Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Praslin
Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Praslin
Nachdem wir nun schon viiiel zu lange wieder zu Hause sind (zwei Wochen...) muß ich mein Urlaubsfeeling mit einem Reisebericht noch ein wenig verlängern
Vielleicht ist er auch hilfreich für andere Seychellen- Erstbereiser und ich kann mich ein bißchen für die Tipps aus dem Forum (ich habe lange mitgelesen) revanchieren.
Wie alles begann:
Ich darf das hier eigentlich gar nicht laut sagen, aber ursprünglich wollten wir auf die Malediven
Nach einiger Recherche habe ich aber beschlossen, daß es mir zu arg ist, was da umwelttechnisch und auch im Bezug auf Shark- finning abgeht... auch wenn es den Herrschaften dort wohl ziemlich egal ist, ob ich jetzt hinfahre oder nicht- mir war es wichtig, sie zu boykottieren, denn irgendjemand muß ja mal anfangen.
Wohin also sonst? Inseln sollten es sein, Tauchen war gefragt, aber auch ein wenig wandern und herumfahren, also nicht NUR Strand...
Was ich dann so über die Seychellen fand, ließ mich aufhorchen... Sharkfinnig- Verbot, strenge Umweltgesetze, 40% der Fläche Naturschutzgebiet, Touristenzahl limitiert, gute Sozialversorgung, Schulpflicht..... da müssen wir hin.
Worte wie ""Paradies", "letztes unverdorbenes Fleckchen der Erde" machten uns den Mund wässrig und nachdem ich auch noch herausgefunden hatte, daß es durchaus auch leistbar sein kann- nix wie hin. Daß dann im Endeffekt auch nicht alles so rosig ist, sollten wir erst später merken....
Der Flug:
hier hatten wir Glück, denn ich habe anscheinend genau an dem Tag angerufen, als der Winterflugplan der Condor rauskam und somit noch Miles and More- Plätze frei waren. Die Steuern ließen sich in unserem Fall (weiß nicht, wieso) leider nicht mit Meilen zahlen, also kamen zu den 57.000 Meilen nochmal rund 300 Euro dazu. Regulärer Flugpreis von Frankfurt wäre zu diesem Zeitpunkt 890,-- Euro gewesen.
Der Flug an sich war ok- Condor halt, d.h. recht wenig Beinfreiheit, sonst gab es aber nix zu bemängeln- sehr freundlicher Service, das Essen auch nicht schlechter als bei anderen Fluglinien und daß man den Alkohol bezahlen muß, stört mich nicht... ich trink beim Fliegen ohnehin lieber Wasser.
Ankunft und Flug nach Praslin:
wir hatten uns entschieden, als erstes auf Praslin zu bleiben, da uns mehrere Leute empfohlen hatten, Mahe am Schluß zu machen, um keinen Streß mit dem Transfer beim Rückflug zu haben. Zwar geht der Condor- Flug ja immer erst um 23:10, wir hätten also bestimmt genug Zeit dafür gehabt, aber es ist schon ganz praktisch, wenn man in der Nähe ist, schon allein wegen des Gepäcks.
Die Abfertigung am Flughafen auf Mahe war auch schnell erledigt, Rückflugticket und erste Adresse wird kontrolliert, Stempel (leider tatsächlich keine Coco de Mer mehr) in den Paß und das war´s.
Danach haben wir uns erst einmal am Automaten mit Rupien eingedeckt und für den Inlandsflug eingecheckt- verlief alles problemlos, man bekommt lustige Plastikbordkarten, die man beim Einsteigen wieder abgibt.
Der Flug dauert dann ca. 15 Minuten und man bekommt von oben einen ersten wunderschönen Eindruck vom "Paradies".
Die Investition in den Flug lohnt sich auf jeden Fall, ich glaube die Überfahrt mit der Cat Cocos wäre uns nach der langen Anreise zu mühsam gewesen.
Vom Flughafen Praslin zur Unterkunft an der Cote d´Or (oder Anse Volbert) haben wir uns ein Taxi geleistet, Kostenpunkt 20 Euro, also auch nicht teurer als bei uns, und mit Gepäck und nach 14 Stunden auf Achse hatten wir keine Lust auf den Bus.
Der Empfang im "Les Lauriers" war alles andere als herzlich. Wir sind erstmal rumgestanden wie bestellt und nicht abgeholt, haben versucht uns bei der anwesenden Dame bemerkbar zu machen, die uns aber recht gekonnt ignoriert hat. Irgendwann kam sie dann doch, hat uns wortlos einen Begrüßungscocktail und zwei Formulare vor den Latz geknallt und ist wieder verschwunden.
