La Digue 2011

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Suse
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La Digue 2011

Beitrag von Suse »

Mit fast einem Jahr Verspätung nun mein Seychellen-Reisebericht vom Oktober 2011. Wie immer waren ständig andere Dinge wichtiger, als den Reisebericht zu schreiben, aber da die Seychellen, wie ich gerade erfahren habe, in London keine Medaille geholt haben, kommt er ja jetzt vielleicht auch gerade richtig, denn eine Goldmedaille wird später noch auftauchen!

Daß ich nach meiner ersten Reise wieder auf die Inseln würde reisen wollen, stand für mich fest. Gedacht hatte ich dabei an vielleicht 10 Tage Mahé und LaDigue als Auftakt zu einer längeren Reise durch den Indischen Ozean, aber dann kam alles ganz anders und aus einem Kurzaufenthalt wurden gut 3 Wochen LaDigue und zum Abschluß ein paar Tage Praslin.

Natürlich ging ich an diese Reise nicht so unvoreingenommen heran, wie an diese eine Woche in 2008. In den letzten drei Jahren habe ich viel im Forum gelesen und über Baustellen, Touristenmassen und nicht zuletzt Haiangriffe nachgedacht. Ich bin darauf vorbereitet, die Strände überfüllt zu sehen, die Inseln bebauter als zuvor und erwarte auch nicht, die Seychellois in ein dienendes Volk verwandelt vorzufinden, das unablässig im Kreis grinst. Keine Ansprüche an die Seychellen als Paradies also, sondern ein Land mit Vor- und Nachteilen, beste Voraussetzungen, um nicht enttäuscht und im besten Fall angenehm überrascht zu werden.

Die Anreise ist anstrengend. Den :arrow: Direktflug mit Condor verbringe ich größtenteils am Getränkewagen im Heck der Maschine. Wenigstens gibt es Tomatensaft. Wenn es mir gelingt einzuschlafen, suchen mich Träume von kostenlos nachgereichten Rotweinfläschchen zu zartem Curryhuhn, Camembert und halbflüssigen Schokoladentörtchen auf einem Air France-Flug heim.
Entsprechend gerädert sind wir, als wir auf Mahé landen. Aber noch heißt es durchhalten. Wir haben uns für eine Überfahrt mit der Cat Cocos entschieden, und auch das ist nichts für Schwächlinge. Das Umtauschen der Voucher am Inter Island Quai zieht sich enorm in die Länge, eine einzige Dame ist mit dem Touristenaufkommen mehrerer gleichzeitig ankommender Maschinen völlig überfordert und rotiert zwischen Büro und Außengelände hin und her.
Da keine Gefahr besteht, die Fähre, die erst in zwei Stunden geht, zu verpassen, könnte man jetzt auf der Stelle mit dem Entspannen beginnen – gäbe es denn genügend Sitzplätze für alle. Wenn die wenigen vorhandenen wenigstens alle im Schatten lägen, wäre das schon toll. Wir ergattern allerdings einen solchen und ich bin nicht die einzige, die hier in aller Öffentlichkeit beginnt, im Koffer zu wühlen, um Schuhe und Thrombosestrümpfe gegen Flipflops zu vertauschen.
Während ich auf unsere Tickets warte, reihe ich mich in die Schlange vor dem kleinen Ladengeschäft am Quai. Kalte Getränke gibt es hier und – wie ich schon von weitem entdecke: Samoussas! Was für eine Entschädigung für gewöhnungsbedürftiges Essen im Flugzeug. Ich kann sie schon schmecken, die Samoussas, während ich in der Reihe langsam vorrücke…
Als ich an der Reihe bin, sind nicht nur die Samoussas ausverkauft, sondern auch die kalten Getränke.

Die Überfahrt ist unruhig. Kotztütensammler (ja, solche Menschen gibt es!) haben Schwierigkeiten, ein unbenutztes Exemplar zu finden. Irgendwann haben wir Praslin erreicht und nachdem wir bei weiterhin heftigem Seegang an Round Island vorbeigehüpft sind, haben wir es geschafft und werden auf LaDigue an der Jetty mit dem Ochsenkarren abgeholt. Gesprächig ist er nicht gerade. Der Fahrer, nicht der Ochse. Auf meine Frage nach der Zukunft der Ochsenkarren kassiere ich einen irritierten Blick und die knappe Antwort, es gebe schon noch mehr als einen.

Auf dem Weg zum Gästehaus ziehen wir in gemächlichem Tempo an alten Bekannten vorbei. Die Müllkunst im Garten hat sich in ein Freiluft-Internetcafé verwandelt:

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Nachdem wir unseren Bungalow bezogen haben, bin ich überhaupt nicht mehr müde. Während mein Freund einen Teil des versäumten Schlafes nachholt, mache ich mich auf den Weg, Getränke zu beschaffen. Die alte Dame, bei der ich mich 2008 mit Getränken versorgt habe, sitzt genau so in ihrem Mini Markt, wie ich sie zuletzt gesehen habe, und sie ist auch noch genauso freundlich. Ein entspannendes Seybrew später sind wir dann endgültig auf der Insel angekommen.

Das Gästehaus ist voller Deutscher, Franzosen und Russen. Die Russen sind aber mitnichten zur wodkagefüllten Krawallbrüderfraktion zu zählen, die vollgeschaufelte Teller kaum angerührt zurückläßt. Ganz im Gegenteil, das uns gegenüber platzierte Paar ist so sehr um gutes Benehmen bemüht, daß sie fast zu Opfern der Tücken der kreolischen Küche werden, als beide ihre Fischfilets in unverdächtig aussehender Sauce Piment ertränken. Das muß schmecken, als würde man sich reines Pfefferspray in den Rachen sprühen. Wir beobachten fasziniert, wie beide ihre Teller mit Todesverachtung leeren, obwohl ihnen anzusehen ist, daß sie ihren Fehler schon nach wenigen Augenblicken realisiert haben. Die Dame legt dabei erstaunliche Selbstbeherrschung an den Tag, lediglich ein wenig schneller ißt sie wohl als an den darauffolgenden Tagen. Ihr Mann liegt mehrere Gabellängen im Rückstand, aber am Ende schafft auch er es, leicht derangiert aussehend und mit schweißgetränkter Serviette. Am nächsten Tag haben sie ihre Lektion gelernt.

Für uns bringen die kommenden Tage vor allem eine Erkenntnis: La Digue hat aufgerüstet. Und zwar in jeder Hinsicht! Vorbei die Zeiten klappriger, quietschender Damenräder, eine umfangreiche Ladung funkelnagelneuer südafrikanischer Mountainbikes ist angekommen. So richtig ausnutzen kann man die High-Tech-Geräte aber nicht, denn man ist nicht mehr allein auf den Straßen. Die abgezogenen Bagger haben Taxis und seltsamen Elektromobilen Platz gemacht, die aussehen wie eine Mischung aus Golf-Cart und Stretchlimousine und die die Touristen zwischen Jetty und der Domaine hin- und herkarren. Zu den Ankunftszeiten der Fähren herrscht Hochbetrieb auf den Straßen um La Passe herum. Die tiefen Straßengräben lassen ein wirkliches Ausweichen nicht zu, zu riskanten Überholmanövern kommt es aber selten. Noch ist der Digwa nicht nach europäischem Vorbild sozialisiert, sobald er sich hinters Steuer setzt.

