen und einmal am Strand entlang gelaufen, aber ansonsten hat uns dort nichts gehalten. Die Beau Vallon ist zwar herrlich zum Baden, aber so ziemlich das untypischste was die Seychellen zu bieten haben. Die vielen JetSkis, Motorboote und das viele Gewusel dort waren echt zum Abgewöhnen. Hier möchte ich keinen Urlaub machen!!! Mittlerweile fing es auch wieder an zu regnen, also schnell wieder weg hier. Nach einem längeren Stopp in Victoria ging es dann wieder zum Batista.
Dienstag, 03.01.2006
Der Tag begann mit Sonneschein, aber das hielt leider nicht lange an. Da wir am nächsten Tag abfliegen würden wollten wir uns unseren Flug bestätigen lassen, gestern ging es aufgrund des Feiertages ja nicht. Dass der Montag ein Feiertag wird, wenn ein Feiertag auf einen Sonntag fällt, war uns bekannt, aber wir wussten nicht, dass generell der 2. Januar auch ein Feiertag ist, und somit der feiertägliche Sonntag an diesem Dienstag nachgeholt wird.
Demnach auch heute nichts mit Flugbestätigung, alle Büros seien geschlossen, sagte man uns im Batista.
Das Wetter war eh bescheiden und so wollten wir unser Glück selbst versuchen und fuhren nach Victoria, in der Hoffnung die Büros der Air Seychelles / Air France haben geöffnet. Air Seychelles hatte auch tatsächlich geöffnet, wir standen zwar nicht auf der Passagierliste, weil wir wohl über Air France gebucht waren, aber zumindest wurde uns der morgige Flug der Air Seychelles zur geplanten Zeit bestätigt. Na, wenigstens das!
Leider waren die Geschäfte auch heute wieder alle geschlossen, und ich wollte mir doch noch etwas Sey-Mucke kaufen!!!

Selbst das Naturkundemuseum war geschlossen, und so fuhren wir dann mit einem Stopp am Flughafen (tote Hose beim Schalter Air France) wieder zurück ins Batista.
Den Nachmittag haben wir dann wieder am Strand verbracht. Und endlich sind wir den Felsen an der Südseite hinaufgekrabbelt, was ich die ganze Zeit schon vorhatte. Von dort hatte man einen herrlichen Blick über die Anse Takamaka. Es war sonnig und warm, hier oben zu sitzen war ein herrlicher Abschluss einer tollen Reise!
Irgendwie hingen wir viel an der Anse Takamaka und in Victoria. Aber auch wenn wir versucht haben, Wolfgangs Weisheit „Wenn es schön ist, ist es sehr schön, wenn es nicht schön ist, ist es auch sehr schön.“ zu beherzigen, so waren wir nicht wirklich motiviert, Strände zu besuchen, Wanderungen zu unternehmen oder Berge im Nebel zu erklimmen. Im Grunde war der viele Regen nicht wirklich schlimm, wir haben natürlich auch mit Regen gerechnet, aber schade war, dass er uns einiges an wertvoller Urlaubszeit geklaut hat, denn wir hätten gerne noch so vieles gesehen, (gilt für alle 3 Inseln). Somit haben wir trotz des doch relativ langen Aufenthalts von 9 Tagen auf Mahé nicht all das gesehen, was wir gerne sehen wollten. Dafür kennen wir die Anse Takamaka und Victoria jetzt umso intensiver.

Naja, wieder ein Grund mehr, noch mal hinzufahren…
Mittwoch, 04.01.2005
Früh aufgestanden, mit Taxi zum Flughafen, eingecheckt. Wir dachten, wir könnten noch nach dem Einchecken in der Wartehalle unsere restlichen Rupien in ein Frühstück verwandeln, aber leider gab es nur Getränke. So warteten wir dann mit knurrendem Magen auf den Abflug. Es goss wieder in Strömen und hörte überhaupt nicht mehr auf. Wahrscheinlich um uns den Abschied zu erleichtern.
Vom Flughafengebäude bis zum Flieger warten es vielleicht 30m. Der Flug wurde aufgerufen, und wir schmunzelten schon, ob jeder Gast wie auf Praslin einen Regenschirm für den Weg zum Flieger bekam. Nein, keinen Regenschirm. Ein Bus mit vielleicht 15 Plätzen fuhr vor und chauffierte nach und nach die Fluggäste zum Flieger! Das dauerte zwar ewig, aber da sage doch noch mal einer, Service würde auf den Seychellen nicht groß geschrieben werden!

