Vor 25 Jahren genau waren wir das letzte mal für 5,5 Wochen auf den Seychellen und es hat uns damals so gut gefallen, dass wir uns sicher waren irgendwann dorthin zurück zu kehren. Hätte uns damals jemand gesagt, dass es 25 Jahre dauern würde, dem hätten wir heftig widersprochen. Aber wie das manchmal im Leben so ist lässt sich nicht alles planen. Wenigstens hatten wir unsere Seychellen-Bilder im Format 30 x 40 cm im Flur und im Gästezimmer hängen und konnten uns so immer an die schöne Zeit erinnern.
Die Vorbereitung
Im Februar oder März dieses Jahres wurde dann die Sendung "Wunderschön" ausgestrahlt und mein Mann und ich waren uns einig - wenn wir nicht dieses Jahr die Seychellen besuchen, dann wird der Urlaub immer weiter verschoben. Also las ich in jeder freien Minute Reiseberichte, informierte mich über die verschiedensten Unterkünfte und entdeckte auch ziemlich schnell dieses wunderbare Forum hier.
Viele Fragen wurden mir hier im Forum beantwortet und so mancher Zweifel keimte auf, ob wir die Seychellen nicht so in Erinnerung behalten sollten wie wir sie kennen. Wir entschieden uns schließlich für einen Nonstop-Flug mit Air Seychelles am 13.10.2017 ab Düsseldorf - Air Seychelles hatten wir in guter Erinnerung - und 22 Nächte auf den Inseln La Digue, Praslin und Mahe. Die Unterkünfte haben wir ein paar mal gebucht und wieder storniert, verschoben, neu gebucht und das alles nur, weil ich von einem Einbruch in einer Villa auf La Digue gelesen hatte. Im Endeffekt hatten wir dann 5 Unterkünfte und wir wussten, dass wir teilweise aus dem Koffer Leben werden. Wir freuten uns inzwischen riesig
Ende Juli 2017 wurden wir dann von Air Seychelles darüber informiert, dass es keinen Nonstop-Flug mehr im Oktober geben wird. Darüber wurde ja hier im Forum ausführlich berichtet. Wir entschieden uns daraufhin für einen Flug mit Ethihad ab Düsseldorf über Abu Dhabi. Erst viel später realisierten wir, dass wir ab Abu Dhabi bis nach Mahe mit Air Seychelles fliegen würden. Darauf freuten wir uns wieder, nur die 6,5 Stunden Aufenthalt in Abu Dhabi machten uns etwas Sorgen.
Endlich Urlaub
So, nun ging es endlich am 13.10.2017 mit Ethihad ab Düsseldorf um 11.30 Uhr los. Unser Transfer zum Flughafen war pünktlich. Am Flughafen suchten wir erst einmal unseren Flug HM5027 auf der Anzeigetafel. Doch wir suchten vergebens und ich wurde immer kleinlauter. Mein Mann hatte im Vorfeld oft gefragt, warum wir nicht ins Reisebüro gehen und dort buchen würden. Das wäre doch einfacher und viel sicherer wenn mal irgendwas ist, sagte er. Sollte er jetzt schon zu Beginn unserer Reise Recht bekommen und wir müssen wieder nach Hause fahren? Dann fiel mir aber ein, dass unser Flug ja eigentlich 2 Flugnummern hat, eine von Air Seychelles und eine von Ethihad. Der Flug EY24 stand auf der Anzeigetafel und wir gingen erleichtert zum Check-in.
Der Flug mit Ethihad war in Ordnung. Ob er nun im Vergleich zu Emirates etwas schlechter war, möchte ich nicht beurteilen, da unser letzter Flug mit Emirates nun auch schon 2 Jahre zurück liegt. In Abu Dhabi angekommen galt es die lange Wartezeit zu überbrücken. Wir hatten Glück und ergatterten 2 Schlafsessel. Doch schlafen konnten wir nicht, es war "saukalt" in der Halle und ich kaufte mir erst einmal einen Schal. Damit war die Kälte besser auszuhalten. Irgendwann ging es dann mit 45 Minuten Verspätung weiter mit Air Seychelles und wir waren unserem Traumziel schon ziemlich nah.
Wir erhielten dann die üblichen Einreisezettel. Außerdem mussten wir ein Gesundheitsformular ausfüllen, da ja auf Madagaskar die Pest ausgebrochen war und von einem Tourist auf den Seychellen eingeschleppt wurde. Dies bestätigte sich aber, so glaube, ich nicht.
Am Ziel
Mit ca. 45 Minuten Verspätung landeten wir dann auf Mahe - was waren wir beide glücklich