An den Straßengräben selbst macht der Fortschritt aber auch nicht halt. Wo einstmals der Reisigbesen das Laub in den selbigen beförderte, fährt man heute Equipment auf, das jeden deutschen Kleingärtner vor Neid erblassen läßt:

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In La Passe scheinen sich die Souvenirgeschäfte verdreifacht zu haben und in den Vormittags- und Nachmittagsstunden geht es turbulent zu. Wo ich noch 2008 verträumt über die Straße schlurfen konnte, heißt es jetzt rechts und links gucken, bevor man sich vom Bürgersteig herunterwagt. Und zwar in dieser Reihenfolge! Als ich mich anfänglich einmal mit der Straßenseite vertue, schnauzt mich eine entgegenkommende Französin mit einem gereizten „à gauche!“ an. La Digue hat hier eindeutig etwas von seiner entschleunigenden Wirkung verloren.

Die Strecke zwischen La Passe und der Domaine sehe ich nun zum ersten Mal ohne die Bauzäune, so daß die fertiggestellten Baustellen für mich so betrachtet sogar eine Verbesserung darstellen. Dabei empfinde ich die bunte Tankstelle optisch auch weit weniger störend als die Domaine. Vom Stil des Gebäudes über die Springbrunnen im Eingangsbereich bis hin zu den Phantasieuniformen des Personals wirkt dieses Hotel wie ein Fremdkörper auf der Insel. Der Eindruck wird sich auch bei näherer Betrachtung später nicht relativieren.

Wenn man die Zivilisation hinter sich gelassen und auch den unsäglichen Flughundkäfig an der Anse Sévère passiert hat, dann ist es aber schnell wieder da, das authentische La Digue-Gefühl. Je weiter man sich gen Südosten bewegt, desto unbebauter wird das Gebiet. Ich bin seinerzeit zu Fuß noch ein ganzes Stück über die Anse Patates hinausgekommen und staune jetzt, wie lange wir noch radeln, bis wir an der Anse Banane angekommen sind. Die Gegend ist ursprünglich und dünn besiedelt, wir passieren zahlreiche Ruinen, die ich am liebsten sofort erkunden würde. Aber dazu ist jetzt keine Zeit, denn zuerst haben wir eine Verabredung mit einer lokalen Inselberühmtheit, von der ich nun schon so viele Fotos hier im Forum und anderswo gesehen habe.
Und wir haben Glück, er ist „zuhause“. Schon von weitem sehen wir ihn mitten auf der Straße sitzen, um ihn herum seine obligatorische Entourage aus Federvieh.
Für seine 29 Jahre ist er ein rechter Brocken und bewegt sich schnaufend vorwärts. Daher hat er auch seinen Namen, Viou-Viou, den die Kinder seines Besitzers ihm verpaßt haben, und der lautmalerisch das pfeifende Geräusch beschreibt, das er bei Anstrengung von sich gibt. Besonders anstrengen muß er sich allerdings nicht oft, er wird hier gut versorgt, nicht zuletzt von all den Touristen, die wohl auch seinetwegen herkommen. Ob er deshalb so stillvergnügt lächelt?

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Nicht ganz so gut getroffen hat sie es, die ein Stück weiter Richtung Anse Fourmis ihr Dasein fristet. Opfer eines Rasenmähers sei sie geworden und habe dabei ihr Bein verloren, erzählt uns Viou-Vious Besitzer Jules.

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Jules ist nicht nur ein angenehmer Gesprächspartner, der uns mit interessanten Haiverscheuchungsstrategien und allerlei Inselinterna über Drogenprobleme und Grundstücksstreitigkeiten versorgt, er macht auch den besten warmen Oktopussalat (sagt mein Freund), die besten Hühnchensandwiches (sage ich) und den zweitbesten Mangosaft der Insel und wir werden in den kommenden Wochen viel Zeit hier verbringen. Es ist ein guter Ort, um zu entspannen, einfach nur dazusitzen und den Ausblick auf die Schwestern, Félicité und Marianne zu genießen.

Die Strände der Ostküste sind, gemessen am Trubel um die Jetty herum, erstaunlich leer, was vermuten läßt, daß die meisten Menschen sich im Südosten und an der Source aufhalten werden.

Als wir in den kommenden Tagen den Süden erkunden, scheint sich diese Vermutung zunächst zu bestätigen. Die Grand Anse ist recht voll, ein Eindruck, der dadurch gestärkt wird, daß alle sich unter dem einzigen schattenspendenden Baum weit und breit sammeln.
Ich kann gut verstehen, daß manche die Grand Anse zum schönsten Strand La Digues erklären. Die Farbenvielfalt des indischen Ozeans erschließt sich hier ohne vorgelagertes Riff besonders gut, die Blau- und Türkistöne des Wassers sind ganz unglaublich und kontrastieren stark mit dem in der Mittagssonne fast weißen Sand, dazu die Kulisse aus Granit, der die Bucht einrahmt.
Nicht übel ist aber auch die Rückenansicht der einheimischen Rastamänner, die ihre Gangsta-Rapper-Hosen spazierenführen. Nur damit kein falscher Eindruck entsteht, es ist selbstverständlich die interessante Vermischung von Attributen völlig verschiedener Subkulturen, die hieran meine Aufmersamkeit gefesselt hat. :wink:

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Der Weg zur Petite Anse und später weiter zur Cocos ist nicht schwer zu finden. Diese beiden haben wir dann zeitweise sogar ganz für uns allein oder teilen sie nur mit wenigen, weit entfernt liegenden Menschen. Möglicherweise scheuen viele den in der tropischen Hitze doch nicht ganz unanstrengenden Weg, der es auch erforderlich macht, eine ausreichende Menge Verpflegung für den Tag mitzuschleppen, will man sich hier länger aufhalten. Was aber die wenigsten tun. Eigentlich herrscht ein reges Kommen und Gehen zwischen den einzelnen Stränden. Vielleicht liegt das auch daran, daß allein die Schönheit der Strände die Menschen nicht allzulange an einem Ort hält. Es fehlt an natürlichem Schatten und auch an Möglichkeiten, sich im Wasser entspannt aufzuhalten. Für viele, so auch für mich, durchaus ein Kriterium, einen Strand zum Traumstrand zu machen. Sich künstlichen Schatten zu schaffen, scheint dennoch für niemanden eine Option. Strandmuschel sehe ich später eine einzige an der Source d’Argent, ansonsten keine Sonnenschirme und schon gar keine Liegen. Ob es auch in anderen Ländern Seychellen-Foren gibt, in denen man ausgiebig diskutiert, ob solcherlei Gerät die Unberührtheit dieser Strände doch irgendwie entweihen würde? Oder ist das ein unbewußtes Empfinden, das alle Besucher hier zu teilen scheinen?

