hallöchen,
ich muss im sommersemester für mein studium in botanik ein herbarium mit 100 pflanzen erstellen.
wo ich schonmal die möglichkeit habe, würde ich nun natürlich auch gerne pflanzen bestimmen und mit aufnehmen, die aus den tropen stammen.
die frage: darf ich das? es geht mir wirklich nur um vielleicht so 5 tropengewächse, die wirklich an jeder ecke wachsen.
greets
relaxed
häufig vorkommende pflanzen "pflücken"
Re: häufig vorkommende pflanzen "pflücken"
Hi Andi,
habe heute mal Zeit und gestöbert...und bin darüber gestolpert.
Ich verstehe den Mann so, dass er es nicht auf Endemiten oder geschützte Pflanzen abgesehen hatte. Es ist doch so, dass das,was an jeder Ecke wächst, bis auf wenige Ausnahmen, Kosmopoliten sind, während die schützenswerten PFlantzen hauptsächlich in den Bergen oder an exponierten Stellen wachsen. Dafür haben die Siedler der vergangenen 200 Jahre gesorgt. Diese Kosmopoliten haben sich auf den verschiedenen Inseln zur "Pest" oder "invasive plants" entwickelt. Es gibt z.B.: in Mauritius ein Programm, wo Umweltschützer den Wald von Tibouchina oder Wandelrößchen und anderen, bei uns als "Kübelpflanzen" bekannten Species reinigen, indem sie sie rausziehen. Diese "Brasillianer" gehören weder nach Mauritius, noch auf die Seychellen! Und wenn ich davon Samen klaue (weil ich mich freue, wenn's angeht), tue ich sogar etwas positives. Weil dieser Same, der gar nicht auf die Seychellen gehört und der endemischen Pflanzenwelt nur schadet, eben nicht dort-sondern in meiner Wohnung aufgeht!!
Es gibt immer wieder Missverständnisse zu dem Thema! Natürlich sollte man nicht willkürlich Samen sammeln,Pflanzen ausgraben oder pflücken...wenn man nicht weiß, was es ist!! Aber Menschen, die botanisch interessiert sind, wie ich und andere, überlegen sich, was sie mitnehmen und was nicht.

Ich hatte vor ca 1 Jahr eine Diskussion mit einem Deutschen, der auf der Insel Réunion lebt. Er hat angeführt, wie empfindlich das Ökosystem dieser tropischen Inseln im Indischen Ocean ist. Dann ging er zu deutschen Beispielen über, wie der kanadischen Goldrute und anderen eingeschleppten, ausgewilderten Pflanzen, die heute in Deutschland invasiv wachsen.
Ich habe ihm im ersten Punkt recht gegeben. zu Punkt 2: wenn ich eine kosmopolitische Tropenpflanze nach Deutschland bringe, schade ich nicht der Insel, auf der ich sie entfrene, weil sie da nicht hingehört und zweitens: schade ich dem deutschen Ökosystem nicht, weil ich diese, nicht winterharten Pflanzen, nur in meiner Wohnung kultiviere! Auswildern kann sich eine Tibouchina oder Liane coraille, oder Thunbergia, oder sonstwas nicht!! Sie erfrieren im WInter! Genauso wie mein afrikanischer Wasserspinat im Gartenteich, den ich im Herbst reinhole, damit ich ihn im Sommer wieder essen kann!
Soviel zu diesem Thema
lG Sundri
habe heute mal Zeit und gestöbert...und bin darüber gestolpert.
Ich verstehe den Mann so, dass er es nicht auf Endemiten oder geschützte Pflanzen abgesehen hatte. Es ist doch so, dass das,was an jeder Ecke wächst, bis auf wenige Ausnahmen, Kosmopoliten sind, während die schützenswerten PFlantzen hauptsächlich in den Bergen oder an exponierten Stellen wachsen. Dafür haben die Siedler der vergangenen 200 Jahre gesorgt. Diese Kosmopoliten haben sich auf den verschiedenen Inseln zur "Pest" oder "invasive plants" entwickelt. Es gibt z.B.: in Mauritius ein Programm, wo Umweltschützer den Wald von Tibouchina oder Wandelrößchen und anderen, bei uns als "Kübelpflanzen" bekannten Species reinigen, indem sie sie rausziehen. Diese "Brasillianer" gehören weder nach Mauritius, noch auf die Seychellen! Und wenn ich davon Samen klaue (weil ich mich freue, wenn's angeht), tue ich sogar etwas positives. Weil dieser Same, der gar nicht auf die Seychellen gehört und der endemischen Pflanzenwelt nur schadet, eben nicht dort-sondern in meiner Wohnung aufgeht!!