Nach einiger Zeit tauchte sie wieder auf und erzählte uns, daß es in unserem Zimmer ein Problem mit dem Wasser gäbe und wir für ein paar Stunden in ein anderes Zimmer könnten, um erstmal zu duschen- nette Lösung, nur leider gab´s in dem anderen Zimmer auch kein Wasser.
Dieses Problem hat uns in den vier Tagen unseres Aufenthalts verfolgt, es gab zwar Wasser, aber nicht von oben, also kein Duschen, sondern halsverrenkerische Wäsche unter dem kniehoch angebrachten Hahn. Nun sind wir wirklich keine mäkeligen Pauschaltouris und haben durchaus Verständnis für Wasserknappheit (darauf wurde das Problem nämlich geschoben), aber etwas mehr Bemühen hätten wir schon erwartet und nicht so a la "Tja, Pech, damit muß man halt rechnen, wenn man hier Urlaub macht" zumal es ja genügend Wasser gab, aber eben nicht aus der Dusche- also eher ein hauseigenes Problem.
Überhaupt haben wir von der Freundlichkeit der Seychellois anfangs nicht viel gemerkt, eher wurde immer der Eindruck vermittelt, wir doofe Touris stören eigentlich nur.
Das Abendessen im Lauriers ist dafür ganz ausgezeichnet, es gibt ein creolisches Buffet und Edwin- der Besitzer- grillt exzellenten Fisch, Hähnchen und Schweinefleisch. Sonntags ist´s besonders nett, mit Liveband, die von Bryan Adams über die Eagles bis Johnny Cash alles im Programm hat und zwar in creolischen Variationen
All das hat natürlich auch seinen Preis und schlägt mit 25 Euro pro Person und unverschämten Getränkepreisen (Seybrew für 4, Wasser für 9 Euro!!) zu Buche.
Edwin organisiert auch allerlei Bootsausflüge, von denen wir einen mitgemacht haben und zwar nach Curieuse und St. Pierre.
Von Curieuse waren wir begeistert! Eine wunderschöne Insel, traumhaftes Meer und natürlich die Schildkröten!!!! Zu Beginn war ich zwar etwas skeptisch ob der "Vermarktung" der Riesen, zumal einige Kinder gleich am Panzer reiten mußten......
Die Schildis haben aber die Möglichkeit, sich frei auf der gesamten Insel zu bewegen und werden ziemlich sich selbst überlassen. Mit streichelnden Touris haben sie es nur einige Stunden am Tag zu tun und wirkten davon auch relativ unbeeindruckt. Außerdem wären sie ohne die Aufzuchtstation vielleicht schon ausgerottet- bei den Geschichten, daß sie als lebender Proviant an Seemänner verkauft und am Rücken übereinandergestapelt transportiert wurden, kamen mir sowieso die Tränen.
Nach dem (beliebig dauernden) Aufenthalt auf der Station ging es über einen markierten Pfad ca. 20 Minuten zur Anse Jorge, einer Bucht in der anscheinend alle Ausflugsboote landen und das organisierte BBQ abgehalten wird. Wenn man aber ein bißchen weiterspaziert, findet man genügend Plätze, an denen man ungestört ist. Und man muß ja schon auch mal sagen, daß es nicht gerade Massen sind, auf die man trifft... insgesamt vielleicht 20 Leute. Außerdem ist´s ja auch mal ganz nett, zu plaudern.
Nach dem BBQ und noch ein wenig Zeit am Strand ging es mit dem Boot weiter zu Insel St. Pierre zum Schnorcheln.
Auch hier waren wieder relativ viele Leute. Wenn man sich aber auf die äußere Seite der Insel wagt (was nicht gefährlich ist, aber außer uns komischerweise niemand gemacht hat), kann man schon einige nette Meeresbewohner sehen- Riffhaie, Napoleons, Muränen, Hornhechte, Rotfeuerfische und die vielen "bunten Fischis", die den Indischen Ozean so bevölkern.
Die Korallen sind hier leider so gut wie komplett zerstört, was wohl hauptsächlich an El Nino von 2002 liegt, allerdings ist das unkontrollierte Auswerfen der Anker der Regeneration sicher auch nicht dienlich.
Der Preis für den Ausflug belief sich auf 65,-- Euro, wobei ich nicht weiß, ob das der Hausgästespezialtarif ist, denn ich habe hier im Forum auch schon von 80- 90 Euro gelesen.