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An allen drei Stränden stehen oder hüpfen Menschen in den Wellen herum, wobei manche sich erstaunlich weit hinauswagen. Wirklich schwimmen sieht man aber niemanden, hier tun die Warnschilder wohl doch ihre Wirkung.

Vollends in die Einsamkeit einzutauchen scheinen wir, als wir uns auf den Weg zur Anse Songe machen. Das flache Granitplateau, die dahinter liegenden, etwas gruselig wirkenden Sümpfe und das fossile Korallenriff verleihen dem Ort eine seltsame, etwas düstere Atmosphäre. Daß wir den ganzen Tag keinen Menschen sehen, bedeutet aber nicht, daß keine dort wären. Während wir rasten, ziehen aus dem Dschungel intensive Düfte zu uns herüber die vermuten lassen, daß in unmittelbarer Nähe, jedoch vor unseren Blicken verborgen, gerade die Produkte einer Cannabisplantage verköstigt werden. Daß ich mich hier allein in diesem Moment wohl eher unwohl gefühlt hätte, liegt nicht an der Tatsache, daß hier irgendwo im Wald jemand leichte Drogen konsumiert, sondern eher an dem Gefühl, vermutlich die ganze Zeit beobachtet zu werden.

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Da die Gezeitentabelle uns sagt, daß es noch ein wenig dauern wird, bis wir uns auch in die entlegensten Winkel La Digues vorwagen können, sparen wir uns den Eintritt zur Source d’Argent bis es endlich soweit ist und verbringen einige Tage damit, das Inselinnere zu durchstreifen. In der Veuve Reserve ist es kühl, leer und still. Hier sind wenige Menschen unterwegs und die wenigen scheinen nur hindurchzuradeln. Wir sehen Wolfsspinnen, Süßwasserkrabben, die unvermeidlichen zutraulichen Tauben und viele Eidechsen, von denen eine mit etwas Geduld irgendwann ihre Scheu soweit ablegt, daß sie sich mir sogar auf die Hand setzt. Die Fodys sind mit ihrem leuchtenden Rot im Unterholz gut zu erkennen, nur leider bleiben sie für mich nie lange genug sitzen, um sie fotografieren zu können. Witwen selbst habe ich innerhalb der Reserve überhaupt noch nie gesehen, diesmal sehen wir wenig später eine ganz in der Nähe von Gregoire’s.

Die Wanderung zum Adlernest, die ich als sehr anstrengend in Erinnerung hatte, erweist sich diesmal als leichter zu bewältigen. Vermutlich tut das viele Radfahren schon seine Wirkung, denn wir sind erstaunlich schnell oben. Unterwegs überall Hundertfüßer, aber keine freilaufenden Schildkröten.
Das Bellevue hat seine Karte erheblich aufgemöbelt und der Mangosaft schlägt den von Jules um Längen. Wie wir auf Nachfragen erfahren, ist das Geheimnis eine Prise Vanillezucker. Daß das ja nun der große Vitaminvernichter ist, soll mal egal sein, es schmeckt einfach zu gut!

Den Weg ab dem Bellevue passieren wir im einsetzenden Sonnenuntergang, der die Rippenfarne leuchten läßt, die die Hänge bedecken.

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Natürlich wissen wir wieder nicht, ob wir nun wirklich ganz oben sind. Im Gästehaus erzählte uns eine Dame, die bereits unzählige Male dort oben war, das eigentliche Adlernest sei ein wannenförmig ausgehöhlter Granit, in den man sich setzen könne. So etwas sehen wir aber nicht und uns genügt es auch, oben auf dem Bergrücken zu stehen und die Rundumsicht in alle Richtungen zu genießen. Man sieht zahlreiche Flughunde und der Sonnenuntergang bringt so viele Fotomotive hervor, daß man eigentlich bis zum Einsetzen der Dunkelheit oben bleiben möchte, um nichts zu verpassen. Wir machen uns aber rechtzeitig an den Abstieg, da ich im Dämmerlicht nicht gut sehe und das Klettern ohnehin nicht zu meinen Spezialdisziplinen gehört.

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Das ist auch der Grund dafür, weshalb ich den Tagen, an denen Niedrigwasser zu einer günstigen Tageszeit eintreten wird, gespannt entgegensehe. Die vielgerühmte Anse Marron und der Weg dorthin haben hier im Forum reichlich polarisiert und ich kann kaum einschätzen, ob das für mich nun leicht oder gar nicht zu bewältigen sein wird. Ich bin keineswegs unsportlich, aber mein räumliches Sehvermögen ist schlecht, manchmal ebenso mein Gleichgewichtssinn. Aber nach allem was ich bis dahin berichtet bekommen habe, denke ich, es schaffen zu können, und so brechen wir eines morgens gleich nach dem Frühstück auf. Im l’Union Estate ist es noch ruhig und wir nehmen uns ein bißchen Zeit für das Gelände, radeln einmal um den Schildkrötenfelsen und besuchen die Ponys. Die sind nach wie vor in gutem Pflegezustand, wenn auch eindeutig älter geworden und schauen ein wenig mißmutig drein. Pferde auf den Seychellen bedarfsgerecht zu ernähren soll ein schwieriges Unterfangen sein, es gibt ja keine ausreichenden Weideflächen. Ich frage mich, wie viele Seychellenponys, denn dazu gehören die drei hier wohl, es überhaupt noch gibt und nehme mir vor, mich damit mal etwas näher zu beschäftigen.

Auch an der Source ist es noch ruhig. Nach all den neuen Stränden, die ich auf dieser Reise kennengelernt habe, ist sie mir spontan dennoch der liebste. Aber wir wollen ja weiter. Den Weg durch das Flachwasser um die Granitfelsen herum empfinde ich nicht als besonders anstrengend, bis zur Anse aux Cèdres bin ich von der Wanderung begeistert. Als die Kletterei losgeht, ändert sich das schlagartig. Genau so hatte ich mir das vorgestellt, runder Granit, über den man quasi freihändig balancieren muß, keine Möglichkeit, sich irgendwo festzuhalten, wenn man nicht gerade ein Gecko mit Saugnäpfen ist. Puh. Mein Freund empfindet den Weg als nicht besonders anspruchsvoll. Das, was er in wenigen Augenblicken von Felsen zu Felsen springend erledigt, dauert bei mir endlose Minuten mit vorsichtigem Abwägen, ob ich meinen Fuß jetzt als nächstes hier, oder doch lieber da, oder vielleicht eher da ganz hinten hinsetze. Aber irgendwann habe ich die schwierigste Passage geschafft und es geht in den Wald, die Vorfreude auf den geheimnisvollen Strand wächst und überhaupt ist es hier sehr schön. An den Wegrändern wachsen Mimosen.

Seit dem Biounterricht in der Schulzeit habe ich das nicht mehr ausprobiert, wie lustig die Blätter auf Berührungen reagieren. Die armen Dinger sind vermutlich froh, als ich sie endlich in Ruhe lasse.

