Hamburg
Anmerkung: Vielleicht sitzen nun einige Leser verdutzt vor ihren Schirmen und fragen sich, was dies soll; schließlich ist Hamburg doch ein Teil Deutschlands. Damit haben sie auch völlig Recht, doch aus meiner Sicht ist es Ausland, wiel sich ja mein Wohnsitz in Siebenbürgen befindet und das ist nun mal für mich Ausland. Deshalb bitte ich um Verständnis, wenn ich mir diese Sichtweise erlaube. Dazu noch Folgendes: Vor Jahren behauptete ein Bekannter von mir, der Bayer ist, dass für ihn alles, was nicht aus Bayern stamme, Ausland sei...

Daraus ist ersichtlich, dass sich da die Geister teilen.
Wie dem auch sei, wir haben uns erlaubt, nach der Kreuzfahrt noch zwei Tage in der Hansestadt zu verweilen, um ihre Schönheiten zu genießen.
An einem Sonntagmorgen landete die Meraviglia in ihrem Sommerheimathafen - im Winter ist es Genua -, womit unsere Reise ein Ende fand. Da die U3 zu der Zeit nicht fuhr, begaben wir uns auf eine ungewollte Stadtrundfahrt, weil uns jeder bezüglich des Hotels, das wir schon gebucht hatten, was anderes erzählte. So kamen wir ohne unser Wissen auch auf die Reeperbahn, die eigentlich jedem Mann ein Begriff sein sollte, befindet sich doch hier das bekannteste Zentrum des horizontalen Gewerbes

. Die Auslagen - und auch das ganze Ambiente - schienen schon etwas anders gestaltet zu sein, doch darüber zerbrachen wir uns keinen Kopf, denn die Ermüdungserscheinungen machten sich immer mehr spürbar. Erst nach einer kleinen fast drei Stunden dauernden Robinsonade fanden wir das Ziel. Es befand sich an einer der Hauptstraßen, die hauptsächlich nachts sehr frequentiert war, weil sie zum Lustgewerbe führte...
Nachdem wir uns etwas frischgemacht hatten, erfolgte - am Michel, einem der Wahrzeichen, vorbei - der Weg zum Hafen. Dort angelangt, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auf einer immensen Fläche reihten sich Schiffe sowie verschiedene Gebäude aneinander. Ja, Deutschlands "Tor zur Welt" war tatsächlich beeindruckend, ist Hamburg doch nach Rotterdam und Antwerpen der größte Hafen Europas. Interessant fand ich auch, dass jeder behauptete es handle sich um einen Meereshafen, obwohl es von hier bis zur Mündung der Elbe noch etwa 100 Km sind. Nun gut, durch ständiges Tiefenbaggern können auch die größten Frachter hier einlaufen, doch geografisch ist es nicht korrekt.
Kurzentschlossen wurden Karten für eine Hafenrundfahrt ergattert und ab ging es entlang der Fleete - eine Art Kanäle - und der Elbe an verschiedenen teilweise seltsamen Errichtungen vorbei. Beeindruckend! Dann führte uns der Weg zur Elbphilharmonie, ein gigantischer Bau, dessen Erstellung mit 86.000.000 Euro veranschlagt wurde - bei einer Bauzeit von drei Jahren. Tatsächlich kostete er fast eine Milliarde Euro und wurde nach zehn Jahren eröffnet... Dieser Schildbürgerstreich wird nur noch vom Flughafen Tegel in Berlin getoppt, dessen Fertigstellung vielleicht im nächsten Jahrhundert erfolgt...
Auf dem Rückweg führte uns ein Lift auf den Michel, dem mit 132 m höchsten Turm der Stadt, von wo wir aus 104 m herrliche Stadtüberblicke genießen konnten. Danach fielen wir ermattet in die Betten, bevor draußen der große Rabatz begann.
Am folgenden Vormittag wurde an einer Stadtrundfahrt teilgenommen. Sie führte vom Hafen - eigentlich hätte man auch anderswo ein-/aussteigen können - durch die Innenstadt bis zur Alster, die hier zu zwei Seen gestaut wurde, in deren Nähe sich Prunkbauten erheben, die auf Grundstücken errichtet wurden, deren Quadratmeterpreis sich auf ca. 10.000 Euro beläuft. Sie konnten nur teilweise erblickt werden, da sie sich meist hinter hohen Bäumen erhoben. Am Nachmittag nahmen wir dann an einem Straßenfest auf St. Pauli - dort gibt es nicht nur Puffs...

- teil, nahe des Millerntors, dem Stadion des Zweitligisten FC St. Sauli.
Am dritten Tag - der Flug fand erst am späten Nachmittag statt - wurde noch etwas im Park und Hafen herumgetrödelt, bis die zweitgrößte Stadt Deutschlands hinter uns blieb.
Fazit: Hamburg ist immer einen Besuch wert!
Der Altar vom Michel
Modernes Hochhaus, im Volksmund Döner genannt...
Teile der riesigen Hafenanlage
Der Michel
Die inzwischen weltberühmte Elbphilarmonie
Auf der Reeperbahn
Straßenfest auf St. Pauli
Blick zum Hafen
In Hamburg gibt`s nicht nur schiefe Typen...
Das Hotel Hamburg bietet - wenn man das nötige "Kleingeld" aufbringen kann - einen herrlichen Blick über den Hafen