Nicht nur wir haben uns köstlich darüber amüsiert, und trotz der traurigen Tatsache dieses Land nun zu verlassen, konnte man nicht anders als mit einem Schmunzeln die Gangway hochzugehen!
Mit Verspätung (warum bloß!?!?) hob dann die "Vallée de Mai" im strömenden Regen ab, und Mahé war schnell unter den Wolken verschwunden.
Wir hatten einen wunderschönen Urlaub, und trotz der vier Wochen war er einfach viel zu kurz!
Nach wie vor sind die Seychellen mein Traumziel, die Landschaft ist einfach atemberaubend schön, und diese Inseln sind schon seit dem ersten Urlaub mehr für mich als nur ein Land wo ich mal Urlaub gemacht habe – sie sind einfach eine Leidenschaft geworden.
Zum Batista:
Das Strandrestaurant mit Sandboden und Blick auf das Meer und die traumhafte Anse Takamaka sind eigentlich unbezahlbar, und wegen der Lage haben wir uns damals auch für das Batista entschieden.
Das Frühstück war in Ordnung, es gab Toast, Obst, Marmelade, Saft aus der Tüte, und auf Bestellung Pfannkuchen und diverse Eierspeisen. Aber dafür musste man schon hartnäckig sein.
Das Essen im Batista war teuer aber dafür nicht gut. Das Buffet wie gesagt war wohl gut, aber für Vegetarier sehr spärlich. Kein einziges Gemüse, nur Fleisch, Fisch, Reis und bescheidener Salat. Das Essen à la Carte hatte wenig Gerichte, und auch nur Fisch- und 2 Fleischgerichte (Huhn und Schwein), an den letzten beiden Tagen war die Speisekarte noch mal sehr reduziert. Fisch war offensichtlich ganz gut und wohl das Einzige was man dort essen kann. Batista mag bekannt sein für tolle Fischgerichte, aber alles andere fanden wir nicht so lecker. Die beiden Fleischgerichte sahen nicht nur für Vegetarier unappetitlich aus, fettig und verbrannt. Ich konnte doch tatsächlich die Bedienung überreden, für mich als Vegetarierin die Muscheln beim Spaghettigericht wegzulassen. Nach einigen Tagen bot man mir dann an, morgens Bescheid zu sagen, dann könnte man für abends etwas anderes kochen. Aber entweder gab es dann abends Buffet, (was nie angekündigt wurde) oder niemand wusste Bescheid und die Küche hat dann improvisiert. Es war für mich ok, ich bin da nicht so anspruchsvoll, ich war schon froh wenn ich überhaupt etwas ohne Fisch und Fleisch bekommen konnte.
Wir fanden dass das Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zu den anderen Unterkünften in denen wir bis dahin waren, überhaupt nicht stimmte. Das Zimmer hat uns zwar völlig gereicht, war aber kein Vergleich zu den großen, hellen und geräumigen Zimmern der Beach Villas und des Michels und der höhere Preis war absolut nicht nachzuvollziehen. Wir hatten den Eindruck, man ruht sich auf der zugegeben grandiosen Lage, der Architektur des Restaurants und dem Ruf der guten Fischgerichte aus und schlägt dieses auf die Preisliste für Unterkünfte drauf. Gerechtfertigt fanden wir es jedenfalls nicht.
Aufgrund dieser Gegebenheiten würden wir das Batista ein zweites Mal nicht mehr buchen.
Ein paar Gedanken noch…
Von Thailand und jetzt auch Mauritius waren uns jede Menge Müll in der Landschaft und wilde Müllkippen bekannt. Daran konnten wir uns vor 2 Jahren auf den Seychellen außer hier und da mal etwas (eben so wie bei uns!) nicht erinnern, vielleicht haben wir damals auch nicht so sehr darauf geachtet? Diesmal hatten wir den Eindruck, dass auch hier mehr Müll herumlag. Bei weitem kein Vergleich zu Thailand oder Mauritius, aber es fiel uns doch sehr unangenehm auf. Hoffentlich geht es nicht so weiter.
Am meisten Veränderungen sind uns auf La Digue aufgefallen, (verständlicherweise, denn Praslin ist ja schon deutlich größer und Veränderungen fallen auf engem Raum wohl sowieso eher auf, und Mahé kannten wir ja noch nicht). Uns war auch klar, dass wir im Gegensatz zu damals nun während der Hochsaison da waren. Jedenfalls haben wir es auf La Digue diesmal als deutlich voller empfunden, auch gab es mehr Autos. Klar verstehe ich, dass die Einheimischen auch nicht nur laufen und Radfahren wollen, warum sollten ausgerechnet sie nicht am wachsenden Lebensstandard teilhaben, und verglichen mit unserem Alltagsleben ist La Digue immer noch eine Oase, aber zumindest die Hauptstrasse hat keinen wirklichen dörflichen Charakter mehr; die Ochsenkarren gibt es wohl eher aus Nostalgiegründen und zur Touristenattraktion.
Des Weiteren herrschte eine enorme Bautätigkeit auf La Digue, und wir fragten uns so manches Mal, wer da alles wohnen soll.
La Digue ist immer noch meine Lieblingsinsel, es ist immer noch traumhaft schön und gemütlich dort und ich sehne mich auch schon wieder dorthin zurück, aber diese Dinge machen mich bzgl. der Zukunft durchaus nachdenklich.
Und nun noch etwas für Kosaks Statistik:
Von 21 Tagen hatten wir
- 6 Tage Bilderbuchwetter, kein Regen
- 2 Tage Dauerregen
- 13 Tage mit Regen/ Schauern, unterschiedlich lang/ intensiv
Das war´s, Gratulation an diejenigen, die durchgehalten haben!