Da wir schon um zwei wieder zurück waren, hatten wir noch Zeit die Gegend ein wenig zu erkunden und sind losgezogen Richtung Anse Possession. Eigentlich war ein Abstecher zu einem kleinen Lokal mit Fruchtstand (Keven gegenüber Paradise Sun Hotel) geplant, doch leider waren wir zu doof und sind vorne dran vorbeigelaufen...
wir haben´s an einem anderen Tag aber doch geschafft und ich kann ihn und seine frischen Fruchtsäfte nur wärmstens empfehlen! Die Speisekarte hat uns gleich dazu bewogen etwas essen zu wollen, aber leider ging´s nur abends auf Reservierung und er war schon voll.
Unterwegs durften wir auch wiedereinmal die Kehrseite des Paradieses sehen, in Form einer "wilden" Müllhalde- von einem Fernseher über einen Kühlschrank bis hin zu einem halben Auto inklusive Batterie war ein wenig abseits der Straße einiges zu bewundern, zusätzlich zum allgegenwärtigen Plastik, das sowieso einfach überall weggeworfen wird (von wegen strenge Umweltgesetze...)
Was uns aber besonders getroffen hat- in geringem Abstand zueinander fanden wir drei ausgelöste Wasserschildkrötenpanzer, deren Inhalt meiner Theorie nach- trotz strengsten Verbots- gegessen wurde........
Ein weiterer Ausflug, der natürlich auf Praslin nicht fehlen darf ist eine Wanderung durch´s Vallee de Mai und seine tolle Vegetation. Am besten alle Wege (North und South Circle) mit diversen Abstechern zu den Aussichtspunkten. Wasser sollte man schon dabei haben, denn die Hitze und Luftfeuchtigkeit können auch diesen an sich harmlosen Spaziergang etwas anstrengender machen.
Die frischgepressten Säfte und Snacks im kleinen Restaurant sind ausgesprochen lecker!
Der Eintritt kostet 20 Euro oder 300 Rupies, man spart also 2-3 Euro, wenn man in Rupies zahlt.
Die Anfahrt klappt problemlos per Bus, wenn man genug Zeit hat- denn wofür es Fahrpläne gibt, hat sich bis nach Praslin noch nicht herumgesprochen
Aber man ist ja schließlich nicht auf der Flucht, sondern im Urlaub und so eine Busfahrt hat schon was... wir sind auf den diversen Fahrten mit einigen Seychellois ins Gespräch gekommen, was uns wieder etwas positiver gestimmt hat, nach all der Unfreundlichkeit.
Eine nette Überraschung waren auch zwei einheimische Mädels, die uns- nach einem Tag an der Anse Lazio an der Bushaltestelle wartend- mit dem Auto mitgenommen haben.
Die Anse Lazio... nicht umsonst als einer der schönsten Strände der Seychellen gepriesen! Außerdem ein wunderbarer Spot zum Schnorcheln. Hier haben wir tatsächlich mehr gesehen, als später beim Tauchen- wieder Riffhaie, sogar einen Gitarrenhai, Rochen in allen Formen und Farben- schwimmend und eingebuddelt, Hawksbill- Schildis (womit mein Tag sowieso perfekt war), Drücker-, Doktor-, Koffer-, Kugelfische usw., usw.- wirklich schön.
Als Geheimtipp würde ich die Anse Lazio nicht mehr bezeichnen, aber auch hier halten sich die "Massen" in Grenzen... alle 20 bis 30 Meter mal ein Handtuch ist ja schon zu verkraften.
Leider gibt es mittlerweile aber auch im Paradies Diebstähle am Strand und so wurden von der Regierung nette Polizisten (und innen!) zum Dienst am Strand verdonnert, die auf der Touristen Hab und Gut aufpassen, damit diese auch schön zufrieden wiederkommen.
Leckeres Mittagessen gibt es auch und zwar im Chevalier, das wir auf den ersten Blick irgendwie sympathischer fanden als das alteingesessenen Bon Bon Plume.
Der Tag an der Lazio war auch schon der letzte auf Praslin und so ging es abends ans Packen und nach einem Seybrew am Strand recht früh ins Bett.
Was wir auf Praslin anders machen würden:
-- Zumindest für ein bis zwei Tage ein Mietauto nehmen, um nicht so viel Zeit mit Warten auf den Bus zu vergeuden und auch an abgelegenere Orte zu kommen.
