Ein kleines Update zu Martinique, (wer sich den Text sparen möchte, kann auch nur die beiden letzten Sätze lesen)

: wir sind im Mai 2007 von Orly (Inlandsflug!) aus nach Martinique geflogen. Tolles Flugzeug mit interaktivem Bildschirm an jedem Platz. Hilft tatsächlich, die 8,5 Std. Flugzeit zu überbrücken. Wir waren insgesamt eine Woche auf Martinique, unterbrochen durch eine Woche Dominica. Gewohnt haben wir zuerst in Trois Ilet, gegenüber von Fort de France im sehr ordentlichen 3 Sterne Hotel Camelia, nicht am Strand, aber schön am Hang gelegen mit wunderbarer Aussicht und einem großen Pool für morgendliches Schwimmvergnügen vor dem Frühstück.

Die erste Nacht hatten wir vorgebucht, 79 EUR/Nacht und Zimmer mit Frühstücksbuffet, die 2. Nacht neu verhandelt und 75 EUR bezahlt. Wir hatten am Flughafen einen Corsa gemietet, der für die Steigungen fast untermotorisiert war. Da der erste Morgen völlig verregnet war, haben wir unsere Sightseeingtour abgebrochen und sind über die Bucht mit einer kleinen Fähre nach Fort de France gefahren. Bis auf die Markthalle (entschädigt für vieles

) war die Stadt eine Entäuschung: europäisch ohne karibisches Flair. Auch der berühmte Park war zu der Zeit leider eine einzige Baustelle.
Aber abends haben wir direkt am Strand gut und preiswert gegessen (1 l Hauswein, sehr lecker, 6,50 EUR, insgesamt um die 40 EUR). Am nächsten Tag haben wir morgens Golf gespielt auf dem einzigen Platz der Insel, War ein Erlebnis! Nachmittags den Süden der Insel erkundet, sehr schöne Strände entdeckt um Le Marin und St. Anne, aber wenn die Palmen und die vielen dunkelhäutigen Menschen nicht wären, könnte man auch an der Cote d’Azur sein, Im Ort Trois Ilet gab’s abends sehr leckere Languste mit Vorspeisen und wieder viel Hauswein. Am nächsten Tag haben wir dann mit der Fähre nach Dominica übergesetzt, Katamaran wie die Cat Cocos, Fahrtdauer ca. 2 Std. für knapp 100 EUR/Person, hin und zurück. Über Dominica hatte ich schon einiges geschrieben, daher gehts weiter mit unserer Rückkehr nach Martinique. Der wildere Norden reizte uns, daher haben wir uns einen größeren Renault gemietet für 28 EUR/Tag und haben uns Richung Mount Pele aufgemacht, nicht ohne den Botanischen Garten in Balata zu besichtigen. Jede Menge Kolibris sind dort aus der Nähe zu sehen, die um die Zuckerwassertränken herumschwirren. Auch sonst lohnt sich der toll angelegte Garten mit fast allen auf Martinique vorkommenden tropischen Bäumen, Pflanzen und Bambusstauden.

In der Nähe des Mount Pele haben wir relativ teuer übernachtet mit Abendessen in einem Wartesaal, um dann am nächsten Tag die 3-Stundenwanderung auf den Gipfel des M. Pele zu unternehmen. Der Berggipfel lag am nächsten Morgen im tiefsten Nebel (wie fast jeden Tag), so dass uns dringend von der Wanderung abgeraten wurde. Wir waren aber voller Tatendrang, so dass wir in die Gorges de la Falaise abgestiegen sind. War schon sehr anstrengend und geht nur in Badesachen. Mit einem Führer unten in der Schlucht geht es dann weiter den Fluss hoch. Schönes Erlebnis.
Nachmittags haben wir auf Empfehlung die Rumdestille St. James an der Ostküste besucht. Ich habe mich bei der Verkostung zurückgehalten, so das ich auch den Rest des Tages genießen konnte (auf Guadeloupe bin ich einmal nach dem Besuch einer Rumfabrik und der anschließenden Degustiation in einem kühlen Raum dann draußen vor der Tür stumpf umgekippt und der Tag war gelaufen). Auf der Halbinsel Caravelle haben wir nach dem Hauptort Tartane das gleichnamige Hotel Caravelle gefunden und dort für 64 EUR/DZ mit Frühstück sehr komfortabel mit riesiger Terasse und schöner Aussicht gewohnt. Da zum Hotel auch ein weithin bekanntes Gourmet-Restaurant gehört, war der Abend (zwar nicht ganz billig, 89 EUR, aber) gerettet. Die Halbinsel hat wunderschöne Strände, einer ist auch vom Hotel in 5 Min. zu erreichen, so dass man dort auch mehrere Tage relaxen kann.
Wir sind am nächsten morgen nach Le Robert gefahren und dort im Hafen mit Madame Capitaine Helene handelseinig geworden. Mit ihrem Schnellboot haben wir mehrere Inseln besucht, Leguane gesehen, und auf der letzten Insel, Ilet de Madame, 2 Stunden gefaulenzt und gebadet in türkisfarbenem Wasser mit 29° für 20 EUR/Person. Abends haben wir in Tartane in einem Creolischen Restaurant unglaublich lecker und preiswert gegessen.

Vergessen darf ich nicht den Ti-Punsch, den wir immer vor und nach dem Essen getrunken haben, aber Vorsicht, bei längerem Aufenthalt kann man schon dem Alkoholismus verfallen.

Am nächsten Morgen hat der Virus „Golf“ wieder zugeschlagen und wir haben mit einer netten Einheimischen eine Runde auf dem tollen Golfplatz gespielt. Abends ging dann der Flieger nach Paris. Insgesamt ist Martinique eine schöne blühende Insel, jedoch auch sehr zersiedelt und für meinen Geschmack zu europäisch. Es geht dort alles zu glatt und zu einfach, im Gegensatz zu den anderen selbständigen karibischen Inselstaaten. Und nur für einen Badeurlaub würde ich die französische Mittelmeerküste vorziehen.
Gruß
boldie