Bei der Einreise wurde noch mit einem Infrarotmessgerät Fieber gemessen, dann erhielten wir den Einreisestempel. Nun mussten wir uns aber beeilen, denn unser Anschlussflug nach Praslin ging ja bald. Wir warteten ziemlich lange auf unsere Koffer, fast alle anderen Reisenden waren schon weg. Schließlich kamen unsere Koffer und wir schnellten zur Abfertigungshalle für die Inlandsflüge. Nachdem wir unsere Koffer los waren, hatten wir noch 15 Minuten Zeit und wir haben noch schnell Geld getauscht und uns eine SIM-Karte gekauft.
Dann ging es zum kleinen Islandhopper mit dem Namen "Isle of Praslin". Der Flug nach Praslin war sehr kurz, nur so ca. 15 Minuten. Unter uns konnten wir Cousin und Cousine und die Grand Anse sehen. Wir landeten bei schönem Wetter

und bestaunten das schicke Flughafengebäude.

Damals war es noch ein einfaches palmengedecktes Häuschen (Foto folgt).
Unsere Koffer wurden kurz nach der Landung ausgeladen und wir fragten vor dem Flughafengebäude, was ein Taxi zum Fähranleger kosten soll. 400 SCR fanden wir in Ordnung und stiegen in ein ziemlich neues, großes Taxi bei einem netten Taxifahrer ein. Er merkte uns an, wie wir uns alles unterwegs ansahen und war erstaunt, dass wir so lange nicht auf den Seychellen waren. Ja, es hat sich viel verändert. Das haben wir auf unserer Fahrt zum Fähranleger gesehen, aber wir fanden es eigentlich gar nicht so schlimm. Überall blühte es und es sah sauber aus. Unterwegs kamen wir dann auch am Vallee de Mai vorbei und wir waren wie damals fasziniert

Das Meer hatte eine schöne Farbe und war ruhig, so dass wir ganz entspannt Richtung La Digue fuhren.

Damals noch mit einem Holzboot (Foto folgt), heute mit einem Katamaran. Die Überfahrt dauerte nicht lange und wir waren gespannt, was uns nun auf La Digue erwartet.
La Digue
Was soll ich sagen, es waren Menschen, Fahrräder und Autos.

Damals Idylle pur (Foto folgt). Direkt am Hafen wurden wir angesprochen wo wir hinmöchten. Als wir unsere Unterkunft "La Digue Holiday Villa" nannten, teilte man uns mit, dass diese ja weit entfernt liegt und wir uns ein Taxi nehmen sollten. Nie und nimmer, und wenn es noch so weit wäre. Schon aus Prinzip würden wir kein Taxi nehmen. Bei den Temperaturen und dem regen Straßenverkehr war es allerdings auch etwas anstrengend die Koffer die ganze Strecke zu schieben. Wir waren anscheinend die einzigen zu Fuß mit Koffer. Unterwegs kamen wir dann bei unserer 2. Unterkunft "Le Repaire" mit Baustelle vorbei. Der erste Eindruck überzeugte uns nicht.
Am "Le Repaire" vorbei biegt die Straße links ab und ein Schild zeigte uns den Weg zu unserer 1. Unterkunft. Wir verließen die gepflasterte Straße und bogen in einen Weg ab. Dort kam uns eine Dame auf ihrem Fahrrad entgegen und fragte, wo wir hin möchten. Wir sagten "La Digue Holiday Villa" und die Dame drehte spontan mit ihrem Fahrrad um. Sie empfing uns dann super freundlich an der Rezeption der "La Digue Holiday Villen" und reichte uns zur Begrüßung eine gelbe Kokosnuss, die mit einer Hibiskusblüte dekoriert war. Einfach herrlich. Die Gartenanlage war super schön, wenn nun noch unser Bungalow schön ist, dann haben wir uns richtig entschieden. Unser Bungalow mit dem Namen "Anse Marron" war schon fertig und von innen und außen wunderschön.


