



Ich bin dann direkt weiter gegangen zu dem angeblich meist fotografiertesten Strand der Welt, und jetzt sah ich das, was tatsächlich den Einritt rechtfertigt. Ich war total begeistert, besonders weil es wirklich so schön war wie man es aus den Büchern und Bildbänden kennt. Einfach toll. Ich hatte meine Schnorchelausrüstung mitgenommen und bin auch direkt ins Wasser gegangen, gut daß ich die Flossen anhatte, sonst hätte ich mich sicher an einer der Zahlreichen Korallenstücke, die auf dem Sandboden liegen, geschnitten. Dann noch über die "Seegrasbank" ca. 30 cm unter der Wasseroberfläche marschiert, naja und dann wurds endlich tiefer und ich konnte richtig losschnorcheln. Es war fantastisch, ich war noch gar nicht weit draußen da hatte ich schon ganz viele verschiedene Fische gesehen, und auch einige Korallen sind schon wieder gewachsen! Die Anse Source d´Argent ist sehr gut zum Schnorcheln finde ich, besonders weil es dort nicht eine große, sondern viele kleinere Korallenbänke gibt, wo man gut hindurchschnorcheln kann und an deren Rändern sich immer sehr viele Fische tummeln. Erst weiter hinten schließt sich das ganze und man muß aufpassen, daß man von den Wellen nicht auf die Korallen gedrückt wird. Ich habe dort neben den ganzen "normalen" Fischen sogar eine kleine (ca. 25cm) Muräne gesehen, die recht Angriffslustig unter ihrer "Korallenlaube" hervorlugte. Ist schon toll, so Tiere direkt vor der Nase rumschwimmen zu sehen die man sonst, wenn überhaupt, nur aus dem Fernsehen kennt. Ich hätte auch sowieso nicht gedacht daß es dort so viele Fische gibt, weil eben die Korallen alle abgestorben waren. Aber das scheint den Fischen nichts auszumachen. Ich habe den ganzen Tag an dem Strand verbracht. Um halb acht Abends gab´s dann Essen. Echt total lecker, es gab jeden Tag etwas anderes, immer mindestens eine Fischsorte dabei, dazu natürlich Reis, oft fritierten Botfruchtteig, Verschiedenes Gemüse, Salat, und zwei mal auch Schwein und Rind. Zum Nachtisch gab´s manchmal Kuchen, ein anders Mal eine Art Bananensoufflé und dasselbe dann nochmal aus Kokosflocken. War immer alles total lecker und sehr Reichhaltig.
Den Tag darauf habe ich mir ein Fahrrad ausgeliehen (der Sohn meiner Gastgeberin hatte einen kleinen Fahrradverleih direkt neben der Pension, dort sind die Bikes auch alle gut in Schuß und gepflegt) und bin zur Grand Anse gefahren. Ist schon recht anstrengend in der Hitze und wegen den vielen Hügeln über die sich der gepflasterte Weg schlängelt, naja ich bin auch nichts gewohnt



Am nächsten Tag hab ich direkt nach dem Frühstück genug Wasser eingepackt und mich auf den Weg zum Nid d´Aigle gemacht. Ab dem Ort Bellevue geht es wirklich sehr steil bergauf, und am Anfang ist dort fast kein Schatten, also verdammt anstrengend. Aber bald komt man in den Wald und dann ist´s schon angenehmer. Auf dem Weg zur Spitze habe ich mehrere Riesentausendfüßler, Geckos und Skinke gesehen, letztere sieht man auf den Inseln wirklich überall… Dann, oben angekommen wird man mit einer super Aussicht über fast die ganze Insel und einem herrlichen Blick auf Praslin für seine Anstrengung belohnt. Es ist wirklich super, besonders zum Fotos schießen, also diese Wanderung empfehle ich jedem der auf La Digue Urlaub macht!
Am Donnerstag bin ich dann endlich zur Anse Cocos gefahren/gewandert. Also wenn man den ersten Berg nach der Grand Anse hinter sich hat, folgt man einfach dem Weg hinter der Petite Anse. Man kommt dann unter einen paar Palmen hindurch, unter denen sitzen manchmal auch ein paar Einheimische.Ich glaube die fangen dort den Palmensaft auf, weil Teilweise so weiße Plastikkanister an den Palmen befestigt sind. Naja, ein Stück weiter teilt sich der Weg dann, man muß dort links gehen, rechts kommt man wieder zur Petite Anse. Man folgt dann ein Stückchen dem Weg und hält sich rechts, immer Richtung des Berges der die Strände trennt. Nach ein paar Metern kommt man dann zu dem Berg, naja da geht man dann drüber (ist ein bißchen größer, länger als der erste) und schon ist man an der wirklich wunderschönen Anse Cocos. Der Strand ist wirklich super, ganz lang, und voll ist es eigentlich nie. Ich finde die Anse Cocos ist der perfekte Strand, rechts, mittig und halb links (Blick auf´s Meer) kann man super in den Wellen planschen. Ganz links gibt es eine durch riesige Granitfelsen geschützte Bucht, dort ist das Wasser ganz ruhig und nicht aufgewühlt, also perfekt zum Schnorcheln und Schwimmen.Ich habe beim Schnorcheln dort ganz viele tole Fische gesehen, in allen Farben und Formen. Besonders die recht großen, ganz bunten Papageienfische fand ich toll. Aber es gab auch noch gaaanz viele andere. Die Anse Cocos ist wirklich ein Traum und gefiel mir eigentlich noch besser als die Anse Source d´Argent, weil sie eben breiter, länger, besser zum Schwimmen und Schnorcheln ist. Der einzige Nachteil ist, daß sie eben abgelegener ist, aber dafür muß man auch keinen Eintritt zahlen, und der etwas anstrengende Weg lohnt sich allemal!