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Re: La Digue 2011

Beitrag von Suse »

Nach etwas Herumsucherei nach dem richtigen Weg sind wir dann endlich angekommen und wir sind – allein! Wie herrlich, die ersten Fußspuren im Sand zu hinterlassen! Der kleine Pool, den ich sofort erkenne, bietet endlich eine Gelegenheit zum Schnorcheln. Da wir ja bereits vorgewarnt sind, daß früher oder später Menschenhorden über uns hereinbrechen werden, nutze ich die Gunst der Stunde und packe mein Schnorchelzeug aus. Der Pool ist klein und bei Niedrigwasser scheint hier auf den ersten Blick nicht viel los, aber durch die an die Felsen schlagenden Wellen werden immer wieder neue Fische zwischen den Granitblöcken hereingespült.
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Unsere Zweisamkeit währt ungefähr eine Stunde. Dann sind sie da. Wie auf Kommando. Vorweg ein Guide, hinter sich eine Schar Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, anscheinend überwiegend Italiener. Wenige Minuten später ein noch größerer Trupp, der entweder einen anderen Weg gegangen, oder der ersten Truppe direkt auf dem Fuß gefolgt sein muß. Daß sie alle gleichzeitig hier eintreffen ist ja klar, sie alle müssen den Wasserstand ausnutzen und somit ungefähr zur selben Zeit losmarschieren. Ich bin im Nachhinein noch froh, nicht mit ihnen auf den Fel
sen zusammengetroffen zu sein. Mit meinen unbeholfenen Kletterversuchen hätte ich da vermutlich einen Stau wie auf einer deutschen Autobahn zu Beginn der Sommerferien ausgelöst. Gut, daß Italiener zu Fuß nicht hupen können.
Sie entern den Pool und die Guides angeln die versteckten Grills aus dem Gebüsch. Schnorcheln kann man jetzt vergessen. Ich bin froh, meinen Spaß gehabt zu haben und wir raffen dann auch bald unser Zeug zusammen und verlassen die Anse BBQ.

Auf dem Rückweg bietet uns die Source d’Argent ein völlig anderes Bild als am Morgen. Natürlich ist der Strand immer der vollste, besonders an Tagen, an denen Kreuzfahrtschiffsausflügler die Insel besuchen. Daß heute aber annähernd die Hälfte der Anwesenden aus Brautpaaren und den sie begleitenden Fotografen besteht, habe ich so nicht erwartet und auch noch nicht gesehen. An manchen Stellen wirkt es, als befände man sich in einem Fotostudio mit einer Fototapete von Palmen, Ozean und Granit. Hier posiert ein Brautpaar unter der Palme, dort schaut sich eins im Wasser tief in die Augen. In schattigen Ecken drücken sich wartende Paare herum, die sich ansonsten gegenseitig im Bild stehen würden. Eine einzelne Dame, die sich einen Granitfelsen direkt am Wasser als Liegeplatz erobert hat, räumt diesen sogar, damit eine Braut davor in Aufstellung gehen kann. Eine sympathische Ausnahme bildet ein Paar mit einem etwas lustlos wirkenden Fotografen im Schlepptau, der die beiden mit der Aufforderung, doch einfach mal zu machen, was ihnen einfiele, ins Wasser schickt, selbst auf einen Felsen klettert und dort mit der Kamera vor der Nase in katatonische Starre verfällt.
Die beiden wirken zunächst ein bißchen hilflos, liefern ihm und auch allen Umstehenden dann aber so grandios uneitle Slapstickeinlagen und haben so offensichtlich Spaß daran und miteinander, daß wir ihnen stundenlang zusehen und uns auch ein paar Schnappschüsse nicht verkneifen können.

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Soweit es geht ohne aufdringlich zu sein, beäuge ich die Brautkleider. Gibt es vielleicht sogar schon einen Industriezweig Seychellen-Brautkleid, unverwüstlich, auch im Salzwasser? Oder sind das ganz normale Modelle?

Es ist ja Geschmackssache, ob man einen so persönlichen Moment auf diese Art gestalten mag, ob es den eigenen Vorstellungen entspricht, weit von zuhause ohne enge Freunde und Familie zu heiraten. Aber das hier hat für mich überhaupt nichts Romantisches, das ist Fließbandarbeit und weckt Assoziationen zu Las Vegas. Vielleicht sind es gar nicht die Baustellen, vor denen wir uns fürchten müssen, sondern der Tag, an dem das erste Brautpaar im frisch an der türkisen Tankstelle von La Passe aufgetankten Cadillac an die Source fährt, begleitet von einem Bacardi Feeling-singenden Rasta im Elvis-Kostüm – die Hose natürlich im Gangsta-Style. Im Geiste entwerfe ich schon neue Rupienmünzen mit Brautpaaren, die Raffaellopackungen in der Hand halten. Feenseeschwalbe war gestern!

Da das Niedrigwasser nur an wenigen Tagen so günstig steht, nutzen wir diese, um zur Anse Caiman zu gehen. Bei einem Zwischenstop bei Jules und etwas zweitbestem Mangosaft erzählt er uns eine wilde Geschichte von einer Frau, die er nach dem Versuch, von der Fourmis zur Caiman über die Felsen zu klettern aus einer Felsspalte gezogen habe. Na, das haben wir ganz sicher nicht vor!

Die Caiman ist winzig und leer bis auf zwei Herren, denen deutlich anzusehen ist, daß wir ihnen ebenso willkommen sind wie uns die Italiener gestern an der Marron. Wir ziehen denn auch bald weiter, denn hinter dem Strand lockt eine Ruine und zwei kleine Pools, die bei Niedrigwasser aber nicht zum schwimmen geeignet sind. Statt dessen schlagen wir uns in den Dschungel und finden fast wie von selbst den Weg zur Cocos. An der Cocos ist es unerträglich heiß und null Schatten, so daß wir hier nur kurz rasten. Wir könnten nun weiter zu Petite und Grand Anse, aber da wir unsere Fahrräder an der Fourmis stehen haben, gehen wir den selben Weg zurück.

Es ist nicht schwer zu gehen, ein wenig Kletterei, aber ohne Absturzgefahr, und von daher kein Problem für mich. Wir sind ganz allein, abgesehen einem Seychellen-Bülbül, der uns eine ganze Weile begleitet. Wir machen viele Fotos und sammeln die leuchtend roten Sibipurina-Samen, von denen hier unzählige liegen.

Zurück an der Caiman wollen wir den Weg zurück ins Wasser antreten, als uns zwei im Schatten ausruhende Schweizer darauf hinweisen, das sei gar nicht nötig, es gebe oben zwischen den Felsen einen Pfad, der sei nicht zu verfehlen.
Da die beiden schweizerisch seriös wirken und wir uns im Wald so lange aufgehalten haben, daß das Wasser nun schon stärker an die Küste drückt als vermutet, wollen wir es mit dem Weg versuchen. Der schlängelt sich zunächst gut erkennbar und leicht begehbar zwischen den Felsen hindurch und ist ganz hübsch, der Waldboden überraschenderweise übersät von Kleefarn, einer Pflanze, die eigentlich in der Uferzone von Binnengewässern wächst.