-- Wahrscheinlich ein anderes Quartier wählen, da die Bungalows im Lauriers zwar wirklich sehr geschmackvoll und neu eingerichtet und platzmäßig großzügig sind, der Wohlfühlfaktor aber durch die offensichtliche Unfreundlichkeit schon etwas gedämpft wird. Und ja, die Sache mit dem Wasser war trotz allen Verständnisses mühsam.
-- Den Ausflug nach Curieuse und St. Pierre eher mit einem Taxiboot machen- man ist unabhängiger, es ist billiger und das BBQ ist ja nicht unbedingt nötig.
-- Zur Anse Georgette wandern (ist sich irgendwie nicht ausgegangen)
-- auf jeden Fall bei Keven essen
-- auch von hier aus schon Tauchen und zwar mit den White Tip Divers, von denen man nur Gutes berichtet, um nach Marianne und zu den Ave- Maria- Felsen zu gelangen.
-- Die Finger vom Take Away des Berjaya- Resorts lassen, da es sauteuer ist und das Essen nicht gut schmeckt (alter, verbrannter Fisch)
-- Den Salazie und/oder den Pasquière Track machen. Ist sich einfach zeitlich nicht ausgegangen (u.a. wegen der vielen Warterei auf den Bus)
Vielleicht ist er auch hilfreich für andere Seychellen- Erstbereiser und ich kann mich ein bißchen für die Tipps aus dem Forum (ich habe lange mitgelesen) revanchieren.
Wie alles begann:
Ich darf das hier eigentlich gar nicht laut sagen, aber ursprünglich wollten wir auf die Malediven
Nach einiger Recherche habe ich aber beschlossen, daß es mir zu arg ist, was da umwelttechnisch und auch im Bezug auf Shark- finning abgeht... auch wenn es den Herrschaften dort wohl ziemlich egal ist, ob ich jetzt hinfahre oder nicht- mir war es wichtig, sie zu boykottieren, denn irgendjemand muß ja mal anfangen.
Wohin also sonst? Inseln sollten es sein, Tauchen war gefragt, aber auch ein wenig wandern und herumfahren, also nicht NUR Strand...
Was ich dann so über die Seychellen fand, ließ mich aufhorchen... Sharkfinnig- Verbot, strenge Umweltgesetze, 40% der Fläche Naturschutzgebiet, Touristenzahl limitiert, gute Sozialversorgung, Schulpflicht..... da müssen wir hin.
Worte wie ""Paradies", "letztes unverdorbenes Fleckchen der Erde" machten uns den Mund wässrig und nachdem ich auch noch herausgefunden hatte, daß es durchaus auch leistbar sein kann- nix wie hin. Daß dann im Endeffekt auch nicht alles so rosig ist, sollten wir erst später merken....
Der Flug:
hier hatten wir Glück, denn ich habe anscheinend genau an dem Tag angerufen, als der Winterflugplan der Condor rauskam und somit noch Miles and More- Plätze frei waren. Die Steuern ließen sich in unserem Fall (weiß nicht, wieso) leider nicht mit Meilen zahlen, also kamen zu den 57.000 Meilen nochmal rund 300 Euro dazu. Regulärer Flugpreis von Frankfurt wäre zu diesem Zeitpunkt 890,-- Euro gewesen.
Der Flug an sich war ok- Condor halt, d.h. recht wenig Beinfreiheit, sonst gab es aber nix zu bemängeln- sehr freundlicher Service, das Essen auch nicht schlechter als bei anderen Fluglinien und daß man den Alkohol bezahlen muß, stört mich nicht... ich trink beim Fliegen ohnehin lieber Wasser.
Ankunft und Flug nach Praslin:
wir hatten uns entschieden, als erstes auf Praslin zu bleiben, da uns mehrere Leute empfohlen hatten, Mahe am Schluß zu machen, um keinen Streß mit dem Transfer beim Rückflug zu haben. Zwar geht der Condor- Flug ja immer erst um 23:10, wir hätten also bestimmt genug Zeit dafür gehabt, aber es ist schon ganz praktisch, wenn man in der Nähe ist, schon allein wegen des Gepäcks.
Die Abfertigung am Flughafen auf Mahe war auch schnell erledigt, Rückflugticket und erste Adresse wird kontrolliert, Stempel (leider tatsächlich keine Coco de Mer mehr) in den Paß und das war´s.
Danach haben wir uns erst einmal am Automaten mit Rupien eingedeckt und für den Inlandsflug eingecheckt- verlief alles problemlos, man bekommt lustige Plastikbordkarten, die man beim Einsteigen wieder abgibt.
Der Flug dauert dann ca. 15 Minuten und man bekommt von oben einen ersten wunderschönen Eindruck vom "Paradies".