Es gibt immer wieder Missverständnisse zu dem Thema! Natürlich sollte man nicht willkürlich Samen sammeln,Pflanzen ausgraben oder pflücken...wenn man nicht weiß, was es ist!! Aber Menschen, die botanisch interessiert sind, wie ich und andere, überlegen sich, was sie mitnehmen und was nicht.

Ich hatte vor ca 1 Jahr eine Diskussion mit einem Deutschen, der auf der Insel Réunion lebt. Er hat angeführt, wie empfindlich das Ökosystem dieser tropischen Inseln im Indischen Ocean ist. Dann ging er zu deutschen Beispielen über, wie der kanadischen Goldrute und anderen eingeschleppten, ausgewilderten Pflanzen, die heute in Deutschland invasiv wachsen.
Ich habe ihm im ersten Punkt recht gegeben. zu Punkt 2: wenn ich eine kosmopolitische Tropenpflanze nach Deutschland bringe, schade ich nicht der Insel, auf der ich sie entfrene, weil sie da nicht hingehört und zweitens: schade ich dem deutschen Ökosystem nicht, weil ich diese, nicht winterharten Pflanzen, nur in meiner Wohnung kultiviere! Auswildern kann sich eine Tibouchina oder Liane coraille, oder Thunbergia, oder sonstwas nicht!! Sie erfrieren im WInter! Genauso wie mein afrikanischer Wasserspinat im Gartenteich, den ich im Herbst reinhole, damit ich ihn im Sommer wieder essen kann!
Soviel zu diesem Thema
lG Sundri
Unser Leben ist das, was unsere Gedanken aus ihm machen.
Re: häufig vorkommende pflanzen "pflücken"
Hallo Andi,
Ich bin einfach über die Wörter "geschützt" und "wuchernd" gestolpert und darüber, dass viele Menschen glauben, dass gerade das was so schön wuchert und "tropischen Flair" verleiht, Seychellenpflanzen sind. Die meisten Endemiten wachsen eher langsam, weshalb sie leider den invasiven Ausländern unterlegen sind.
Es ist vor kurzen (im März) eine 10jährige Studie zu Ende gegangen: Man hat das Wachstumsverhalten von Seychellen-Endemiten untersucht, die zusammen mit invasiven Ausländern auf nährstoffreicheren Böden wachsen. (Die invasiven sorgen durch schnelles Wachstum, Blattwurf, Zersetzung etc. dafür dass mehr Nährstoffe wie üblich vorhanden sind). Man hat festgestellt, dass die Endemiten sich im Wachstumsverhalten kaum haben beeinflussen lassen. Lediglich zw. "normalen Pflanzen" und "N-fixing-trees" (solche, die mit Hilfe von Kleinstlebewesen an den Wurzeln Stickstoff aufnehmen) gab's ein paar Abweichungen.
Das ist mir halt so durch den Kopf geschossen, als ich "geschützte Pflanzen, die überall rumwuchern" las...es wäre schön, wenn es so wäre.
entschuldige bitte, wenn ich mich mal wieder unzureichend ausgedrückt habe. Ich wollte dir nicht auf die Füße treten und niemanden auffordern ertwas mitzubringen,
da man diese nicht geschützten Tropenpflanzen eh im Gartencenter kaufen kann.
Und die "nicht wuchernden" Endemiten sollten eh bleiben, wo sie sind! Soviel ist klar. Ich glaube auch nicht, dass sie keimen würden.
Rosemary Wise schreibt hierzu:
"Eine weitaus größere Gefahr wie der Mensch für die endemische Population, trat auf, noch immer diese geschützten Gebiete bedrohend: die scheinbar nicht aufzuhaltenden, eingeführten, invasiven Pflanzen. Sie können sich natürlich ausbreiten, Ökosysteme verändern und Areale abbauen. Eingeschleppte Pflanzen sind oft schnell wüchsig, im Gegensatz zu der Mehrheit der endemischen Artenm die viel langsamer wachsen. Sie verändern den pH-Wert im Boden und gefährden die Biodiversität indem sie die einheimischen Arten ersticken. Al Gentry beschrieb wie, mit weltweiten climatischen Veränderungen während der letzten paar Dekaden, eine Zunahme des Rückgangs an Bäumen, mehr Lücken erzeugend, in die die invasiven Pflanzen eindringen können. Man nimmt an, weltweit, dass jeden Tag fünf Pflanzenarten, die zweifellos pharmakologisches Eigentum geworden wären, ausgestorben sind. Einige sehr wahrscheinlich bevor sie entdeckt und beschrieben worden sind."