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Mein anfängliches Mißtrauen kehrt aber sofort zurück, als uns mitten im Wald ein aus undefinierbaren Einzelteilen zusammengebastelter Schrumpfkopf von einem Ast wie aufgeknüpft vor der Nase baumelt. Abergläubisch wie ich bin, würde ich das weder fotografieren, geschweige denn anfassen. Natürlich glaube ich auch nicht, daß es hier nun wirklich spukt, aber ein wenig unheinmlich ist es schon. Daß es hier so mitten über dem Pfad aufgehängt ist, bezweckt ja irgendeine Form von Abschreckung, aber von was? In Wirklichkeit versteckt sich hier vielleicht auch nur eine weitere Ganja-Plantage, von der allzu neugierige Touristennasen abgehalten werden sollen, wer weiß.

Wie auch immer, sehr weit kommen wir ohnehin nicht mehr. Was als Pfad begann, verliert sich rasch im Gebälk, vielleicht ist es auch geheimnisvoller Voodoo-Zauber, der uns die Sinne vernebelt, aber zumindest ich muß bald aufgeben. Die Kletterei wird immer waghalsiger, irgendwann komme ich an einen Punkt, an dem ich die Vorstellung, weiter voranzugehen genauso schrecklich finde wie die Möglichkeit, die bereits überwundenen Stellen wieder zurückzuklettern und ich denke an Jules und seine Geschichte von der abgestürzten Frau. Na super.
Ich stehe unschlüssig auf einem Felsen, auf dem ich mich halbwegs sicher fühle, muß eine kleine Panikattacke niederkämpfen und kann nicht vor und nicht zurück, so daß wir uns entschließen, den Hang seitlich zum Wasser hinunterzuklettern, was sich als machbar herausstellt. Unten im Wasser auf meinen eigenen zwei Füßen stehend kann ich schon wieder lachen, trotzdem würde ich am liebsten im Stechschritt zu der angesichts der elenden Kraxelei tatsächlich noch gar nicht sehr weit entfernten Caiman zurückmarschieren, um den beiden Schweizern zu erzählen, was ich von ihrem dämlichen Pfad halte!

Zurück bei Jules reicht Mangosaft heute nicht, ich trinke auf die überstanden Strapazen zwei Seybrew und dazu gibt’s ein anständiges Hähnchensandwich und warmen Oktopussalat in Gesellschaft von Viou-Viou und seiner Hühnerschar.

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Zuletzt geändert von Suse am 24 Feb 2016 14:15, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: La Digue 2011

Beitrag von Suse »

Danach eignet sich der Wasserstand nicht mehr wirklich für Wandertouren zu entlegenen Stränden und eine Südumrundung kommt für mich ohnehin nicht in Frage, soviel steht fest!
Wir gehen noch mehrmals an die Source und es ist nicht immer ganz so voll wie am ersten Tag. Abseits des Trubels sieht man viele Phelsumen und Eidechsen, wenn man mal eine Weile ins Gebüsch und auf die Palmen schaut. Wir folgen dem Pfad bergauf soweit es geht, aber geradeaus endet es in einer Sackgasse, nach rechts gelangt man zum verlassenen Präsidentenbunker.

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Ich liebe Ruinen und verlassene Gemäuer und wir durchstöbern hier alles bis in den letzten Winkel. Ich frage mich, weshalb das Bauprojekt aufgegeben wurde, eigentlich war alles fast fertig, es gibt sogar eine Küche und ein Klo. Nachts scheint hier Treffpunkt Einheimischer zu sein, zahllose Graffiti zeugen davon.

Bei einem Glas zweitbestem Mangosaft bei Jules mit Blick auf die Schwestern und Félicité entschließen wir doch uns zu einem Schnorchelausflug, den wir aufgrund der Vorfälle an der Lazio eigentlich eher nicht auf dem Programm hatten. Nach etwas Verhandlung über den Preis mit oder ohne Barbecue am Strand verabreden wir uns am Hafen mit einem Bootsrasta für den nächsten Tag, der uns zu Sister Island bringt. Während wir warten, daß wir nach allerbester Helgolandmanier ausgebootet werden, sehe ich bereits zwei kleine Rochen im klaren Wasser und freue mich sehr.
Im Gegensatz zu den mit uns eintreffenden Mason’s und Creole-Gruppen haben wir alle Zeit der Welt, schlendern durch den Palmengarten im Inselinneren und haben die Grand Anse tatsächlich eine ganze Weile für uns allein.

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Nach einem großartigen Barbecue mit frisch gegrilltem Fisch, Mangos und Papayas geht es weiter zu Coco Island. Auch unser Bootsrasta ist der Meinung, daß das Risiko eines Haiangriffs hier draußen eher unwahrscheinlich sei. Wir sind im Augenblick die einzigen hier, andere Boote liegen weiter entfernt vor Félicité und so wagen wir uns ins Wasser. Ich bin schon glücklich mit den vielen bunten Fischen und einem kleinen Riffhai, den ich schlafend unter einem Granit sehe. Auf eine Schildkröte wage ich gar nicht zu hoffen, aber es kommt, wie es kommen muß und unser Guide schleppt von irgendwoher eine herbei. Ich bin davon spontan nicht so begeistert, aber vom Anblick des im übrigen völlig entspannt wirkenden Tieres natürlich dennoch fasziniert. Als er sie losläßt und sich entfernt, gehe ich davon aus, daß sie nun umgehend die Flucht ergreifen wird, aber das tut sie gar nicht. Sie bleibt dicht in unserer Nähe und beobachtet uns genau. Es ist offensichtlich, daß sie das Spiel kennt und jetzt auf Futter wartet. Daß wir nichts für sie haben, scheint sie aber nicht weiter zu stören, die Neugier überwiegt hier wohl auf beiden Seiten. Ich habe ausgiebig Gelegenheit, sie anzusehen und bin schwer beeindruckt, denn so nah bin ich einer Seeschildkröte noch nie gekommen. Sie ist nicht so groß wie die, die ich auf Mayotte gesehen habe, vermutlich ist es auch eine andere Art. Wie alt sie ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber nach dem Zustand des Panzers zu urteilen, hat sie schon einiges erlebt. Ich bin überrascht, wie oft sie Luft holt. Nach einer ganzen Weile erst schwimmt sie davon, nicht ohne sich noch ein paarmal umzusehen, ob da vielleicht doch noch etwas Freßbares auftaucht.

Nach so viel Natur pur zwängen wir uns eines Abends in unseren feinsten Zwirn und mischen uns unter das noble Volk der Domaine. Das liegt weniger daran, daß wir nun so neugierig auf dieses Hotel wären, sondern vielmehr daran, daß jemand, der den Sänger kennt, uns erzählt hat, daß es heute Abend gute Livemusik gäbe.
Ich will nicht abstreiten, daß die Szenerie mit Bühne, Bar und erleuchtetem Pool jetzt so im Dunklen ganz hübsch aussieht. Dennoch wirkt es irgendwie nicht authentisch, hier auf dieser sonst eher rustikalen Insel.

