Die Seychellen im 3. Jahrtausend

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mr.minolta
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Re: Die Seychellen im 3. Jahrtausend

Beitrag von mr.minolta »

Es sind gerade die Orte, die sich durch Gelassenheit und landschaftliche Besonderheiten auszeichnen, die früher oder später zur Bühne eines hippen Partypublikums werden.

Wer, im denkbar weitesten Sinne, aufmerksamkeitserregende Partys veranstalten will, die so ganz anders als das bisher Übliche und Bekannte sein sollen, geht eben nicht da hin, wo es schon Party gibt, sondern in eine noch kaum bekannte, "geheimnisvolle" und vorzugsweise inselgebundene Umgebung, in der erst eine Versammlung Gleichgesinnter das gewünschte elitäre Schauspiel gewährleisten kann.

Prominente historische Beispiele dafür sind beispielsweise Phuket, Ibiza oder auch Key West. Die weitere Entwicklung scheint dann immer dieselbe zu sein. Auf das Erscheinen der Pioniere folgen, das ist nur eine Frage der Zeit, Kommerzialisierung und Massentourismus.

Ich habe kürzlich gelernt, daß es in Pattaya mehr weibliche Prostituierte gibt, als Einwohner beiderlei Geschlechts. Ziemlich unfaßbar, finde ich, aber hey, auf La Digue sieht es doch schon lange ganz ähnlich aus. Dort gibt es mit Sicherheit mehr westliche Gesichtsbuchabhängige als creolische Ureinwohner, oder?

Daß Venedig nun eine Touristengebühr von fünf Euro erheben will, ist dermaßen dämlich und verlogen, daß man sich nur an den Kopf fassen kann. Keinen der Patienten, die bereit sind, dort für eine Tasse Kaffee 15 Euro zu zahlen, wird das vom Besuch der unauthentischsten Stadt der Welt abhalten.

Und da man auf den Seychellen schon immer zwanghaft darum bemüht war, sämtliche explizit negativen Entwicklungen aller übrigen tourismusorientierten Regionen der Welt so präzise wie möglich zu imitieren, wird es auf La Digue weiterhin rasant den Bach runter gehen.

Ob mit E-Raser-Bikes, fetten SUVs oder ATVs.
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
eichenweg
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Re: Die Seychellen im 3. Jahrtausend

Beitrag von eichenweg »

Tja, das ist der Lauf der Dinge, bzw. des Tourismus - leider….
Kann mich noch z.B. an die Costa Brava Ende der 50er, Indien in den 60ern, an Sardinien in den 70ern erinnern - und heutzutage??
Auch La Digue wird unweigerlich diesen fatalen Weg gehen. Noch aber sind die Seychellen mit ihren 340.000 Touristen jährlich, noch weit entfernt vom Millionenpublikum anderer Destinationen.
Anbetracht meines Jahrgangs (und auch der Weltlage),werde ich aber auch nur eine Verdoppelung des Tourismus auf LaDigue von derzeit ca. 19.000 jährlich, kaum erleben :D :D :D. Sollte ich mich aber irren, Tahiti vielleicht ? :D
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mr.minolta
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Re: Die Seychellen im 3. Jahrtausend

Beitrag von mr.minolta »

Hab eben mal aktuelle Zahlen nachgeschaut.

Die Seychellen hatten im letzten Jahr 351.000 Besucher mit steigender Tendenz. Französisch-Polynesien hatte nur 263.000, wobei diese Zahl in Zukunft bei 280.000 eingefroren werden soll.

Der springende Punkt jedoch ist noch ein anderer. Sowohl die gesamte Staats- wie auch die Landfläche Tahitis sind jeweils fast 10x so groß wie die der Seychellen.

Noch deutlicher, so denke ich, kann man sich nicht vor Augen führen, wo hier der Massentourismus herrscht und wo nicht. 😉
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Suse
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Re: Die Seychellen im 3. Jahrtausend

Beitrag von Suse »

Ta-daaa, der Sheik Yerbouti, sorry, Khalifa, will seinen Palast nicht mehr. Oder besser gesagt: Selbst drin wohnen will er nicht mehr. Andere sollen jetzt dürfen.

Na und unter fünf Sternen geht dann auf den Seychellen natürlich nix. :wink:

https://www.facebook.com/todayinsey/pos ... iLoKDfq5Ll
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

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