Die Investition in den Flug lohnt sich auf jeden Fall, ich glaube die Überfahrt mit der Cat Cocos wäre uns nach der langen Anreise zu mühsam gewesen.
Vom Flughafen Praslin zur Unterkunft an der Cote d´Or (oder Anse Volbert) haben wir uns ein Taxi geleistet, Kostenpunkt 20 Euro, also auch nicht teurer als bei uns, und mit Gepäck und nach 14 Stunden auf Achse hatten wir keine Lust auf den Bus.
Der Empfang im "Les Lauriers" war alles andere als herzlich. Wir sind erstmal rumgestanden wie bestellt und nicht abgeholt, haben versucht uns bei der anwesenden Dame bemerkbar zu machen, die uns aber recht gekonnt ignoriert hat. Irgendwann kam sie dann doch, hat uns wortlos einen Begrüßungscocktail und zwei Formulare vor den Latz geknallt und ist wieder verschwunden.
Nach einiger Zeit tauchte sie wieder auf und erzählte uns, daß es in unserem Zimmer ein Problem mit dem Wasser gäbe und wir für ein paar Stunden in ein anderes Zimmer könnten, um erstmal zu duschen- nette Lösung, nur leider gab´s in dem anderen Zimmer auch kein Wasser.
Dieses Problem hat uns in den vier Tagen unseres Aufenthalts verfolgt, es gab zwar Wasser, aber nicht von oben, also kein Duschen, sondern halsverrenkerische Wäsche unter dem kniehoch angebrachten Hahn. Nun sind wir wirklich keine mäkeligen Pauschaltouris und haben durchaus Verständnis für Wasserknappheit (darauf wurde das Problem nämlich geschoben), aber etwas mehr Bemühen hätten wir schon erwartet und nicht so a la "Tja, Pech, damit muß man halt rechnen, wenn man hier Urlaub macht" zumal es ja genügend Wasser gab, aber eben nicht aus der Dusche- also eher ein hauseigenes Problem.
Überhaupt haben wir von der Freundlichkeit der Seychellois anfangs nicht viel gemerkt, eher wurde immer der Eindruck vermittelt, wir doofe Touris stören eigentlich nur.
Das Abendessen im Lauriers ist dafür ganz ausgezeichnet, es gibt ein creolisches Buffet und Edwin- der Besitzer- grillt exzellenten Fisch, Hähnchen und Schweinefleisch. Sonntags ist´s besonders nett, mit Liveband, die von Bryan Adams über die Eagles bis Johnny Cash alles im Programm hat und zwar in creolischen Variationen
All das hat natürlich auch seinen Preis und schlägt mit 25 Euro pro Person und unverschämten Getränkepreisen (Seybrew für 4, Wasser für 9 Euro!!) zu Buche.
Edwin organisiert auch allerlei Bootsausflüge, von denen wir einen mitgemacht haben und zwar nach Curieuse und St. Pierre.
Von Curieuse waren wir begeistert! Eine wunderschöne Insel, traumhaftes Meer und natürlich die Schildkröten!!!! Zu Beginn war ich zwar etwas skeptisch ob der "Vermarktung" der Riesen, zumal einige Kinder gleich am Panzer reiten mußten......
Die Schildis haben aber die Möglichkeit, sich frei auf der gesamten Insel zu bewegen und werden ziemlich sich selbst überlassen. Mit streichelnden Touris haben sie es nur einige Stunden am Tag zu tun und wirkten davon auch relativ unbeeindruckt. Außerdem wären sie ohne die Aufzuchtstation vielleicht schon ausgerottet- bei den Geschichten, daß sie als lebender Proviant an Seemänner verkauft und am Rücken übereinandergestapelt transportiert wurden, kamen mir sowieso die Tränen.
Nach dem (beliebig dauernden) Aufenthalt auf der Station ging es über einen markierten Pfad ca. 20 Minuten zur Anse Jorge, einer Bucht in der anscheinend alle Ausflugsboote landen und das organisierte BBQ abgehalten wird. Wenn man aber ein bißchen weiterspaziert, findet man genügend Plätze, an denen man ungestört ist. Und man muß ja schon auch mal sagen, daß es nicht gerade Massen sind, auf die man trifft... insgesamt vielleicht 20 Leute. Außerdem ist´s ja auch mal ganz nett, zu plaudern.
Nach dem BBQ und noch ein wenig Zeit am Strand ging es mit dem Boot weiter zu Insel St. Pierre zum Schnorcheln.