Wie einfach alles in dieser Anlage. Außerdem waren die Angestellten super nett. Fahrräder haben wir uns dann nachmittags noch in der Anlage gemietet. Die sind allerdings nicht alle in einem guten Zustand. Es war aber kein Problem, die Fahrräder zu wechseln. Wir sind ein wenig in beide Richtungen von unserer Unterkunft gefahren und haben die Umgebung erkundet. Ich bin ziemlich Schlangenlinie gefahren, als ob ich schon mehrere Seybrews getrunken hätte, aber das lag halt an meinem Fahrrad und machte das Fahrrad fahren nicht ungefährlich. Wir haben uns natürlich mit ein paar Getränken eingedeckt. Das erste Seybrew schmeckte super. Abends sind wir dann durch das "Le Repaire" zum Strand und in Richtung "La Digue Island Logge" gegangen. Dort haben wir ein paar Fotos vom sehr schönen Sonnenuntergang gemacht.

Anschließend sind wir zu Fuß zum Tarosa Take Away und haben und dort ein Beefcurry und einmal Fischfilet mit Reis für zusammen 115 SCR gekauft. Auf unserer schönen Terasse haben wir uns das Essen schmecken lassen, lauschten den Geckos und den bellenden Hunden in weiter Ferne. Ziemlich geschafft sind wir dann eingeschlafen. Am nächsten Morgen wollten wir früh aufstehen und zur Anse Source D'Argent fahren. Auf ein Frühstück wollten wir verzichten.
Irgendwie hat uns die Anreise so geschafft, dass wir erst um 8.30 Uhr wach wurden. Dafür haben wir aber herrlich geschlafen. So ein Mist, wie ärgerlich - Source D'Argent mussten wir somit verschieben. Wir entschieden uns mit dem Fahrrad zur Grand Anse zu fahren. Gesagt, getan. Doch wir beide sind inzwischen 25 Jahre älter und mussten uns eingestehen, dass wir es nicht mehr schaffen den Berg hochzuradeln. Etappenweise ja, zwischendurch war aber immer Absteigen angesagt. Irgendwann habe ich es aufgegeben und bin fast nur noch gelaufen. Bergrunter ging auch nicht, da die Bremsen bei meinem 1. Fahrrad versagten. Egal, beim Laufen sieht man ja auch mehr. Um ca.11 Uhr kamen wir dann an der Grand Anse an und mussten uns regelrecht noch einen Abstellplatz für unsere Fahrräder suchen. War das voll hier. Das rote Dach des großen Restaurants "Loutier coco" passt einfach nicht hierher und lässt diese wunderschöne Bucht nicht mehr so schön aussehen wie früher (Foto folgt). Unser Blick ging nach links und da war es, das Felsengesicht. Der so typische und oft fotografierte Felsen war einer unserer Lieblingsmotive (Foto folgt). Heute wird er zum Klettern und als Aussichtspunkt benutzt.

Zur rechten Seite war es ziemlich ruhig.

Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen. In der Nähe des Restaurants gab es noch einen Baum, wo sich mehrere Touristen den Schattenplatz teilten. So auf Tuchfühlung wollte ich eigentlich gar nicht gehen, aber besser als einen Sonnenbrand am ersten Urlaubstag. Von dort aus konnten wir direkt auf das Warnschild sehen. Die Schrift war fast nicht mehr zu erkennen.

Kein Wunder, dass so viele Menschen hier Baden gehen. Wenn doch das Warnschild verrottet, dann kann die Gefahr doch nicht so groß sein. So sollte man meinen, wenn man es sieht. Die Farbe des Meeres und die Wellen gefielen uns unheimlich gut, doch für uns waren einfach zu viele Leute hier (nicht auf den Fotos). Okay, wir waren ja auch spät dran. Damals verbrachten wir hier mehrere Stunden und es waren immer nur sehr wenige Personen am Strand (Foto folgt). Wie fast immer wenn wir unterwegs waren, haben wir unsere Getränke vergessen. So gingen wir zum "Loutier coco" und tranken dort 2 Cola für 80 SCR. Eigentlich sitzt man dort ganz gut, wenn nicht dieser hässliche Maschendrahtzaun die Sicht auf die Grand Anse einschränken würde. Auf dem Rückweg zu unserem Bungalow kauften wir noch ein paar Seybrew und ein paar andere Getränke. Nun ruhten wir uns auf unserer Terrasse mit Blick in den schönen Garten aus.