Schutz kann vielfältig sein. Im Roten Moor, in der Rhön, zum Beispiel muß man die Wildblumen vor den Spaziergängern schützen! Wenn jeder einen Strauß pflückt, gibt es keine Samen, keine Vermehrung-logisch! Aber wer kommt schon auf die Idee, auf den Seychellen Blümen zu pflücken?? Sie würden nicht mal den Heimflug überleben. Blumenpflückende Touristen sind dort also weniger das Problem, sonderen andere Dinge.
NIx für ungut, manchmal schreib ich halt, was mir in den Kopf schiesst...
lG Sundri
Ich bin einfach über die Wörter "geschützt" und "wuchernd" gestolpert und darüber, dass viele Menschen glauben, dass gerade das was so schön wuchert und "tropischen Flair" verleiht, Seychellenpflanzen sind. Die meisten Endemiten wachsen eher langsam, weshalb sie leider den invasiven Ausländern unterlegen sind.
Es ist vor kurzen (im März) eine 10jährige Studie zu Ende gegangen: Man hat das Wachstumsverhalten von Seychellen-Endemiten untersucht, die zusammen mit invasiven Ausländern auf nährstoffreicheren Böden wachsen. (Die invasiven sorgen durch schnelles Wachstum, Blattwurf, Zersetzung etc. dafür dass mehr Nährstoffe wie üblich vorhanden sind). Man hat festgestellt, dass die Endemiten sich im Wachstumsverhalten kaum haben beeinflussen lassen. Lediglich zw. "normalen Pflanzen" und "N-fixing-trees" (solche, die mit Hilfe von Kleinstlebewesen an den Wurzeln Stickstoff aufnehmen) gab's ein paar Abweichungen.
Das ist mir halt so durch den Kopf geschossen, als ich "geschützte Pflanzen, die überall rumwuchern" las...es wäre schön, wenn es so wäre.
entschuldige bitte, wenn ich mich mal wieder unzureichend ausgedrückt habe. Ich wollte dir nicht auf die Füße treten und niemanden auffordern ertwas mitzubringen,
da man diese nicht geschützten Tropenpflanzen eh im Gartencenter kaufen kann.
Rosemary Wise schreibt hierzu:
"Eine weitaus größere Gefahr wie der Mensch für die endemische Population, trat auf, noch immer diese geschützten Gebiete bedrohend: die scheinbar nicht aufzuhaltenden, eingeführten, invasiven Pflanzen. Sie können sich natürlich ausbreiten, Ökosysteme verändern und Areale abbauen. Eingeschleppte Pflanzen sind oft schnell wüchsig, im Gegensatz zu der Mehrheit der endemischen Artenm die viel langsamer wachsen. Sie verändern den pH-Wert im Boden und gefährden die Biodiversität indem sie die einheimischen Arten ersticken. Al Gentry beschrieb wie, mit weltweiten climatischen Veränderungen während der letzten paar Dekaden, eine Zunahme des Rückgangs an Bäumen, mehr Lücken erzeugend, in die die invasiven Pflanzen eindringen können. Man nimmt an, weltweit, dass jeden Tag fünf Pflanzenarten, die zweifellos pharmakologisches Eigentum geworden wären, ausgestorben sind. Einige sehr wahrscheinlich bevor sie entdeckt und beschrieben worden sind."
Schutz kann vielfältig sein. Im Roten Moor, in der Rhön, zum Beispiel muß man die Wildblumen vor den Spaziergängern schützen! Wenn jeder einen Strauß pflückt, gibt es keine Samen, keine Vermehrung-logisch! Aber wer kommt schon auf die Idee, auf den Seychellen Blümen zu pflücken?? Sie würden nicht mal den Heimflug überleben. Blumenpflückende Touristen sind dort also weniger das Problem, sonderen andere Dinge.
NIx für ungut, manchmal schreib ich halt, was mir in den Kopf schiesst...
lG Sundri
Unser Leben ist das, was unsere Gedanken aus ihm machen.