Auch hier waren wieder relativ viele Leute. Wenn man sich aber auf die äußere Seite der Insel wagt (was nicht gefährlich ist, aber außer uns komischerweise niemand gemacht hat), kann man schon einige nette Meeresbewohner sehen- Riffhaie, Napoleons, Muränen, Hornhechte, Rotfeuerfische und die vielen "bunten Fischis", die den Indischen Ozean so bevölkern.
Die Korallen sind hier leider so gut wie komplett zerstört, was wohl hauptsächlich an El Nino von 2002 liegt, allerdings ist das unkontrollierte Auswerfen der Anker der Regeneration sicher auch nicht dienlich.
Der Preis für den Ausflug belief sich auf 65,-- Euro, wobei ich nicht weiß, ob das der Hausgästespezialtarif ist, denn ich habe hier im Forum auch schon von 80- 90 Euro gelesen.
Da wir schon um zwei wieder zurück waren, hatten wir noch Zeit die Gegend ein wenig zu erkunden und sind losgezogen Richtung Anse Possession. Eigentlich war ein Abstecher zu einem kleinen Lokal mit Fruchtstand (Keven gegenüber Paradise Sun Hotel) geplant, doch leider waren wir zu doof und sind vorne dran vorbeigelaufen...
wir haben´s an einem anderen Tag aber doch geschafft und ich kann ihn und seine frischen Fruchtsäfte nur wärmstens empfehlen! Die Speisekarte hat uns gleich dazu bewogen etwas essen zu wollen, aber leider ging´s nur abends auf Reservierung und er war schon voll.
Unterwegs durften wir auch wiedereinmal die Kehrseite des Paradieses sehen, in Form einer "wilden" Müllhalde- von einem Fernseher über einen Kühlschrank bis hin zu einem halben Auto inklusive Batterie war ein wenig abseits der Straße einiges zu bewundern, zusätzlich zum allgegenwärtigen Plastik, das sowieso einfach überall weggeworfen wird (von wegen strenge Umweltgesetze...)
Was uns aber besonders getroffen hat- in geringem Abstand zueinander fanden wir drei ausgelöste Wasserschildkrötenpanzer, deren Inhalt meiner Theorie nach- trotz strengsten Verbots- gegessen wurde........
Ein weiterer Ausflug, der natürlich auf Praslin nicht fehlen darf ist eine Wanderung durch´s Vallee de Mai und seine tolle Vegetation. Am besten alle Wege (North und South Circle) mit diversen Abstechern zu den Aussichtspunkten. Wasser sollte man schon dabei haben, denn die Hitze und Luftfeuchtigkeit können auch diesen an sich harmlosen Spaziergang etwas anstrengender machen.
Die frischgepressten Säfte und Snacks im kleinen Restaurant sind ausgesprochen lecker!
Der Eintritt kostet 20 Euro oder 300 Rupies, man spart also 2-3 Euro, wenn man in Rupies zahlt.
Die Anfahrt klappt problemlos per Bus, wenn man genug Zeit hat- denn wofür es Fahrpläne gibt, hat sich bis nach Praslin noch nicht herumgesprochen
Aber man ist ja schließlich nicht auf der Flucht, sondern im Urlaub und so eine Busfahrt hat schon was... wir sind auf den diversen Fahrten mit einigen Seychellois ins Gespräch gekommen, was uns wieder etwas positiver gestimmt hat, nach all der Unfreundlichkeit.
Eine nette Überraschung waren auch zwei einheimische Mädels, die uns- nach einem Tag an der Anse Lazio an der Bushaltestelle wartend- mit dem Auto mitgenommen haben.
Die Anse Lazio... nicht umsonst als einer der schönsten Strände der Seychellen gepriesen! Außerdem ein wunderbarer Spot zum Schnorcheln. Hier haben wir tatsächlich mehr gesehen, als später beim Tauchen- wieder Riffhaie, sogar einen Gitarrenhai, Rochen in allen Formen und Farben- schwimmend und eingebuddelt, Hawksbill- Schildis (womit mein Tag sowieso perfekt war), Drücker-, Doktor-, Koffer-, Kugelfische usw., usw.- wirklich schön.
Als Geheimtipp würde ich die Anse Lazio nicht mehr bezeichnen, aber auch hier halten sich die "Massen" in Grenzen... alle 20 bis 30 Meter mal ein Handtuch ist ja schon zu verkraften.
Leider gibt es mittlerweile aber auch im Paradies Diebstähle am Strand und so wurden von der Regierung nette Polizisten (und innen!) zum Dienst am Strand verdonnert, die auf der Touristen Hab und Gut aufpassen, damit diese auch schön zufrieden wiederkommen.