Damenklo in der Domaine:

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Klo des Präsidenten:

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Erfreulich ist, daß sich zu dem Konzert des auf La Digue beheimateten Sängers zahlreiche einheimische Jugendliche eingefunden haben, die vor der Bühne sitzen, stehen und herumzappeln und hier ganz offensichtlich nicht unerwünscht sind. Wir ordern ein paar Cocktails, die zwar lecker schmecken, aber vor allem dadurch in Erinnerung bleiben, daß hier das Verhältnis zwischen Preis und Menge nicht so ganz stimmt. Dabei entsteht der Eindruck, daß das Personal vermutlich überwiegend aus Indern besteht, denn keiner ist des Französischen mächtig.
Am Service an sich gibt es nichts zu bemängeln. Die um den Pool herum aufgebauten Sitzgruppen sind durch Schonbezüge geschützt, die zu entfernen umgehend ein dienstbarer Geist herbeieilt, sobald man sich für einen Platz entschieden hat. Ein bißchen feucht ist es dennoch, aber bequem und es schaut sich recht nett so in den Sternenhimmel.

Der ist bislang immer wolkenlos gewesen und wir sind uns bewußt, daß wir enormes Glück mit dem Wetter gehabt haben und tragen es mit Fassung, daß die restlichen Tage auf La Digue nun ziemlich unbeständig werden.

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Die Strände sind bei solchem Wetter nicht so verlockend, aber bei Jules sitzt es sich ganz gemütlich. Wir schauen ihm beim Kontrollieren der Fischreusen zu, lernen, daß man die Kunst des Reisigbesenmachens von Hand auf La Digue auch nach Ankunft der Laubsauger noch beherrscht, und bestaunen die Männer, die tagein tagaus den frischen Oktopus von jenseits des Korallenriffs hereinbringen.

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Auch im Inselinneren gibt es immer noch genug zu beobachten, wie dieses kleine Kräftemessen am Wegesrand:

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Leider auch immer wieder sehr viel Müll. Das Hinweisschild an der Jetty gilt offensichtlich nur für Touristen, wenn man La Digue nicht verläßt, darf man sich seines Mülls wohl ungehindert entledigen.

Auf Rasenflächen abgestellte Wasserflaschen sind übrigens kein Müll, sondern dienen zur Abschreckung streunender Hunde.

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Was ein Hund damit wohl assoziiert?

Die zahlreichen Ruinen der Insel haben gerade bei düsterem Wetter einen besonderen Reiz.

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Die Möbel stehen noch drin, so als sei es überstürzt verlassen worden. Ich mag so gruselige und etwas rätselhafte Sachen.

Unsere Streifzüge über die verlassenen Grundstücke bringen uns außerdem noch die Bekanntschaft mit einem ganz bemerkenswerten Inselbewohner ein.

Er spricht uns an, als wir in einer Ruine herumstöbern. Brian heißt er und wohnt nebenan. Wir kommen ins Gespräch, erzählen ein wenig von uns und er von sich. Daß er Fußball spiele. Na gut, denke ich, wer tut das hier nicht. Daß er Nationalspieler ist und gerade mit der Nationalmannschaft der Seychellen die Goldmedaille bei den Indian Ocean Games 2011 gewonnen hat, läßt seine bescheidene Art kaum vermuten. Er freut sich sichtlich, daß wir ihn mit seiner Medaille fotografieren möchten. Und weil er so sympathisch ist und es eigentlich verdient hätte, mindestens genauso bekannt zu sein wie Viou-Viou auf der anderen Seite der Insel, hier, mit seinem Einverständnis natürlich:

Brian Dorby

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Zuletzt geändert von Suse am 29 Sep 2013 20:22, insgesamt 4-mal geändert.
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Suse
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Re: La Digue 2011

Beitrag von Suse »

Dann ist der Abreisetag da. Anstelle eines Ochsenkarrens werden wir mit dem Taxi abgeholt. Ich bin noch mit der Getränkeabrechnung im Gästehaus beschäftigt, als das Taxi 10 Minuten vor der vereinbarten Zeit erscheint. Der Fahrer springt aus dem Wagen wie ein Schachtelteufelchen, rudert mit den Armen und treibt uns zur Eile an. Daß wir eigentlich zur selben Zeit einen Ochsenkarren erwartet hätten, der für die Strecke zur Jetty zehnmal so lange gebraucht hätte, spielt keine Rolle, es ist der Fahrer, der Streß hat, nicht wir. Noch unzählige andere Gäste hätte er abzuholen, da käme er nun zu spät, schimpft er. Zumeist gelingt es mir, die manchmal fragwürdige Servicementalität der Seychellois mit Humor zu nehmen und die skurrilen Situationen, zu denen dies führen kann, als Würze des Urlaubs zu betrachten, aber dieser hier ist so dermaßen unverschämt, daß ich kurz davor bin zu explodieren. Kein Wunder, daß die Domaine nur Inder beschäftigt, ansonsten wäre wohl bei Tripadvisor und Holidaycheck auch alles ständig im roten Bereich, denke ich boshaft.

Wir sind dann auch die ersten an der Jetty, der Fahrer rast mit quietschenden Reifen zurück über die Insel, bringt als nächstes eine Gruppe junger Männer und gibt bereits wieder Gas, während einer der Fahrgäste noch einen vergessenen Gegenstand durchs offene Fenster vom Rücksitz nimmt. Das wütende Geschrei des Gastes hört er nicht mehr oder ignoriert er, als er schon wieder davonbraust, während der im letzten Moment noch seine Tasche durchs Wagenfenster zieht.

Praslin empfängt uns dann mit heftigem Dauerregen. Wir sehen schon schwarz für die wenigen Tage, die uns hier bleiben, und für die wir eine Wanderung zur Lazio und einen Besuch im Maital geplant hatten.
Die Grand Anse (die dritte dieses Urlaubs übrigens) bietet bei diesem Wetter sowohl vor als auch hinter dem Gästehaus einen traurigen Anblick. Immerhin gibt es einen indischen Supermarkt, der auch recht gut sortiert ist. 2008 habe ich bereits Bekanntschaft mit dem Take Away am Unabhängigkeitsdenkmal gemacht, und mittags pilgere ich los, um uns dort etwas zu Essen zu besorgen. Nach dem vielen Fisch auf La Digue wähle ich Hähnchencurry. Ich mag die kreolische Art der Zubereitung nicht, das Huhn mitsamt der Knochen zu verarbeiten, aber der Hunger treibt’s rein. Ich vermisse die Sandwiches von Jules und überhaupt kommt jetzt langsam erst ein gewisses Heimweh nach La Digue auf, das in der Hektik der Abreise völlig untergegangen war.

