
Routen auf Flores und Corvo

Flores in Sicht
Zusammen mit Corvo bildet Flores die Inselgruppe der Westlichen Azoren. Wie schon eingangs erwähnt, befinden sich die beiden Eilande abgeschieden im äußersten Westen des Archipels und gehören tektonisch schon zur Nordamerikanischen Platte. Da diese okzidental abdriftet, wächst auch die Entfernung zu den anderen Schwestern ständig. Es sind zwar bloß einige Zentimeter pro Jahr, aber sie haben ja Zeit...

Flores ist die bei Weitem größere der Beiden - Verhältnis ca. 9:1 (144km2: 17 km2). Das "Blumenparadies der Azoren" ist die grünste Insel der Neun, Ergebnis der meisten Niederschläge - ca. 1.400 mm/cm2 (fast doppelt so viele wie St. Maria, von dem es 600 Km entfernt liegt). Hier gibt es auch das westlichste Dorf Europas - Faja Grande - sowie den westlichsten Felsen des Kontinentes - Monique -, den die Einheimischen als Ende Europas bezeichnen.

Blumenpracht auf der Blumeninsel

Santa Cruz da Flores

Faja Grande, die westlichste Ortschaft Europas

Der Punkt im Meer hinter dem Hügel ist das Ende Europas: Der Felsen Monique
Entdeckt wurde Flores (Blumen) Mitte des 15. Jh., aber seine Besiedlung erfolgte erst gegen Ende dieser Zeitspanne. Die Flamen - gefolgt von den Portugiesen - brachten neben den klassischen Pflanzen und Tieren auch Färberwaid (Pastell) mit, mit dessen Anbau sie sich gute Einnahmen erhofften. Die Pflanze entwickelte sich in diesem Klima zwar prächtig, doch es fehlte an Transportmöglichkeiten, sodass sie in den Verladestätten verfaulte. Darauf wanderten schon viele Bewohner hauptsächlich nach Brasilien und nachher an die Ostküste der USA und Kanadas aus.
Die Bewohner dieser beiden Eilande hatten es schon immer schwerer, als die der Schwesterinseln, weil sie sehr isoliert waren und keine Schiffsrouten an ihnen vorbeiführten. So blieben sie nicht nur arm, sondern auch rückständig. So z.B. gab es Bewohner, die erst in den 90-ger Jahren Schuhwerk trugen

Das Erscheinungsbild der Insel änderte sich erst nach dem Beitritt Portugals zur EU. Auch hier wurde viel investiert, sodass man im Hauptstädtchen Santa Cruz da Flores - knappe 2.000 EW - moderne Verkehrswege sowie einige Restaurants - nebst einem Hotel - Ocidental - antrifft.

Hotel Ocidental
Lange Zeit blieb Santa Cruz da Flores das einzige Zentrum von Flores. Seit jedoch eine große Hafenanlage vor Lajes gebaut wurde, wo auch größere Schiffe einlaufen können, hat der Ort an Bedeutung verloren. Die paar Behördenbüros in der Ortsmitte liegen alle Tür an Tür, sodass man schnell abgefertigt wird. Großer Andrang ist hier fehl am Platz.

Hafenanlage in Lajes, dem zweitgrößten Ort auf Flores
Das Landesinnere gleicht einer welligen Hügellandschaft, unregelmäßig parzelliert, aber sehr sauber angelegt. Es verleiht dem Besucher Ruhe und Romantik. Von Zeit zu Zeit zwitschert ein Vogel, rauscht eine Windboe vorbei, alles umringt von Hortensien. Einfach schön!

Im Landesinneren

Blick zum Moro Alto
Blick zum Moro Alto (914 m), der höchsten Erhebung der Insel