Leckeres Mittagessen gibt es auch und zwar im Chevalier, das wir auf den ersten Blick irgendwie sympathischer fanden als das alteingesessenen Bon Bon Plume.
Der Tag an der Lazio war auch schon der letzte auf Praslin und so ging es abends ans Packen und nach einem Seybrew am Strand recht früh ins Bett.
Was wir auf Praslin anders machen würden:
-- Zumindest für ein bis zwei Tage ein Mietauto nehmen, um nicht so viel Zeit mit Warten auf den Bus zu vergeuden und auch an abgelegenere Orte zu kommen.
-- Wahrscheinlich ein anderes Quartier wählen, da die Bungalows im Lauriers zwar wirklich sehr geschmackvoll und neu eingerichtet und platzmäßig großzügig sind, der Wohlfühlfaktor aber durch die offensichtliche Unfreundlichkeit schon etwas gedämpft wird. Und ja, die Sache mit dem Wasser war trotz allen Verständnisses mühsam.
-- Den Ausflug nach Curieuse und St. Pierre eher mit einem Taxiboot machen- man ist unabhängiger, es ist billiger und das BBQ ist ja nicht unbedingt nötig.
-- Zur Anse Georgette wandern (ist sich irgendwie nicht ausgegangen)
-- auf jeden Fall bei Keven essen
-- auch von hier aus schon Tauchen und zwar mit den White Tip Divers, von denen man nur Gutes berichtet, um nach Marianne und zu den Ave- Maria- Felsen zu gelangen.
-- Die Finger vom Take Away des Berjaya- Resorts lassen, da es sauteuer ist und das Essen nicht gut schmeckt (alter, verbrannter Fisch)
-- Den Salazie und/oder den Pasquière Track machen. Ist sich einfach zeitlich nicht ausgegangen (u.a. wegen der vielen Warterei auf den Bus)
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Hallo Bisi,
danke dass du dir die Mühe gemacht hast einen sehr schönen Reisebericht zu schreiben, und für uns hier im Forum zu veröffentlichen!
Dein Reisebericht hat uns wieder zum Träumen auf die Paradiesinseln animiert!
Ja, dass Berjaya Ressort ist wirklich schrecklich!
Herzlichst Klaus und Karla
danke dass du dir die Mühe gemacht hast einen sehr schönen Reisebericht zu schreiben, und für uns hier im Forum zu veröffentlichen!
Dein Reisebericht hat uns wieder zum Träumen auf die Paradiesinseln animiert!
Ja, dass Berjaya Ressort ist wirklich schrecklich!
Herzlichst Klaus und Karla
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Hallo, sehr informativer Bericht. Ich freu mich schon auf unsere eigene Erfahrung im April.
Frage, wie lange wart ihr auf Praslin ? Oder hab ich es übersehen?
Danke
Frage, wie lange wart ihr auf Praslin ? Oder hab ich es übersehen?
Danke
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Bisi,
ein nachdenklicher Bericht. Ich danke dafür.
Zu "Was wir auf Praslin anders machen würden" stimme ich bei vielen Punkten zu.
Ich freue mich auf die Fortsetzung!
LG Tramp
ein nachdenklicher Bericht. Ich danke dafür.
Zu "Was wir auf Praslin anders machen würden" stimme ich bei vielen Punkten zu.
Ich freue mich auf die Fortsetzung!
LG Tramp
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
[quote="Bisi"]Nachdem wir nun schon viiiel zu lange wieder zu Hause sind (zwei Wochen...) muß ich mein Urlaubsfeeling mit einem Reisebericht noch ein wenig verlängern
Vielleicht ist er auch hilfreich für andere Seychellen- Erstbereiser und ich kann mich ein bißchen für die Tipps aus dem Forum (ich habe lange mitgelesen) revanchieren.
Vielen Dank Bisi,
für Deinen ausführlichen Bericht.
Auch als Erstbereiser, haben wir bereits Monate lang das Forum fast täglich besucht um uns einige Tipps für unseren Trip (1 Woche Praslin Mitte Oktober 2010) zu holen.
Hier nochmals vielen Dank für die vielen Infos. Ich glaube es gibt im Netz kein zweites Forum, welches mit stets aktuellen Informationen in so großer Zahl über die Seychellen informiert und sich austauscht.
Ursprünglich wollten auch wir in kleinen Beiträgen künftige Bereisende mit aktuellen Infos versorgen, wir denken aber das wir nunmehr auch in Kürze einen Reisebericht verfassen werden, um einfach die schönen Erlebnisse nochmal Revue passieren zu lassen.