Für den Abend wünschen wir uns dann etwas Schmackhafteres und machen uns im Schein der Taschenlampen auf den Weg zum Café le Monde. Es ist vollkommen leer, wir sind die einzigen Gäste. Als wir uns setzen, kommt eine Kellnerin angeschlurft und legt uns grußlos die Speisekarten hin. Mein Freund fragt, ob es Mangosaft gäbe. Sie nickt. Maulfaulheit ist hier offenbar Einstellungskriterium. Ich bestelle ebenfalls ein alkoholfreies Getränk um zu vermeiden, daß sie die Weingläser anfaßt, denn an einem der Gläser sitzt, nicht auf den ersten Blick zu erkennen, am Stiel eine Spinne, die gerade eine Fliege aussaugt. Während wir auf zweimal Pizza Hawaii warten, beobachten wir fasziniert, wie der Fliegenkörper deutlich sichtbar langsam ausgesogen wird.

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Irgendwann wird mir wortlos mein Getränk hingestellt, mein Freund bekommt nichts. Spinne und ich trinken uns satt, er wartet geduldig, aber vergeblich. Die reine Frage nach Mangosaft wird hier offenbar nicht explizit als Bestellung gewertet. Unter dem Eindruck der Abreise von La Digue bin ich gerade in der richtigen Stimmung. Auf mein hingerotztes „La boisson pour Monsieur?“ schiebt sie ab und bringt prompt Mangosaft. Unglaublich. Die Pizzen sind aber gut, Trinkgeld gibt’s trotzdem keins. Als wir aufgegessen haben, ist auch die Spinne fertig und marschiert wortlos davon. Wir tun es ihr gleich.

Der kommende Tag bringt wieder schönes Wetter und wir nehmen den Bus zum Mont Plaisir. Der Fahrer brettert rasant die Straßen hinauf und hinunter, kommt am Fuß des Berges ruckartig zum Stehen und wir kippen etwas bedüselt hinaus.
Der Weg ist leicht zu finden und zu gehen. Ein bißchen harmlose Kletterei ist dabei und manchmal sind einige wenig vertrauenerweckende Holzstege über kleine Wasserläufe zu überwinden.
Wir passieren vereinzelt Häuser, eines ist von besonders schönen Lilienrabatten umgeben. Als ich stehenbleibe und meine Kamera herauskrame, fliegt die Haustür auf, eine Frau brüllt "No photos!“ und die Tür fliegt mit Karacho wieder zu. Da unzählige Menschen, Einheimische als auch Touristen, diesen Weg täglich zu benutzen scheinen, muß es recht anstrengend sein, seine Blumen auf diese Weise vor unerwünschter Ablichtung zu bewahren. Vielleicht könnte eine Voodoopuppe helfen? Bauanleitung zu erfragen an der Anse Caiman. :wink:

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Die Anse Lazio ist schon von weitem zu erkennen. Man sieht auch das Netz, aber vor allem beeindruckt die Farbe des Wassers. Auch aus der Nähe finde ich den Strand recht schön. Voll ist es, natürlich, voller noch als an der Source d’Argent, nur ohne Brautpaare. Mir gefallen die flach abfallende Uferzone und die vielen schattenspendenden Bäume. Baden gehen wir nicht, dazu sind die Haiangriffe irgendwie noch zu präsent. Das Essen im Bonbon Plume ist hervorragend, die Bedienung freundlich, und nach einem kleinen Fußmarsch zur nächstgelegenen Bushaltestelle fahren wir einmal im Affenzahn um die halbe Insel. Busfahren auf Praslin ist witzig, ziemlich rasant und hört sich manchmal gefährlich an, wenn es auf serpentinenreichen Strecken ständig im Getriebe kracht. Schade ist nur, daß sowohl das Maital als auch das Raffles, von dem ich inzwischen so viele Fotos, Innen- und Außenaufnahmen, gesehen habe, und das ich gern bei dieser Gelegenheit näher in Augenschein genommen hätte, so schnell vorbeifliegen.

Auf dem Weg zum Café le Monde haben wir am Vorabend eine etwas räudig aussehende Take away-Pizzeria passiert, mit der wir es mal riskieren wollen. Unsere Risikobereitschaft wird belohnt, die Pizzen sind ganz großartig und obendrein günstig, die Mitarbeiter sind gut gelaunt und so sitzen wir hochzufrieden in der lauen Tropennacht, umgeben von einheimischen Jugendlichen.

Der nächste Tag bringt erneut leichten Regen, aber was wäre Praslin, ohne einen Besuch im Maital gemacht zu haben. Der kann, so empfinde ich es zumindest, bei Regen sogar schöner sein als im Sonnenschein. Ich mag es sehr, in der Düsternis und zum Trommeln der Tropfen auf den Palmenblättern dort herumzuwandern. Es ist leer im Wald, zwischendurch begegnet uns einmal eine geführte Gruppe Franzosen, ansonsten sind wir fast ganz allein.
Wenn ab und zu die Sonne herauskommt, beginnt der Wald zu dampfen und die Tiere lassen sich blicken, man muß nur mal eine Weile still sein und still stehen.
Wir sehen verschiedenste Geckos, viele Spinnen und die stets präsenten und manchmal etwas aufdringlichen Seychellen-Bülbüls. Sie sind aber ganz witzig, sehen nicht nur aus wie Punks, sondern benehmen sich auch ein bißchen so.

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Es gibt unzählige Farne in allen Farbschattierungen, vor allem Schild- und Glanzfarne, die an den Hängen wachsen.

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Oder hier ein Nestfarn:

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Bisher habe ich nur einmal eine geführte Wanderung im Maital mitgemacht, die mir auch ein paar Informationen eingebracht hat, die ich so sonst sicher nicht bekommen hätte, und die ich schon deshalb nicht bereue. Es so auf eigene Faust zu erleben, ist aber sehr viel schöner und intensiver.

Für die, die sich mal ein bißchen ins Maital hineinträumen möchten, gibt’s eine wunderschöne Website von jemandem, der wohl auch mal hier am Board aktiv war:

http://www.einparadiesauferden.de/flash.php

(einfach links oben die Audiodatei 2, Vallée de Mai anklicken)


Wir bleiben lange hier, am Ende sogar länger als geplant, denn wir müssen eine Stunde auf den nächsten Bus warten. Eine richtige Bushaltestelle gibt es nicht, lediglich einen auf den Asphalt gepinselten Haltepunkt hinter einer Kurve, um die der nach europäischem Vorbild sozialisierte Praslinois mit quietschenden Reifen herumbrettert. Da kann, nach knapp einer Stunde eng an den Felsen gequetschten Herumstehens schon mal der Wunsch aufkommen, das Weltkulturerbe nun doch endlich mal verlassen zu wollen... :wink:

An unserem letzten Abend sitzen wir wieder in der kleinen Pizzeria an der Grand Anse und lassen den Urlaub Revue passieren. Daß die Seychellen kein Reiseziel sind, das man so einfach konsumieren kann und sollte.
Daß wir die spannendsten Begegnungen wohl gerade abseits der plakativen Schönheit der Strände hatten und daß der manchmal etwas herbe Charme der Locals rückblickend betrachtet dann doch für einen Lacher gut ist. Daß es manchmal anstrengend, aber doch immer wunderschön war.
Und daß wir – natürlich - wiederkommen wollen und es noch viel zu entdecken gibt.