Die beiden darauffolgenden Tage habe ich immer an den Stränden verbracht, an der Anse Reunion habe ich sogar einen Babyhai gesehen, der schwimmt dort immer am Ufer rauf und runter. Tja, dann war auch schon Sonntag und meine Zeit auf La Digue war vorbei L. Der Transfer verlief pünktlich und problemlos. Ich war schon sehr gespannt auf Praslin, ein deutsches Touri-Pärchen das ich auf La Digue kennengelernt hatte fand Praslin schöner als La Digue und die hatten mir auch schon super Fotos von der Anse Lazio gezeigt (hatten Digi-Cam und Laptop mit). Als ich in meiner zweiten Unterkunft, dem L´Hirondelle Guesthouse ankam wurde ich von meiner sehr netten und auch deutsch sprechenden Gastgeberin empfangen und mir wurde meine kleine Wohnung gezeigt. Es war schon ein ganz schöner Unterschied zur Pension Michel, erstmal war alles viel größer, ist ja eine SC-Unterkunft und ich hatte eine Küche (relativ spärlich aber ausreichend eingerichtet) und einen Kühlschrank J .Das Schlafzimmer war auch sehr geräumig und insgesamt war alles besser, also etwas anspruchsvoller eingerichtet. Und ich hatte eine tolle Terasse mit Blick auf die Anse Volbert die wirklich nur einen Katzensprung entfernt liegt, und das Meer. Den ersten Tag bin ich dann auch direkt zur Anse Volbert gegangen und hab erstmal ein paar Runden gedreht. Was mich etwas verwundert hat: das Wasser dort ist komisch trübe, ich weiß nicht ob das von dem aufgewirbelten Sand kommt, kann mir da von euch jemand was zu sagen? Naja, demzufolge war Schnorcheln dort auch nicht sinnreich, man hätte ja eh nichts gesehen. Was mich noch gestört hat war das auf und in dem Wasser überall Seegrasteile rumschwammen, die man andauernd irgendwo hängen hatte. Naja, der Strand an sich ist dennoch sehr schön und vor allem lang, also bestens für abendliche Spaziergänge geeignet! Später habe bin ich dann noch zum Inder ganz in der Nähe an der Küstenstraße gegangen und habe das nötigste eingekauft. Hab allerdings ziemlich viel vergessen, war nämlich nicht vorbereitet. Bei dem Inder muß man nämlich vorher genau wissen was man haben will, da der Verkäufer hinter einer Theke steht, hinter sich Regale vollgestopft mit den Waren und Kühlschränke mit Getränken, und einem gibt, was man ihm sagt. Ist natürlich nicht ganz einfach, wenn man überhaupt nicht weiß was es denn überhaupt gibt …
Auf Praslin habe eigentlich mehr gefaulenzt als auf La Digue, bin die Woche oft mit dem Bus zur Anse Lazio gefahren und dort viel geschwommen. Das erste mal bin ich mit dem Fahrrad zu Anse Lazio gefahren, das würde ich allerdings keinem weiterempfehlen! Erstens ist die Strecke schier mörderisch bei der Hitze, und wenn man Pech hat bekommt man ein minderwertiges Fahrrad wo dann an einem der vielen Berge die Kette abspringt (so mir passiert), ist nicht so toll… Außerdem ist´s mit dem Bus eh viel billiger, für 3SR kommt man fast überall hin.
Die Anse Lazio ist wirklich ein toller Strand, zum schwimmen sehr gut geeignet! Der Sand ist weich wie Puderzucker und schneeweiß, einfach toll!
Ich war auch im Vallee de Mai. Dort ist es wirklich sehr schön, ein richtiger Urwald. Besonders fasziniert haben mich die vielen verschiedenen Pflanzenarten. Aber auch der Tenrec der mir zufällig über den Weg lief war recht interessant. Naja, ob die 10(!) € Eintritt gerechtfertigt sind oder nicht, darüber kann man sich streiten, ich finde nicht. 3-5€ hätten´s auch getan, schließlich bekommt man überall auf den Seychellen eine fantastische Natur und vieele Pflanzenarten geboten, nur im V.d.M. stehen halt die Coco de Mer Palmen.
Fazit:
Die Seychellen sind, was die Nebenkosten angeht wahrlich ein sehr teures Reiseziel, trotzdem würde ich allein wegen der tollen Natur, der wunderschönen Strände und den netten,freundlichen Einheimischen jederzeit noch einmal, auch alleine dort hinfliegen.
Beim Buchen sollte man, wenn man es wirklich ruhig haben will, darauf achten daß man ein Gästehaus oder Hotel bucht, welches etwas abseits gelegen ist, meine Gästehäuser lagen recht zentral und ich bin morgens immer spätestens um 7 Uhr von schreienden Kindern,Hunden oder Lastwagen aufgeweckt worden. Das war aber auch das einzig schlechte an meinem Urlaub!
Als Schnorchler bin ich zwar auf meine Kosten gekommen, wegen der vielen tollen Fische, aber nächstesmal werde ich unter anderem auf eine der Amiranteninseln reisen, um mal lebende Korallen sehen zu können.
La Digue hat mir besser gefallen, weil dort alles etwas ruhiger zugeht, aber Praslin ist auch sehr schön und die Anse Lazio ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
Die Pensionen in denen ich gewohnt habe sind auf jeden Fall an sich sehr schön, nur durch die zentrale Lage war es dort halt meistens etwas lärmig.
Alles in allem ein sehr schöner, gelungener Urlaub, den ich hoffentlich irgendwann wiederholen werden kann.
Adrian