Wir können uns komplett Deinen Erzählungen anschließen, da wir die genannten Dinge fast ebenso erlebt haben.
Gruß
JayJay
Vielleicht ist er auch hilfreich für andere Seychellen- Erstbereiser und ich kann mich ein bißchen für die Tipps aus dem Forum (ich habe lange mitgelesen) revanchieren.
Vielen Dank Bisi,
für Deinen ausführlichen Bericht.
Auch als Erstbereiser, haben wir bereits Monate lang das Forum fast täglich besucht um uns einige Tipps für unseren Trip (1 Woche Praslin Mitte Oktober 2010) zu holen.
Hier nochmals vielen Dank für die vielen Infos. Ich glaube es gibt im Netz kein zweites Forum, welches mit stets aktuellen Informationen in so großer Zahl über die Seychellen informiert und sich austauscht.
Ursprünglich wollten auch wir in kleinen Beiträgen künftige Bereisende mit aktuellen Infos versorgen, wir denken aber das wir nunmehr auch in Kürze einen Reisebericht verfassen werden, um einfach die schönen Erlebnisse nochmal Revue passieren zu lassen.
Wir können uns komplett Deinen Erzählungen anschließen, da wir die genannten Dinge fast ebenso erlebt haben.
Gruß
JayJay
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Hallo,
vielen Dank für die netten Rückmeldungen, ich hoffe, ich komme bald zu Teil 2 und 3 )
@ Travis: wir waren fünf Tage auf Praslin, Samstag bis Mittwoch, wobei wir uns am ersten Tag hauptsächlich schlafend am Strand aufgehalten haben
Liebe Grüße
Bisi
vielen Dank für die netten Rückmeldungen, ich hoffe, ich komme bald zu Teil 2 und 3 )
@ Travis: wir waren fünf Tage auf Praslin, Samstag bis Mittwoch, wobei wir uns am ersten Tag hauptsächlich schlafend am Strand aufgehalten haben
Liebe Grüße
Bisi
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Danke für den schönen und vor allem realistischen Bericht. Was die undfreundliche Behandlung in Eurer Unterkunft betrifft, da habt Ihr etwas Pech gehabt, das ist nicht überall so. Werde mich jetzt über Teil 2 hermachen.
Mahé. Praslin. Silhouette. La Digue. Bird. Cerf. Sea Shell. Maya's Dugong. Life is a journey and experience is more valuable than money.
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Hallo Eule,
ich bin immer öfter undfreudlich... also: Schön von Dir zu lesen!
ich bin immer öfter undfreudlich... also: Schön von Dir zu lesen!
... und klagen über den Rummel, auch wenn sie selbst ein Teil davon sind ...
WDR, bedrohte Paradiese, 3. August 2009
WDR, bedrohte Paradiese, 3. August 2009
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Huhu,
gibt es die Fortsetzung schon...?
LG
Anja
gibt es die Fortsetzung schon...?
LG
Anja
-
- Beiträge: 1
- Registriert: 12 Jul 2012 16:35
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Toller Reisebericht, der wirklich wieder Lust auf die Seychellen macht!
Freue mich schon auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald kommt
_______________________________________________________________________________________________________________________
Seychellen-Reisetipps: hier
Freue mich schon auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald kommt
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Seychellen-Reisetipps: hier
Zuletzt geändert von Traeumerin am 11 Apr 2013 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 1
- Registriert: 15 Jan 2013 10:22
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Kleiner Tipp: Da der Reisebericht aus 2010 datiert gibt es die Fortsetzungen bereits... Einfach mal nach "Ersttäter" suchen, da findet ihr Teil 2 und 3 ...die übrigens auch ganz toll sind!
Gruss Petra
Gruss Petra
Viele Grüße aus der schönsten Stadt am Rhein
Re: Reisebericht und Tipps zweier "Ersttäter"- Teil 1- Prasl
Hallo,
freut mich, dass der Bericht gefällt
Petra hat recht, es gibt die Fortsetzungen bereits und auch Fotos dazu...
Teil 2: http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... f=9&t=7116
Teil 3: http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... f=9&t=7140
Fotos: http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... f=9&t=7171
lg
Bisi
freut mich, dass der Bericht gefällt
Petra hat recht, es gibt die Fortsetzungen bereits und auch Fotos dazu...
Teil 2: http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... f=9&t=7116
Teil 3: http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... f=9&t=7140
Fotos: http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... f=9&t=7171
lg
Bisi