Bis dahin gibts noch ein paar kleine Wartezeitüberbrücker:

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Viele Grüße,

Suse
Zuletzt geändert von Suse am 29 Sep 2013 20:49, insgesamt 4-mal geändert.
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creazy
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Re: La Digue 2011

Beitrag von creazy »

sehr schöne eindrücke. da werder erinnerungen wach. war doch erst vor 3 monaten :o
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blueshark
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Re: La Digue 2011

Beitrag von blueshark »

Hallo Suse,

danke für den schönen und sehr stimmungsvollen Bericht,
da möchte man am liebsten wieder........ :wink:
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mr.minolta
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Re: La Digue 2011

Beitrag von mr.minolta »

Suse hat geschrieben: Im Geiste entwerfe ich schon neue Rupienmünzen mit Brautpaaren, die Raffaellopackungen in der Hand halten. Feenseeschwalbe war gestern.


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:lol:
Suse hat geschrieben:Nicht übel ist aber auch die Rückenansicht der einheimischen Rastamänner, die ihre Gangsta-Rapper-Hosen spazierenführen.


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:shock:
Suse hat geschrieben:Für den Abend wünschen wir uns dann etwas Schmackhafteres ...

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:wink: + :bounce:
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Torsten
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Re: La Digue 2011

Beitrag von Torsten »

Seeeeehr schön, Suse! Vielen Dank, dass Du das alles mit uns teilst. Ich war bei all den ganzen Seychellenreisen noch immer nicht auf den Sisters, werde den Besuch aber wohl beim nächsten Aufenthalt in Angriff nehmen.

Viele Grüße, Torsten :D
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Suse
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Re: La Digue 2011

Beitrag von Suse »

Oh, Danke für die Rückmeldungen. Freut mich, wenn Ihr Spaß beim Lesen hattet.

Ja, der Eindrücke waren es viele, und sie sind noch sehr präsent, auch wenn es fast schon ein Jahr her ist.
Die große Schwester lohnt sich auf jeden Fall, hat mir sehr gut gefallen! Ich war dafür leider noch nicht auf Curieuse, das haben wir wegen des schlechten Wetters ausfallen lassen.
Und auf Mahé gibts bestimmt auch noch einiges zu sehen. Naja, und Bird würde mich ja auch mal reizen... Ach ja, meinetwegen könnts schon wieder losgehen.

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Jetzt hab ich gerade einen akuten Fernwehanfall. Da hilft nur ein Sparstrumpf! :wink:

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Mission1
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Re: La Digue 2011

Beitrag von Mission1 »

Hallo Suse, danke für den Bericht, sehr kurzweilig geschrieben und ich habs mit Genuß komplett gelesen, dieser Weg von der Anse Caiman nach Norden den habe ich damals auch gesucht und nicht gefunden...

Wir waren dieses Jahr auf paar Inseln in Thailand, aber wenn man die Seychellen kennt, na ja was soll man sagen, da ist man doch eher enttäuscht, weniger wegen der Natur, sondern eher wie die Thais damit umgehen... Aproppo mit Natur umgehen, wie siehts eigentlich auf der Nachbarinsel von La Digue aus, bauen sie diese furchtbaren Bunker weiter? Sind da Leute eingezogen? Sehen sie vielleicht nach Fertigstellung gar nicht so furchtbar aus? Erzähl doch mal deine Meinung, würde mich interessieren...
Solche Berichte wie deiner lassen Gedanken reifen so, weißt du, so per Direktflug mit Condor, einfach mal wieder nach dem Rechten zu schauen :wink: Air France kommt für mich ni in Frage, die versenken mir zu oft ihre Flugzeuge, obwohl diese technisch in Ordnung sind :roll:
Viele Grüße
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Suse
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Re: La Digue 2011

Beitrag von Suse »

Mission1 hat geschrieben: wie siehts eigentlich auf der Nachbarinsel von La Digue aus, bauen sie diese furchtbaren Bunker weiter? Sind da Leute eingezogen? Sehen sie vielleicht nach Fertigstellung gar nicht so furchtbar aus? Erzähl doch mal deine Meinung, würde mich interessieren...
Du meinst Félicité, ja?

Versprochen wurde dies:

http://www.signatureresidencesworldwide ... Villa.html

und daraus geworden ist das:

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Wir sind auf dem Rückweg von Coco Island daran vorbeigefahren und ich habs lediglich vom Boot aus gesehen, hätte mich aber natürlich auch gereizt, darin herumzustiefeln. Die Hütten stehen im Rohzustand da, weitergebaut wird auch nicht, das hat man uns auf La Digue auch so erzählt. Keine Ahnung, ob das noch mal fertig wird, oder falls nicht, ob das, was bis jetzt gebaut wurde, wieder abgerissen wird.

An sich hätte ich mir so moderne Architektur gerade auf den Granitinseln ganz gut vorstellen können, wenn es denn neutral gehalten ist und sich unauffällig in die Natur einfügt. Dieses Verkaufsvideo von Zil Pasyon sah ja recht ansprechend aus, wenn auch der eine oder andere etwas übertriebene Palazzo protzi darunter war. So, wie es jetzt ist, ist es natürlich eine Schande, aber für die Natur sicher besser, daß sich dort niemand niederläßt. Es liegen ohnehin schon jeden Tag massenhaft Boote vor Félicité.

Gruß,

Suse
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LeoLaDigue
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Re: La Digue 2011

Beitrag von LeoLaDigue »

Ein suseliger Reisebericht von Suse! :D :D :D
Echt ober-suselig, die suseligen Touren von Suse und Suse-Partner! :bounce: :bounce:

Deshalb sende auch ich ein erfreutes suseliges Suse-klasse, zu susel Suse!

VG Leo :O
"Im B&M Store angekommen, fällt mir ein Stein vom Herzen: massenweise Drahtbürsten in der Auslage, nicht die beste Qualität, aber spottbillig!"
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Suse
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Re: La Digue 2011

Beitrag von Suse »

Leo, der war echt grubiwürdig!

:D

Gruß,

Suse
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Re: La Digue 2011

Beitrag von Suse »

Kleines Update für alle inzwischen vielleicht bereits seychellenentzügig Gewordenen. Wenn man mittlerweile ziemlich genau zwei Jahre (oder vielleicht länger) nicht mehr auf den Inseln war, hilft gegen den "chagrin des iles" oder die Sehnsucht nach den Inseln ein selbstgekochter Octopussalat à la Anse Banane (nach Originalrezept von Jules) mit entsprechendem Nachtisch.

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Garantiert ohne Nebenwirkungen und im Selbstversuch getestet! Es erhöht die Wirkung ungemein, wenn man aus Gründen der Authentizität einen kleinen Viou-Viou dazusetzt: :wink:

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Gruß,

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